Große Events im kleinen Nordfjordeid
Das kleine Nordfjordeid kann auch anders. Groß, viele Menschen und laut. Was Fussel mit vorbereitet und was sonst noch abgeht, lest ihr hier.
Hei igjen!
Ich weiß gar nicht, ob es euch aufgefallen ist, aber der letzte Beitrag liegt weit zurück und ich bin am staunen, wie viel seitdem passiert ist.
Da ich echt nicht jede Einzelheit ausbauen kann, beschreibe ich die schönsten und aufregendsten Sachen.
Wie schon im letzten Beitrag angemeldet, fand an dem nächsten Tag unser letzter Schultag und damit auch Arbeitstag in der Schule statt. Ich zog mich ein bisschen schicker als gewohnt an und verließ mit komischem Bauchgefühl das Haus.
Um halb 10 Uhr begann das Abschlussfest im Opernsaal für alle Schüler, wobei die Abschlussklassen nicht mehr vorzufinden waren (außer die, die noch mal auf die Bühne mussten: Bandmitglieder, Schülervertreter,...) Mit verschiedensten Musikeinsätzen wurde so das Ende des Schuljahres und gleichzeitig der Beginn der Ferien eingeläutet. Anschließend gab es für alle Schüler ein Eis. Ich hätte nicht gedacht, dass etwas übrig bleiben könnte. ;)
Kurz darauf hatten Erki und ich noch ein bisschen "Freizeit", Luft zwischen den Events, sodass wir in der Bibliothek weiter aushelfen konnten und Bücher einsortierten. Eine halbe Stunde verflog wie im Nichts und wir liefen hoch, wo sich schon alle Lehrer versammelt hatten. Da Erki und ich nicht soviel Zeit hatten, kam unsere Verabschiedung gleich am Anfang. Wir wurden vom Schulleiter nach vorn gebeten und jeder von uns hat ein Geschenk bekommen. In der Schachtel, so erklärte der Schulleiter, sei ein Ring mit einem Wort, welches uns beschreiben würde. Ich habe mich sehr über mein Eigenes gefreut und musste grinsen, da es eine sehr schöne Ehrung war: Begeisterung.
Ich wollte in diesem Moment die Schule nicht verlassen, ich hatte es doch hier so schön. Natürlich war es nicht immer einfach, aber ich habe mich sehr wohl gefühlt und ich bin mir sicher, sie wird mir fehlen!
Kurz darauf sind wir noch einmal zur Bibliothek gegangen, den Rest erledigen, sodass die Frauen, die Dienst dort hatten, nicht allein schwitzen mussten.
Als es dann endlich Zeit war zum Norwegischkurs zu gehen, um Tschüss zu sagen, blieben wir ein wenig, um uns noch etwas Pizza nach dem Kuchen mit den Lehrern zu gönnen. ;) Jaja, ich weiß, mein Schwimmring wird davon nicht kleiner... aber ab und zu muss es einfach mal sein!
Ich schaute auf eine wunderschöne Zeit mit vielen netten Menschen zurück und freue mich auf meine Zukunft und wer weiß, vielleicht arbeite ich ja mit dem Einen oder Anderen nocheinmal zusammen?!
Am Montag darauf fingen dann die Vorbereitung für das alle zwei Jahre stattfindende "Elskhug og Eksis" statt. Das ist ein Schauspiel und handelt von alten Zeiten, wo der Exerzierplass in Eid noch genutzt wurde. Jeden Tag wurde also ein bisschen an Requisiten, Werbung und Menschen gearbeitet.
Auch war ich mal wieder als Rope Skipping Trainerin tätig. Ich gab einen kleinen Kurs als in Eid alle Marschorchester großes Treffen hatten. Da es sehr offen war und jeder so lange springen wollte, wie er wollte, war es etwas schwer, wirklich etwas auf die Beine zu bringen. Die vier Mädels,die am längsten durchgehalten haben, waren in meinem einmaligem Kurs zuvor und konnten dadurch schon einiges mehr als die Anderen.
Zum Geburtstag hatte ich neue Seile geschenkt bekommen, sodass ich sie dort gleich ausprobieren konnte. Double Dutch und Box macht mich längeren Seilen doch Spaß.
Das restliche Wochenende verbrachte ich ruhig und gelassen in der Hütte in Straumshamn mit meinem Freund und seiner Familie.
Bis es dann endlich Elskhug og Eksis hieß, hatte ich das letzte Mal am Montag Småbarnstreff, zu dem leider trotz vorheriger Zusagen, zwei Mamas mit ihren Kindern kam. Kaum wunderlich, dass meine Chefin eine davon war. ;) Es gab – wie typisch – Grillpølser med brød – Hotdog ;).
