Heimatgefühle und ein Tagestrip nach Zaragoza
Dieses Mal erwartet euch in meiner Woche ein so langsam einkehrender Alltag, ein Besuch in einem Supermarkt aus Deutschland, ein Tagesausflug nach Zaragoza und eine Radtour durch Tudela.Viel Spaß beim Lesen!
Hallo ihr Lieben!
Entschuldigt, dass der Blogpost erst heute kommt, ich wollte ihn eigentlich schon gestern schreiben, doch dann hat mein Laptop 1,5 Stunden Updates geladen und gegen 22 Uhr war ich zu müde um einen vernünftigen Text zu schreiben.
Jetzt zu meiner Woche...
...am Montag ging ich vormittags zum "Taller de estimulación cognitiva" und bearbeitete mit einer Dame Arbeitsblätter. Ich brachte das Spiel "NANU?", das ich von einer sehr guten Freundin zum Abschied bekommen hatte, mit und spielte es mit einer anderen Kursteilnehmerin. Der Lehrerin gefiehl das Spiel sehr gut und auch den Teilnehmern machte es zunehmend Spaß. So dass es bis jetzt in jeder Kursstunde ausgepackt wird und mindestens mit einem Teilnehmer gespielt wird. (An dieser Stelle ganz liebe Grüße an dich, Alex, und vielen Dank für dieses tolle Abschiedsgeschenk!)
Die Mittagspause verbrachten Lena und ich bei mir und beschlossen nach der Arbeit zu Aldi zu laufen, der etwas außerhalb liegt. Nachmittags bearbeiteten wir mit den Senioren Arbeitsblätter und malten Bilder aus und dann gab es noch ein kleines Fest. Einer der Freiwilligen hatte Geburtstag und brachte Kekse, Chips und Softgetränke mit. Darüber freuten sich die Senioren sehr und in der letzten Stunde feierten wir mit Lucio seinen Geburtstag. Anschließend machten Lena und ich uns auf den Weg zu Aldi. ich war an meinem ersten Tag schon einmal dran vorbeigefahren und uns wurde auch oft gesagt, dass er etwas weg wäre. Aber, dass es dann so weit war, hatten wir nicht gedacht. Nach einem 40-minütigem Fußmarsch erreichten wir endlich den Supermarkt und erfreuten uns an deutschem Brot, Brezeln, deutschen Süßigkeiten und deutschem Joghurt. Ich kaufte gleich drei Joghurts und war total aus dem Häuschen, als er abends dann genauso wie in Deutschland schmeckte. Gegen 21 Uhr kam ich dann fix und fertig zu Hause an, schrieb den Blogpost und fiel hundemüde ins Bett.
Am Dienstagvormittag startete dann ein neuer Kurs "Taller de memoria" mit neuen Kursteilnehmern. Auch dieser Kurs ist inteessant und es macht Spaß die Teilnehmer zu unterstützen. Nachmittags bearbeiten wir mit der anderen Seniorengruppen die Arbeitsblätter, da ich es nicht geschafft hatte, das Besipiel für die Bastelarbeit fertigzumachen. Auch mit dieser Gruppe feierten wir den Geburtstag von Lucio. Das Lustige an dem Tag war, als sich Luis, ein alter Mann im Rollstuhl mit Diabetes, einen Schokokeks nahm, ich ihn davon abhalten wollte ihn zu essen und drei weitere Freiwillige auf ihn einredeten, dass er keine süßen Kekse essen durfte und er sich den Keks blitzschnell in den Mund steckte. :D Nach Feierabend besuchten Lena und ich noch einen total gemütlichen Buchladen mit integriertem Cafe und machten uns dann auf den Heimweg. Zu hause guckte ich noch übers Internet eine deutsche Serie mit meinem Bruder und ging nach einem kleinen Abendessen ins Bett.
Mittwochs stand dann wieder Gesundheitsspaziergang auf dem Programm. Davor ging ich noch kurz mit Laura einkaufen, damit ich das das nächste Mal dann alleine machen kann. Dieses Mal gingen wir zu einem Park, der nah bei Lolis Wohnung. Zurück im Cruz Roja gab es noch eine Stärkung für die Senioren und dann verbrachten Lena und ich die Mittagspause bei ihr. Wir kochten Kürbissuppe, was dazuführte, dass ich in Herbststimmung kam und es jetzt nicht erwarten kann bis es hier etwas kälter wird. Das Wetter ist seit der letzten Woche auch etwas komisch... Morgens und Abends ist es teilweise schon ziemlich kalt und über den Tag werden es dann doch noch 26/27 Grad, was dazu führt, dass ich mir morgens immer dreimal überlege, was ich anziehen soll, damit es weder zu kalt noch zu warm ist.
Nachmittags malten wir mit Fingerfarbe aus dem Handabdruck einen Krebs. Es ist etwas schwer zu beschreiben, aber ich verlinke unten ein Bild.
Am Donnerstag half ich morgens wieder bei den Gedächtnistraining, indem wir dieses Mal zum Beispiel einen neuen Text zur Melodie von Happy Birthday schreiben sollten. Natürlich wurde das dann auch vorgesungen, bei dem meine Gruppe, bestehend aus drei Männern und mir, kläglich scheiterte, da die drei die Melodie nicht einhielten und ich am Ende die Einzige war die noch sang.
