Fernweh und Heimweh
Die_Susi schreibt ihren letzten Eintrag aus Deutschland. Donnerstag wird sie bereits in Griechenland sein. Bis dahin erlebt sie den Abschied von geliebten Menschen mit gemischten Gefühlen.
So, das wird mein letzter Eintrag aus Deutschland, denn in zwei Tagen bin ich schon in Griechenland. Fernweh und Heimweh - gemischtere Gefühle gibt es eigentlich nicht. Ich hab sie beide, gleichzeitig. Heimweh, obwohl ich noch zuhause bin. Fernweh, da ich lange davon träume, ins Ausland zu gehen.
Jetzt, da das Kofferpacken in die heiße Phase kommt und ich mich inzwischen von allen verabschiedet habe, spielen meine Gefühle total verrückt. Mal geht es mir super und ich freue mich richtig auf meinen EFD und dann gibt es wieder Momente in denen mir Tränen in die Augen steigen. Meistens wegen irgendwelcher Kleinigkeiten, die gar nicht wichtig oder bedeutend scheinen, aber mein Leben hier ausmachen.
Der Abschied am Flughafen wird hart. Es ist wirklich komisch sich von Freunden und Verwandten mit den Worten: "Bis in einem halben Jahr" zu verabschieden. Aber da mir von allen versprochen wurde, dass sie mir schreiben und mich auf dem Laufenden mit dem halten, was hier passiert, werde ich ja indirekt am Leben hier teilhaben. Auch hab ich in den letzten Tagen so viel Aufmunterndes, Aufbauendes, Unterstützendes und einfach Liebes gesagt bekommen, dass ich mir sicher bin, dass dieses halbe Jahr das Beste meines Lebens wird.
Außerdem hab ich Dank youthreporter.eu auch schon Kontakt zu zwei anderen Freiwilligen (Anna und Doro) mit denen ich zusammenarbeiten werde, die nur zwei Tage später als ich anreisen und mit denen ich mich super verstehe. Alle drei haben wir vor, so viel wie möglich zu reisen und deshalb beschlossen, zu dritt Griechenland zu erobern! Vielleicht wird sich ja noch wer aus unserer deutsch-österreichisch-estischen WG anschließen, wer weiß. Ich bin zuversichtlich, dass sich bei sechs Mädels immer wer finden wird, mit dem man was unternehmen kann.
Naja, das ist aber erst noch mal Zukunftsmusik, momentan beschäftigt mich eher das Kofferpacken. Ich hab viel zu viel Zeug, das viel zu schwer ist und nie im Leben in den Koffer passt. Meine Eltern haben mir schon ein Packet hergerichtet, das sie mir sofort nachschicken, wenn ich die genaue Adresse weiß.
Morgen wird noch mal ein anstrengender und trauriger Tag mit Abschiedspizzaessen am Abend und bestimmt einigen Tränen und Donnerstag müssen wir schon um sieben los zum Flughafen und zwölf Stunden später bin ich dann in meinem neuen Zuhause. Dann werde ich mich hoffentlich bald wieder melden können und aus meinem neuen Leben berichten.
Bis dahin wünsche ich euch eine schöne Zeit,
Eure Susi