Frühling!
Endlich wird es spürbar Frühling. Die Tage werden immer länger und es wird deutlich wärmer. Die Höhepunkte im März waren unser Grüner Tag genauso wie Ostern.
Angefangen hat der März damit, dass ich einen Tag mit zu einem Seminar für ein Projekt für Schulgärten gefahren bin. Am nächsten Tag war dann der Ausschied für das Gesangs- und Tanzfestival, welches dieses Jahr stattfinden wird. Da David in einer Tanzgruppe mittanzt, sind wir hingefahren und haben uns diesen Ausschied angesehen, wobei am Ende des Tages rauskam, dass alle mitmachen werden. Dennoch haben wir so auch gleich noch Lielvārde, die nächste Ortschaft, kennengelernt.
Anschließend waren dann für die Schüler erst einmal Ferien. Da haben wir zuerst an der Konferenz der Lehrer teilgenommen und später dann einen sehr spannenden Vortag über eine russische Schule gehört, in der die Kinder sehr viel freier lernen, als wir es gewohnt sind. Außerdem gab es noch mal ein Seminar für das Projekt im Garten, welches wir begleitet haben. Danach sind wir allerdings nach Daugavpils gefahren, der zweitgrößten Stadt Lettlands. Dort haben wir die Stadt erkundet und auch wenn es noch ziemlich kalt war, die neue Umgebung erkundet.
Später war dann bei einer anderen Freiwilligen der 25. Geburtstag ihrer Waldorfschule mit angeschlossenem Kindergarten in Ādaži. Da sie uns eingeladen hat, haben wir gern an der Veranstaltung teilgenommen und uns das Programm angeschaut.
In der folgenden Woche kamen Abgeordnete des Europäischen Parlaments in die Schule und haben dort etwas erzählt, sowohl über das Parlament an sich als auch über genmodifiziertes Essen. Allerdings mussten sie feststellen, dass unsere Schüler nicht so richtig verstanden haben, warum sie sich das anhören sollten, da sie ja kein genmodifiziertes Essen zu sich nehmen.
Am darauffolgenden Tag war dann Lieldiena - der große Tag, 21.03. Der Tag, an dem der Tag genauso lang ist wie die Nacht. An diesem Tag sind wir zeitig aufgestanden, sodass wir vor Sonnenaufgang uns mit anderen aus der Schule getroffen haben und uns dann an einer Quelle das Gesicht gewaschen haben, Cranberries gegessen haben und anschließend auf einen Hügel gestiegen sind, um den Sonnenaufgang zu beobachten. Das war ein schöner und interessanter Morgen. Nachdem wir anschließend in die Schule gefahren sind und dort gefrühstückt haben, ging die Feier dort weiter. Die größten Kinder haben noch den Rest vorbereitet, sodass dann nach dem 2. Frühstück gesungen wurde und anschließend noch geschaukelt und mit gefärbten Eiern gespielt wurde. Nach dem Mittag gab es dann eine etwas ruhigere Zeit, in der die Kinder tun konnten, was sie wollten und sie lediglich beaufsichtigt wurden.
Außerdem hat dann der Frühling angefangen zumindest erstmal in der Schule Einzug zu erhalten. So haben wir Zwiebeln in kleine Wasserbehälter gestellt, damit sie sprießen und wir den Lauch dann Essen konnten. Außerdem stehen bei uns auf sehr vielen Fensterbrettern kleine Keimlinge allermöglicher Pflanzen – Basilikum genauso wie Blumen.
Dann haben wir uns auf den Weg nach Vilnius gemacht, um auch die letzte der 3 baltischen Hauptstädte gesehen zu haben. Glücklicherweise kennen wir eine Freiwillige aus Vilnius, sodass wir sowohl bei ihr übernachten konnten, als auch von ihr noch ein paar Geheimtipps bekommen haben. Vilnius ist als Hauptstadt von Litauen eine sehr schöne Stadt. Sie wirkt sehr viel großzügiger als Riga mit großen, breiten Straßen und außerdem war es schon hell als wir ankamen und ein wunderschöner Tag mit viel Sonnenschein. So haben wir dort eine Stadtführung mitgemacht und sind dann selbst noch ein wenig unterwegs gewesen, um die Stadt zu erkunden. Als wir davon zurückkamen, war auch meine Familie schon in Lettland.
Dann habe ich gleich den Montag mit ihnen in Riga verbracht und wir haben uns die Stadt angeschaut und anschließend wurde ich nach Hause gefahren, da ich die folgenden 3 Tage wieder in die Schule gegangen bin. Um unseren Deutschschülern deutsche Osterbräuche näher zu bringen, haben wir kleine Osterkränze für sie gebacken. Zum verlängerten Wochenende sind dann meine beiden Mitbewohner nach Helsinki aufgebrochen, während ich das Wochenende mit meinen Eltern und meinem Bruder in Lettland verbracht habe. So gab es zuerst ein grünes Restaurant bei uns in der Schule, zu dem auch sie eingeladen waren und dort haben wir erst mit der Volksgruppe, in der wir Freiwilligen mitspielen, etwas vorgespielt und danach gab es sehr leckeres, hübsch hergerichtetes Essen. Anschließend sind wir nach Riga zurück gefahren. Am Wochenende waren wir in Ogre, in Riga auf dem Fernsehturm und auf dem Ostermarkt im Freilichtmuseum. So konnten meine Eltern und mein Bruder ein wenig Lettland kennenlernen.
Und dann stand auch schon tatsächlich unser grüner Tag vor der Tür. Dazu haben wir andere Freiwillige eingeladen, mit ihnen in der Schule übernachtet und haben anschließend in Stationsarbeit mit den Kindern darüber gesprochen, dass weniger Plastik verwendet werden soll, haben Seife recycelt, Tetra Packs von Milch in Portemonnaies verwandelt, aus T-Shirts Einkaufstüten gebastelt und für eine Musikwand Pfannen angemalt.
Am folgenden Tag habe ich dann früh in der Küche geholfen kleine Snacks vorzubereiten, die wir zum nächsten Ort gefahren haben. Am Wochenende darauf sind wir zu einem Minihike mit der Gruppe “Movement Spontanous” sehr zeitig am Morgen aufgebrochen. So sind wir dann an der Ostsee entlang gewandert und haben den jetzt endlich immer mehr spürbaren Frühling genossen. Am darauffolgenden Tag sind wir noch einmal ins ethnografische Museum in Riga und haben uns angeschaut, wie einige Dinge wie Brot oder Seil nach alter Tradition hergestellt wurden.
In dieser Woche lag dann der 100. Tag des Jahres, was bedeutet, dass wir Erbsen gesät haben. Sehr viele Erbsen. Aber mit der Hilfe unserer Köchin, einer Mutter und meinen Mitbewohnern, ging das eigentlich relativ schnell.
So genießen wir jetzt die Sonne und beobachten wie langsam alles grün wird.