In der Mittagspause putzte ich die Küche, denn wir haben nun endlich einen Putzplan für die WG gemacht. Außerdem haben Lena und ich uns bei einem Zumba-Kurs angemeldet, der am 5. Oktober startet. Nachmittags malten wir nochmal die Krebse, was den Senioren großen Spaß bereitete, nicht zu letzt, weil danach beide Hände voller Farbe waren und sie sie waschen mussten. Abends gingen wir mit Natalia noch in zwei Bars zum Pinchopote.
Freitagsvormittags begann der letzte Kurs "Movilidad articular", eine Art Seniorensport in abgeschwächter Form. (Mama das ist der Kurs von dem Sophie auf ihrem Blog geschrieben hat...) Nachmitags war dann wieder der Kurs zur Fördrung der kognitiven Fähigkeiten und danach waren wir mit zwei Freiwilligen vom Cruz Roja verabredet. Der eine ist in unserem Alter und lebt seit zwei Monaten in Tudela und seine Tante ist mitte dreißig und arbeitet schon sieben Jahre als Freiwillige beim Cruz Roja. Zu erst gingen wir etwas trinken und trafen auf ihre Familie. Danach begleitete sie uns drei noch zu Telepizza, wo wir dann zu Abend aßen. Auf dem Weg dorthin lud sie uns für Sonntagmittag zu sich nach Hause ein. Sie kommt gebürtig aus Marokko und wollte für uns Coucous nach marokkanischer Art machen. Das konnten wir natürlich nicht ablehnen.
Am Samstag machten Lena und ich uns um 9 Uhr mit dem Zug auf nach Zaragoza, Hauptstadt der Autonomen Gemeinschaft (ähnlich wie ein Bundesland) Aragonien. Um Viertel nach zehn waren wir angekommen und machten uns auf die Suche nach der Touristeninformation. Wir gingen die Hauptstraße entlang und gingen hier und da mal wieder in Geschäfte. So dauerte es ziemlich lange bis wir den Platz erreichten, wo die Touristeninformation war. Dort deckten wir uns mit einem Stadtplan ein und schlenderten durch die Fußgängerzone zur Basilika del Pilar, die von außen wunderschön und innendrin nochmal imposanter verziert ist. Die Basilika ist das größte barocke Bauwerk Spaniens, was man ihm auf jeden Fall anmerkt. Auf dem großen Vorplatz war noch ein Springbrunnen mit einem Denkmal von Goya, einem spanischen Maler und Grafiker aus dem ausgehenden 18. und frühen 19. Jahrhundert. Anschließend machten wir uns auf die Suche nach etwas zu Essen und setzten und auf einen kleinen Platz um uns ein wenig auszuruhen und die Siesta, in der die meisten Geschäfte geschlossen sind, zu überbrücken. Wir machten uns dann auf den Weg zum Ebro und gingen über die Puente del Pilar, am Flussufer entlang und über die Puente de piedra wieder zurück auf den Vorplatz der Basilika. Schlenderten die Fußgängerzone wieder hoch und gingen noch in mehrere Geschäfte an der Hauptstraße. In einer Seitenstraße fand Lena ein Cafe in dem es Pastillés de Nata aus Lissabon gab, welche ich schon seit langem probieren wollte. Dann gerieten wir doch etwas in Hektik, da wir den Zug um 19:15 Uhr nehmen wollten und die Verkäuferin bei Parfois mit einer Gemütlichkeit kassierte, dass wir das letzte Stück rennen mussten. Wir bekamen den Zug noch und ich war glücklich mir einen Rucksack gekauft zu haben. Um halb neun kamen wir in Tudela an und gingen geschafft, aber glücklich über den schönen Tag nach Hause.
Sonntagvormittags stand dann eine Fahrradtour mit Loli und über 500 Anderen durch Tudela an. Die Tour ging 5,5 Kilometer durch Tudela und es machte richtig Spaß mal wieder Fahrrad zu fahren, was man auch meinem breiten Grinsen entnehmen konnte. Das Fahrrad hatte ich mir freitags bei einer Freundin von Loli ausgeliehen. Bei der Radtour traf ich Laura und ihre Familie mit denen ich mich im Anschluss noch unterhielt. Gegen halb zwei machte ich mich auf den Heimweg und ging dann zu Sabah, der Freiwilligen des Cruz Roja, zum Couscousessen. Das Essen war wirklich super lecker und ich werde heute Abend nochmal davon essen, da sie Lena und mir jeweils eine große Box mitgegeben hat. Ihre Familie empfängt auch die deutschen Privatsender und so guckten wir noch ein bisschen deutsches Fernsehen. Sie lud uns ein immer wenn wir Langeweile oder Sehnsucht nach Deutschland haben zu ihr zu kommen, um mit ihr zu kochen, etwas Zeit zu verbringen oder deutsches Fernsehen zu gucken. Auf dieses Angebot werden wir nächsten Montag zurückkommen, um Club der roten Bänder sehen zu können. :)
Den Abend verbrachte ich mit Wäsche waschen und Skypen. Dieses Wochenende war bis jetzt das schönste, was ich hier in Spanien in den drei Wochen hatte.
So das ist nun ein ziemlich langer Text geworden, aber ich habe auch wieder viel Erlebt und vor allem das Wochenende wollte ich nicht zu kurz fassen.
Bis spätestens nächste Woche und liebe Grüße nach Deutschland
Eure
~ Lea ~