Geschenke über Geschenke – spanische Weihnachten
Die Heiligen Drei Könige, der Weihnachtsmann und in der Region Galicien der Apalpador, in Spanien gibt es in der Weihnachtszeit viele Akteure. Wer bringt denn da jetzt wann die Geschenke?
Die Heiligen Drei Könige, im Spanischen „Los Reyes Magos“, haben als Geschenkebringer eine lange Tradition in vielen katholischen spanischsprachigen Ländern. Am 5. Januar ziehen sie in einer Parade, der „Cabalgata de Reyes“, durch die Dörfer und Städte und verteilen Süßigkeiten an die Kinder. In der kommenden Nacht bringen sie dann die Geschenke. Vorher wurden von den Kindern natürlich fleißig Wunschzettel geschrieben, damit sie auch die richtigen Spielsachen bekommen. Abends stellen die Kinder ihre Schuhe in der Nähe von Fenstern und Türen auf, daneben etwas Wasser und Stroh für die Kamele. Am Morgen des 6. Januar, der ein Feiertag ist, werden die Geschenke dann (endlich) ausgepackt. [Angelehnt an den ursprünglich deutschen Adventskalender mit dem 24. Dezember als letztem Türchen, kann man vereinzelt in Supermärkten Kalender bis zum 6. Januar finden, die einem die Wartezeit bis dahin versüßen.]
Während der Brauch der Heiligen Drei Könige eine lange Tradition hat, kam der Weihnachtsmann erst durch den Einfluss anderer Kulturen nach Spanien. Das lässt sich schon am Namen erkennen, denn der Weihnachtsmann wird „Papá Noel“ (vom französischen Papa Noël abgeleitet) oder „Santa Claus“ (aus den USA übernommen) genannt. Er bringt in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember Geschenke.
Die meisten Familien feiern mittlerweile beide Tage, das bedeutet doppelte Wunschzettel und doppelte Geschenke. Wie auch in vielen anderen Ländern scheint es, als ginge dabei die Tradition mehr und mehr verloren und als bestimme vor allem der Konsum die Feiertage. Einige regionalere Bräuche drohen dabei ganz unterzugehen, wie zum Beispiel der des „Apalpador“ in Galicien.
Laut der Legende lebt der Apalpador im Einklang mit der Natur in den Bergen in der Nähe der Stadt Lugo und stellt Kohle her. Zwischen dem 24. Dezember, der „Noche buena“, und dem 31. Dezember, der „Noche vieja“, steigt er aus den Bergen hinab in die umliegenden Dörfer und Städte. Dort befühlt (spanisch: palpar) er die Bäuche der Kinder, um herauszufinden, ob sie das Jahr über genug gegessen haben. Ist dem nicht so, lässt er ihnen viele heiße Kastanien und manchmal auch ein Geschenk, meistens aus Holz geschnitztes Spielzeug, da. Damit diese Tradition nicht vollends in Vergessenheit gerät, lässt eine Initiative sie seit einigen Jahren wieder aufleben.
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