Geht uns das denn wirklich etwas an?
Europa ist für viele Jugendliche sehr weit weg, die Politik oft nichts anderes als enttäuschend. Dass die Europawahl da niemanden interessiert, ist kein Wunder. Ja, die meisten werden im Juni wählen gehen. "Aber für was? Das wissen sie nicht. Es ist egal."
Ihre Gründe sind unterschiedlich, ihre Herkunft mitunter auch, nur in einem stimmen die Jugendlichen einander zu - die Europawahlen, es gibt kaum etwas, was uninteressanter, belangloser für sie sein könnte. Der Gedanke, ein Europa, eine Gemeinschaft, ist für sie nicht relevant: man mag weltoffen sein, Freunde aus allen Herrenländern haben, aber man bleibt seiner Nation, seinem Heimatland treu, ist nicht Europäer, ist Bulgare, Deutsche, Italiener, Spanier, Franzose, etc. Europa, Europäische Union? Geht uns das denn wirklich etwas an? Das ist ein Synonym, für unsere Staatsführer, irgendwelche Akte und Pakte zu schließen, die wir nicht durchblicken. Wir haben es auch aufgegeben, das zu verstehen.
Es ist uninteressant, sich den Kopf zu zerbrechen, über eine Politik, von der wir meist enttäuscht werden, in der wir nur so weit Einblick erhalten, wie es den hohen Herrschaften gefällt. Was die Jugendlichen verbindet, besonders auffällig zu sehen ist das bei den Bulgarischen, ist der Widerwille gegen Politiker und politische Mauscheleien. Das System funktioniert im Heimatland schon nicht, warum sich dann über eine Idee von Europa, die nicht unsere ist Gedanken machen?
Ja, räumen die jungen Menschen am Ende des Gespräches ein, ein Kreuzchen machen werden wir, vielleicht, wenn wir die Zeit aufbringen. Aber für wen, für was? Das wissen sie nicht. Es ist egal, denn ein Traum, der nur von einigen wenigen geträumt wird, hat sich selbst überlebt.