Here she runs again
Rot wie eine Tomate war May_ nach einem abenteuerlichen “Extreme- Running”. Beim Jugendaustausch konnte sie sich erholen und abends am Strand kam dann richtiges Urlaubsfeeling auf.
Ich war doch noch einmal Laufen. Diesmal mit Klara. Während sie begeistert von unserem neu entdeckten Weg war, hatte ich die ganze Zeit diese Werbung, in der eine Frau durchs Gebirge und Gebüsch rennt, im Kopf. (Weiß jemand zufällig wofür dabei geworben wird?) Wir rannten, liefen, rutschten oder hüpften also eine Art Abenteuerpfad (Steigung, Geröll, Müllhalden, Gebüsch, samt Tierchen) entlang, hinauf und herunter. Obwohl das eher Extreme-Running war, waren wir danach sehr stolz auf uns und haben beschlossen, uns übermorgen wieder aufzuraffen.
Als wir dann völlig verschwitzt und laut unserer Nachbarin rot wie Tomaten (soviel Griechisch kann ich schon) daheim ankamen, mussten wir feststellen, dass wir leider kein Wasser hatte. Unsere Vermieterin war gerade dabei ihr Blumen zu gießen, was für gewöhnlich etwa 30 Minuten dauert. Und genug Wasser für Dusche und Gartenschlauch, scheint wohl nicht vorhanden gewesen zu sein. Irgendwann war’s mir dann zu blöd und ich habe mich unter den tröpfelnden Hahn gestellt um nach 20 Minuten krebsrot aufzugeben (das Getröpfel war kochend heiß). Jaja... alle fanden das sehr lustig (nur ich seltsamerweise nicht).
Der Jugendaustausch, dei dem wir noch waren, war super und wir haben es sehr bereut, dass wir nicht von Anfang an dabei sein konnten! Nachdem ich hoch motiviert ein Plakat zum Thema "Globalisierung in Europa" gestaltet habe („Ach, du siehst aus, als ob du eine schöne Schrift hast", das sagten die zwei Jungs, die mich zeichnen ließen), das wir dann vorgestellt haben, gab’s noch ein nettes Pantomime-Theaterstück, bei dem jeweils die Vorurteile eines Landes dargestellt werden mussten (es waren Estland, Deutschland, Tschechien, Italien, Ungarn, Griechenland, Lettland und Rumänien dabei). Ich war ein estnischer Skifahrer, der fast von einem fallenden Baum (dargestellt von einem zwei Meter großen Tschechen) erschlagen wird. Ihr seht schon: kalt, Schnee, Wald und Fischer (die gab’s auch noch) ergeben Estonia!
Der Tag war dann auch sonst noch ganz nett (ein bisschen mussten wir schließlich auch arbeiten) und am Abend sind dann ein paar Leute noch gemütlich mit Gitarre, Bier und Wein am Strand zusammen gesessen und der italienische Gruppenleiter hat ein paar Lieder gesungen. Es kam richtiges Urlaubsfeeling auf...
Heute waren wir dafür etwas müde, aber nachdem ich mit Klara, die heute von ihrem Seminar aus Athen zurückkam, nachmittags am Strand war, hatte ich noch genug Energie um nach dem Laufen zu kochen, zu bügeln und griechische Vokabeln zu lernen. Weil ich gemein bin, erwähne ich hier auch, dass es immer noch um die 26 Grad (tagsüber) hat und man noch problemlos im Meer baden kann. Ich bin richtig schön braun... Okay, ich hör schon auf.
Fürs Wochenende ist nicht mehr viel geplant. Das ist mir aber auch ganz Recht, weil ich aus unerfindlichen Gründen Einiges zu tun habe. Leider reist Judith am Freitag ab (falls du mein Tagebuch liest, sofort damit aufhören!) , also muss noch ihr Abschiedsessen geplant und ihr Abschiedsgeschenk (ein Buch von allen Volunteers) gemacht werden, was ich irgendwie in die Hand genommen habe. Na ja, eigentlich wurde es mir eher in die Hand gegeben, aber ich es macht ja Spaß. Außerdem MUSS ich Griechisch lernen, ich will endlich eine Unterhaltung verstehen. Nebenbei sollte die Wohnung auch mal wieder geputzt, Briefe geschrieben und Reisen geplant werden. Aber es gibt ja noch den Montag (freier Tag). Ich werde jetzt noch die wunderschöne Aussicht von unserer Terrasse auf die Küste, die Lichter und das Meer genießen und wünsch euch eine gute Nacht, viel Spaß beim Einräumen, Arbeiten oder der Party =).