Fest des Heiligen Johannes
Am 27. Dezember wird in Ungarn der neue Wein gesegnet - und diese Segnung anschließend in froher Runde begossen. (27.12.2018)
Einer Legende zufolge hat Johannes der Täufer einen Becher vergifteten Wein getrunken, diesen jedoch vor dem Trinken bekreuzigt und das Ganze ohne Schaden überstanden. Seit dem 4. Jahrhundert gibt es daher zum Gedenken an dieses Wunder das Fest des heiligen Apostels und Evangelisten Johannes, bei dem der neue Wein des Jahres in der Kirche gesegnet wird.
Dieses Fest wird bei uns in Vereb im recht großen Stil gefeiert - denn gefühlt jeder Zweite hier im Dorf braut seinen eigenen Wein.
So versammeln wir uns am Nachmittag, gegen Sonnenuntergang (der hier bereits um 16:00 Uhr ist), im Kulturhaus. Die Winzer haben jeweils ein paar Flaschen ihres Weins mitgebracht, für Speisen ist von der Ortsverwaltung gesorgt. Wie bei der Weinernte gibt es Kolbasz, Speck, Tomaten, Paprika und rote Zwiebeln, die zusammen mit Brot und Wein serviert werden.
Mit den zunehmend leerer werdenden Weinflaschen steigt die Stimmung, und ein paar der älteren Herrschaften fangen an, ungarische Volkslieder zu singen.
Da der Tag dem Wein gewidmet ist, kann man natürlich nur dann ablehnen, wenn man in seinem Glas gerade einen anderen Wein hat. Daher probiere auch ich mich durch die Auswahl an Weiß-, Rosé und Rotweinen und freue mich später darüber, dass ich nur ein paar Minuten zu Fuß vom Kulturhaus entfernt wohne.