Hat Covid19 meinen Freiwilligendienst zerstört?
Für alle Frewilligen ist dieses Jahr überschattet von Covid19. Aber wie sehr hat es uns wirklich beeinträchtigt?
"Ich bleibe hier in London; dieses Jahr lasse ich mir nicht nehmen!" Dieses wohl etwas naiven Satz werde ich nicht so schnell vergessen, denn nur 72 Stunden später saß ich im Flugzeug auf meinem Weg zurück nach Deutschland und nicht wie geplant in den Urlaub nach Liverpool.Und auch die Hoffnung auf eine schnelle Rrückkehr ging verloren, als mir in Deutschland letzendlich der Ernst und das ganze Ausmaß dieser Pandemie bewusst wurde.
Frustriert, enttäuscht und verzweifelt nach einem Schuldigen suchend saß ich tageland da und wusste nicht, wie es nun weiter gehen würde. werde ich nochmal zurückkommen können und wann? Ist mein Frewilligen"jahr" jetzt vorbei? Was mache ich jetzt mit der Zeit? Nur eins war klar: Ich habe eine Organisation die mich unterstützt und Mitfreiwillige, die genauso gerne wie ich wieder zurück möchten! Folglich lautete der Plan, von zuhause so gut wie möglich weiterzuarbeiten und sobald es sicher ist, nach London zurückzufliegen.
Und dieser kleine Hoffnungsschimmer verdrängte bald schon die anfänglichen Gefühle und ich begann sogar die positiven Seiten zu erkennen. Schließlich musste ich nicht wie viele andere um meine Existenz fürchten, sondern konnte die freie Zeit ein Stück weit auch genießen. Nicht nur genießen, sondern sogar nutzen, um mein Englisch zu verbessern, Bewerbungen zu schreiben und vor allem um Familie und Freunde zu sehen.
Während man gespannt am Fernseher und im Internet die weltweite Entwicklung verfolgte und auf eine Besserung und mögliche Rückkehr hoffte, kam auch die Einsicht, dass es mich zu einem schlimmeren Zeitpunkt im Leben hätte treffen können. Mich hindert Covid19 nur daran meinen Freiwilligendienst zu beenden, wohin das Virus anderen eine wichtige Prüfung erschwert, den Beruf oder sogar das Leben nimmt. So wandelte sich der Frust über die verlorene Zeit in Dankbarkeit über die Monate, die ich genießen konnte!
Zusammenfassend habe ich mir dieses Jahr so nicht vorgestellt, dennoch hatte ich unvergessliche sieben Monate in einer unglaublichen Stadt, habe tolle Menschen kennengelernt und Erfahrungen fürs Leben gesammelt. Ja, Covid19 hat meinen Freiwilligendienst zerknittert, aber nicht zerrissen!
