Europawahl 2019, aber was mit den USA in 2020?

Es gibt noch einer Monat bis zur Europawahl, was für uns als Eurpäer ganz wichtig auffallen sollte. Nichtsdestotrotz, bereiten sich unsere überseeische Nachbarn vor, ihren neuen Präsidenten in 2020 zu wählen.

Seit 2017 ist Donald Trump der 45. Präsident der Vereinigten Staaten und seither hat er es geschafft, die Beziehungen zwischen den USA und Europa zu verschlechtern. Trump hat die NATO mehr als einmal als "obsolet" bezeichnet. Er jubelte Großbritanniens Austritt aus der Europäischen Union zu. Inzwischen hat er persönliche Kommentare zu Bundeskanzlerin Angela Merkel abgegeben. Einer seiner Top-Berater hat dazu aufgerufen, dass Deutschland die EU missachtet und bilaterale Verhandlungen mit den USA führt, um die deutschen Handelsüberschüsse zu reduzieren. Bei einem Treffen mit Merkel forderte Trump auch direkte Verhandlungen und schlug vor, dass Deutschland die USA ausmanövriert hätte. An schlechten Tagen sieht das Verhältnis zwischen den USA und Deutschland stärker aus als zu irgendeinem Zeitpunkt seit dem Ende des Kalten Krieges, auch während des Irakkrieges . Die Trump-Administration scheint nur entschlossen zu sein, den Verstoß zu erweitern. Deswegen sollte das Thema der US-Präsidentschaftswahl für uns als Europäer bis zu einem gewissen Grad wichtig sein.

Meine Begeisterung was diesen potentiellen Kandidaten angeht, hat mich beschließen lassen, ihn euch vorzustellen.

Pete Buttigieg, der Mann deren Name von vielen zu kompliziert zum Aussprechen ist, ist seit 2012 der Bürgermeister seiner Heimatstadt, South Bend, Indiana. Bis jetzt nichts Spektakuläres. Vielleicht wäre es überraschend  zu erwähnen, dass er 37 Jahre alt ist, Veteran des Afghanistankrieges und er seinen Bachelor of Arts in Geschichte und Literatur auf dem Harvard College abgeschlossen hat.

Als Schwerpunkt seines Amtes hat Buttigieg Stadtsanierung gemacht. Eines seiner Programme, das als „1000 Grundstücke in 1000 Tagen“ bekannt ist, hat die Sanierung leerstehender und verlassener Grundstücke als Hauptziel. Die Initiative wurde im November 2015 erfolgreich abgeschlossen.

Er ist der Sohn einer maltesischen Immigrantin und wurde 2013 für sieben Monate in den aktiven Dienst nach Afghanistan versetzt. 2015 gewann er die demokratische Vorwahl mit 78 Prozent der Stimmen und wurde für eine zweite Amtszeit als Bürgermeister von South Bend mit über 80 Prozent der Stimmen wiedergewählt. Sein Projekt „Smart Streets“ war Schwerpunkt seiner Arbeit bis 2017. Im Rahmen dieser Initiative wurden viele Einbahnstraßen in der Innenstadt umgebaut, sodass sie von beiden Seiten befahren werden können. 

Was seinen Privatleben angeht, im Juni 2015 machte Buttigieg seine Homosexualität öffentlich. Ende Dezember 2017 gab er seine Verlobung mit Chasten Glezman bekannt und in Juni 2018 haben die beiden in einer episkopalen Kirche in South Bend geheiratet.

Er spricht nicht weniger als acht Sprachen, darunter Dari – eine Art afghanisches Persisch – und Norwegisch, die er gelernt hat, nur weil ein Buch, der er lesen wollte, aus dem Norwegischen nicht übersetzt wurde. Er spielt Klavier als Konzertpianist und hat ein Buch über die Umsetzung seiner Heimatstadt Shortest Way Home: One Mayor’s Challenge and a Model for America’s Future geschrieben.

Selbst das linke Magazin «Jacobin» erkennt seine Eignung an: «Er scheint Medicare für alle und einen Green New Deal im Grundsatz zu befürworten. Er hat in South Bend in die Infrastruktur investiert. Er hat sein Amt als offen schwuler Mann im Land von [Vizepräsident] Mike Pence erobert und besitzt einen Draht zu Trump-Wählern. Und er wäre fraglos ein besserer Präsident als Trump oder einige seiner demokratischen Rivalen.»

Buttigieg ist im ländlichen Amerika verwurzelt und er hat mit vielen Leuten dort ein aktives Leben als Christ gemeinsam. Gleichzeitig vertritt er viele linksliberale Positionen, vor allem weil er mit einem Mann verheiratet ist. Mayor Pete, wie seine Mitbürger ihn nennen, ist mit 37 als einer der visionärsten Politiker der Nation betrachtet.

Eins ist aber unbestreitbar, Pete Buttigieg ist das totale Gegenüber von Trump und das kann nur gut sein, auch wegen der Beziehungen zwischen Europa und den USA. Man sollte ihn auf jeden Fall im Auge behalten, denn wie er selbst gesagt hat, ist das die einzige Chance der Amerikaner, einen maltesisch-amerikanischen, linkshändigen, bischöflichen, schwulen Kriegsveteranen Bürgermeister als Staatspräsidenten zu wählen.

Quellen:

https://www.peteforamerica.com/

https://de.wikipedia.org/wiki/Pete_Buttigieg

https://www.watson.ch/international/donald%20trump/258275428-hype-um-pete-buttigieg-schwuler-buergermeister-tritt-gegen-trump-an

https://www.faz.net/aktuell/politik/trumps-praesidentschaft/trump-gegner-pete-buttigieg-ein-shooting-star-der-demokraten-16124025.html

https://www.youtube.com/watch?v=13OypBRrwv8

https://www.theatlantic.com/magazine/archive/2017/05/the-plan-to-end-europe/521445/