Feliz Pascoa
Ein portugiesisches Osterfest und dazu Wiener Schnitzel mit Kartoffelsalat? Für katy_maty passt das perfekt zusammen. Und danach heißt es "Ab ans Meer!" und ausgiebig Sonne tanken.
Ostern
So, dann will ich doch mal gleich an meinen letzten Artikel anknüpfen und davon erzählen, wie das Essen mit Kathrins Familie und die restlichen Ostertage waren.
Das Essen war eigentlich total nett. Insgesamt waren wir acht Personen: Kathrins Eltern und ihr kleiner Bruder, Nuno, Paula, Justyna, Kathrin und ich. Kathrins Mama hat voll das leckere Essen für uns gemacht: Wiener Schnitzel mit Kartoffelsalat und zum Nachtisch gab’s dann Kaiserschmarrn mit Zwetschkerl Rösti. War das mal wieder gut, „normales“ Essen zu bekommen. Nicht, dass das portugiesische Essen nun schlecht wäre, aber es ist doch mal wieder schön, etwas Hausgemachtes zu bekommen.
Wirklich nett war auch, dass sich alle sehr darum bemüht haben, nicht ganz so stark mit dem österreichischen Dialekt zu reden, so dass ich auch etwas verstehen konnte, wenn ich mich mit ihnen unterhalten habe. Darüber haben wir auch viele Witze gemacht und ich glaube, nach diesem EVS-Jahr wissen hier alle, dass in Österreich und Deutschland nicht wirklich dieselbe Sprache gesprochen wird. :-)
Aber zum größten Teil haben wir sowieso nur auf Englisch geredet und irgendwie ist es schon ein tolles Gefühl, die verschiedenen Sprachen zu beherrschen und immer alles zu verstehen, egal ob jemand gerade etwas auf Englisch, Deutsch oder Portugiesisch sagt.
So schnell wie der Abend angefangen hatte, so schnell war er dann auch wieder vorbei und zum Schluss sind nur noch Paula, Nuno, Justyna und ich übrig geblieben. Nuno hat Justyna dann noch zum Flughafen gebracht und Paula hat sich auch auf den Heimweg gemacht. Da Kathrin mit ihrer Familie zurück in deren Hotel in Cascais gefahren ist, hatte ich wirklich seit langem mal wieder das Privileg, unsere WG ganz alleine für mich zu haben. Wirklich auskosten konnte ich es aber leider nicht, da ich erstmal noch das Geschirr abspülen musste, das vom Essen übrig geblieben war und danach bin ich auch schon ziemlich müde in mein Bett gefallen.
"Feira da Ladra"
Morgens gings auch schon wieder früh raus, da mich Paula um 9.15 Uhr abgeholt hat und wir zusammen nach Lissabon gefahren sind und uns mit Kathrin getroffen haben, um auf den „Feira da Ladra“ zu gehen. Davon hab ich schon einmal kurz berichtet, als ich auf meinem On-Arrival-Training war. Dort sind wir allerdings nur einmal kurz drüber gelaufen. Dieses Mal jedoch haben wir uns dafür ganz viel Zeit genommen und es hat total viel Spaß gemacht, an den einzelnen Tischen und Ständen ewig lange herumzuwühlen und zu schauen, was es denn alles so gibt.
Noch einmal zur Erinnerung für diejenigen, die schon vergessen haben, was der Feira da Ladra ist oder für diejenigen, die einfach so mein Tagebuch lesen: Der Feira da Ladra ist sozusagen ein riesen großer Flohmarkt, der jeden Samstag in Lissabon stattfindet und auf dem es wirklich total viele Sachen gibt. Ich glaube, dort kann wirklich jeder etwas finden, da es von Kleidern, Schmuck, Schuhen, DVDs, CDs, Videos bis zu alten Büchern, Antiquitäten oder Azuleijos wirklich alles gibt. Ich kann gar nicht verstehen, warum ich dort erst zum zweiten Mal hingefahren bin. Anderseits ist es auch echt gefährlich, weil man einfach so viele Sachen sieht, die man unbedingt haben möchte und dadurch um einiges ärmer werden kann.