Freitag, Samstag und Sonntag arbeitete ich als Security bei dem Schauspiel, sammelte Tickets ein und begrüßte alle höflich. Das war ein schöner Job, denn ich konnte während des Schauspiels auch Pause haben und zuschauen.
Im Großen und Ganzen war der Abbau von Allem viel mehr als der Aufbau. Erki, der Hauptorganisator und ich hatten ziemlich viel zu tun nachdem alle anderen Freiwilligen die Hüte schwenkten und sich auf den Heimweg machten.
Aber so ist das nun mal als Freiwilliger... man macht gerne Freiwilligen-Arbeit oder Arbeit freiwillig?
;)
Ich freute mich jedenfalls das nächste Wochenende daheim verbringen zu dürfen um dann auf meinen kranken Freund aufzupassen. Er hatte sich einen Virus eingefangen, der ihn fast 1 ½ Wochen flach liegen ließ, dabei sollte er sich doch auf die norwegische Meisterschaft im Schwimmen vorbereiten.
Am Mittwoch darauf machte ich mich früh morgens mit dem Bus auf den Weg nach Bergen zu meinem Bewerbungsgespräch. Ich hatte mich bei einer Agentur beworben, die Aushilfen für Kindergärten, Schulen und Nachhilfeangebote suchen. In Måløy wechselte ich zum Boot und hoffte nur, dass ich keine Wellen haben würde. Die Sonne prasselte in Bergen, ein eher seltener Anblick der regenreichsten Stadt Europas. Touristen überall, Stände um typisch norwegische Kleidung zu verkaufen und mehr Deutsch und Englisch als Norwegisch, ja, ich bin in Bergen in der Sommerzeit. Mein Bewerbungsgespräch verlief super. Ich hatte keine sprachlichen Probleme und die Fragen waren standardmäßig: Warum willst du das? Was hast du für positive Eigenschaften? Uvm.
Kurz darauf bin ich dann kurzfristig zu Freddy, der Freiwilligen aus Voss, gefahren und habe einen schönen Abend mit ihr verbracht, um dann kurz vor 23 Uhr von meinen Eltern abgeholt zu werden. Mensch, habe ich mich gefreut und ans loslassen konnte ich gar nicht denken.
So verbrachte ich dann fünf wunderschöne Tage mit Hund und Eltern. Wir schauten die wunderschöne Stadt Ålesund an, besuchten gleich zwei Mal die Kletterwand in Stryn und fuhren zu dem schönsten Fjord Norwegens – Geiranger. Der Abschied war, da ich arbeiten musste, recht kurz gebunden aber nichts desto trotz genauso emotional wie immer. Ich bin so froh, dass ich die beiden habe, da will man einfach nicht "Auf Wiedersehen" sagen! Ich denke mir dann aber immer: Umso schöner wird das Wiedersehen. :)
In der Zeit, in der meine Eltern bei mir waren, war mein Freund auf der Meisterschaft und versuchte sein Bestes, um seinen Zeiten gerecht zu werden. Er kam jedoch etwas enttäuscht wieder nach Hause, wo ihn sein bester Kumpel besuchte. Ich durfte ihn auch kennenlernen und sogar mehr mit ihm unternehmen als mein Schatz, da er arbeiten musste. Freitagabend waren wir in Harry Potter, der letzte Teil. Komisches Gefühl gewesen ohne ihn an meiner Seite. Ich genoss es dennoch so gut wie möglich. ;) Das Wetter in der letzten Zeit war auch super sommerlich. Endlich bin ich etwas braun geworden, auch wenn ich immer noch weißer bin als alle Jahre zuvor.
Jetzt sind wir in der 29. Woche in diesem Jahr, in der letzten Woche vor dem großen Rockfestival, welches hier in Eid das Wochenende stattfindet und alle Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Ich habe viele Schilder für die Plätze gemalt und bei den Pässen für alle Mitarbeitende mitgeholfen. Tshirts und Accessoires verkauft und auf Eidaportalen viele Bands vorgestellt. Morgen findet das erste kleine Willkommenskonzert in Gymmen statt und dann heißt es: abrocken mit Bands wie: The Wombats, Danko Jones, Ida Maria, Satyricon, uvw.
Nach dem Malakoff Rockfestival und dem Abbau beginnt für mich meine letzte Woche Arbeiten im EVS Projekt, mit Abschlussfest und Verabschiedung von Erki, welcher Ende Juli schon ausziehen muss. Ich habe dann noch bis zum 10. August Ferien und werde die hoffentlich bei Sonnenschein ;) genießen. Aber das erfahrt ihr wohl das nächste Mal im letzten Eintrag während meines EVSes.
Fühlt euch umarmt, vermiss euch!
Eure Kay