Gesundheitsminister rappt gegen AIDS
Der dänische Minister Bertel Haarder greift zum Mikrofon, um einen selbstgedichteten Rap-Song zu singen und verwandelt sich sogar äußerlich in einen Rapper – alles, um zur Bekämpfung von AIDS beizutragen.
Donnerstag, 1. April 2010, P3-Studio, Kopenhagen: Der dänische Innen- und Gesundheitsminister Bertel Haarder greift zum Mikrofon. Anstatt einer politischen Rede bekommt Dänemark jedoch einen selbstgedichteten Rap-Song zu hören.
Nein, kein Aprilscherz, sondern Teil der Kampagne "Humor gegen AIDS", die am Gründonnerstag im Programm des Radiosenders P3 zu Spenden aufrief. 5000 Kronen, also ca 700 Euro, so viel sollten die Hörer mindestens spenden, um ihren Minister rappen zu hören. Als dieser Betrag erreicht war, setzte Bertel, der in der gesamten Sendung wie in Dänemark üblich gedutzt wurde, noch einen drauf: Ein paar Tausender mehr, und er würde sich auch äußerlich in einen Rapper verwandeln.
Innerhalb weniger Minuten hatten die Dänen so viel gespendet, dass der Ministeranzug gegen Goldketten, Baseballcap und Baggyhosen getauscht wurde. Der Politiker nahms gelassen: "Solche Hosen ziehe ich normalerweise zur Gartenarbeit an..."
Dann wurde es ernst. Der Gesundheitsminister sollte sich an "Sie will einen Rapper" der dänischen Band Jooks versuchen. Trotz des schnellen Tempos schlug sich der 65-Jährige gut, verlor aber nach dem Refrain den Faden. Das Problem löste Bertel Haarder mit Bravour: Auf den immernoch laufenden Beat rappte er spontan einen eigenen Text, in dem er augenzwinkernd Gesundheitstipps gab.
Mittlerweile kann man sich den Sprechgesang als Klingelton herrunterladen, ebenfalls für den guten Zweck. Der Erlös der Kampagne soll die Arbeit mit Straßenkindern in der Ukraine, jungen Prostituierten in Kenia und HIV-infizierten dänischen Jugendlichen ermöglichen.
Respekt, Herr Minister...