Ich glaube, wir haben echt stundenlang zwischen all den Ständen mit Büchern herum gekramt. An einem Stand gab es sogar deutsche Kursbücher, in denen sämtliche Beispiele noch auf Altdeutsch geschrieben waren und Ausgaben vom National Geographic von 1970 (da konnte Kathrin sich dann nur noch schwer zurückhalten). Paula hat sich auch nen ganzen Stapel von Büchern gekauft und gleich noch ne Tasche dazu, um das auch alles zu transportieren können. :-)
Das Wetter war auch wunderschön. Es war einfach richtig angenehm warm und deswegen haben wir uns auch noch ein Eis gegönnt und haben uns auf eine kleine Wiese mitten auf dem Feira gesetzt und haben einfach die Sonne genossen und über alles Mögliche geredet. Paula musste dann los, weil sie anschließend mit einem Freund verabredet war und da ich bei dem tollen Wetter einfach noch nicht nach Hause und den Rest des Mittags drinnen rum sitzen wollte, hab ich Kathrin dazu überredet, noch an die Costa zu fahren.
Ausflug zur Küste
Dort sind wir auch relativ schnell hingekommen (dafür, dass wir erstmal mit der Fähre nach Cacilhas fahren mussten und von da den Bus an die Costa nehmen konnten). An der Costa mussten wir leider feststellen, dass wohl nicht nur wir die Idee hatten, bei dem schönen Wetter an den Strand zu fahren. Ich glaube, im Sommer kann man das echt vergessen dort hinzufahren, da dort dann wirklich alles von Touristen überlaufen sein wird.
Aber wir haben uns ein ruhiges Plätzchen gesucht, von wo wir ne ziemlich gute Aussicht auf die ganzen Surfer hatten (eines Tages würde ich wirklich mal gerne noch einen Kurs machen). Nach einer Weile sind wir noch umgesiedelt und haben uns direkt an den Strand gelegt. Kann es denn etwas Schöneres geben, als einfach in der Sonne zu dösen und im Hintergrund das Meer rauschen zu hören? Da kann man einfach nur gute Laune bekommen und ich freu mich schon total darauf, wenn Justyna dann mit ihrem Auto aus Polen zurückkommt und wir ohne große Umstände einfach kurz ans Meer düsen können.
Den Ostersonntag haben wir dann weniger spektakulär bei uns in der WG verbracht und einfach mal wieder überhaupt nichts gemacht. Besondere Traditionen gibt es hier in Portugal übrigens nicht, so wie wir das mitbekommen haben. Am Ostersonntag gibt es einfach nur ein traditionelles Essen zusammen mit der Familie und ich glaube, es ist ziemlich beliebt, riesige Ostereier mit ner Überraschung zu verschenken.
Ja, und heute wollten wir den schönen Tag auch nicht vergeuden und deswegen haben wir heute Morgen beschlossen, nach Troia zu fahren. Troia ist eine kleine Insel in der Nähe von Setubal, auf der es bis auf ein paar Hotels, die gerade gebaut werden, absolut gar nichts gibt außer einem wunderschönen Sandstrand und ein paar Büsche und Dünen. Wenn die dort wirklich keine Hotels bauen würden, dann wäre die Insel einfach ein einziges Paradies.
Dort ist es wirklich wunderschön und normalerweise auch so ruhig. Da es dort wirklich nicht viel zu sehen gibt, kommen dort auch nicht so viele Leute hin. Naja, wir hatten mal wieder Pech und sind von einer Horde Franzosen überrascht worden, die sich nur wenige Meter von uns breit machen mussten. Zun Glück sind sie aber nicht den ganzen Mittag geblieben und wir konnten in Ruhe die Sonne, den Strand und das Meer genießen. :-) Der einzige Haken an Troia ist, dass man wirklich ne ganze Weile braucht, um dort hinzugelangen, da man zuerst mit dem Bus zur Zugstation fahren muss, von dort aus bis nach Setúbal muss und dort ungefähr zehn bis 15 Minuten zum Hafen zu Fuß gehen muss und zum Schluss die Fähre nach Troia nehmen muss. Aber es lohnt sich auf jeden Fall, dort einmal hinzufahren. So gings dann abends schön braun gebrannt nach Hause bzw. andere waren wohl eher rot als braun. Ach so, was ich noch sagen wollte: Was das Wetter bei uns betrifft, da dürft Ihr noch nicht denken, dass bei uns schon wieder voll Hochsommer herrscht. Es ist zwar überwiegend schön, aber manchmal kann es hier auch ganz schön wechselhaft sein und dann ist es einfach grau oder es regnet (zwar nur kurz, aber das ist gut so).
Aber ganz so warm ist es allerdings auch nicht immer. Morgens muss man auf jeden Fall mit Pullover aus dem Haus und manchmal braucht man auch noch ne Jacke. Gegen Mittags ist es dann relativ warm, aber abends wird es auch wieder kälter. Ok, jetzt seid Ihr wieder auf dem neusten Stand.
Dann machts mal gut, bis zum nächsten Mal!