Europäischer Freiwilligendienst in Armenien, aber Ankunft in Georgien
Der erste Tag, eine riesen Stadt und viele Eindrücke.
Nachdem ich nun wirklich den Flug genommen hatte und wirklich in Tiflis angekommen war, fing ich langsam an zu realisieren, dass ich jetzt für ein halbes Jahr ein anderes Leben führen würde. Nach 5 Stunden Schlaf in dem Hotel bin ich aufgewacht und wieder brauchte ich kurz, um mich zu erinnern : „Ah ESK .. Armenien, aber jetzt erst mal Georgien.“! Meinen ersten Tag konnte ich nun in Tiflis verbringen. Am nächsten Tag würde ich dann mit einem Mini Bus und 11 anderen Freiwilligen, nach Bakuriani fahren, um an dem On Arrival Training teilzunehmen. Dann erst, in einer Woche, stand die Ankunft in Dilidschan an, meinem zukünftigen Zuhause. Um 13:30 würde mich meine Koordinatorin abholen, mit mir den Vertrag unterschreiben und mich dann zwei Freiwilligen aus Georgien vorstellen. Um den ersten Eindruck der Stadt aber ganz unbefangen genießen zu können, entschloss ich mich schnell zu frühstücken und zu duschen und schonmal einen Spaziergang zu machen. Der erste Eindruck ganz klar: riesig, gegensätzlich und charmant.
Zusammen mit meiner Koordinatorin, ging es dann schon tiefer in die Stadtmitte. Die Autos parkten und fuhren kreuz und quer, aber dafür lautlos, denn es gibt hier fast nur Hybrid Autos. Später fand ich heraus, dass dies an dem für die Georgier wirklich sehr hohen Benzin Preis und Subventionen seitens der Regierung liegt. Ein paar Bäume blühten schon und es waren angenehme 15 Grad etwa. Nach dem Formellen ging es in ein schönes Cafe, in welchem ich die zwei Freiwilligen aus Rustavi kennenlernte, Jelna und Amy. Wir unterhielten uns über dieses und jenes und dann verbrachte ich den Rest des Tages mit Jelna. Sie war zu meinem Glück top motiviert und führte mich durch die ganze Stadt. Auf den Berg zur Mother of Georgia, in die kleinen und großen Straßen, in die guten Läden, auf die bekannten Plätze und in die Ubahn. Abschließend gönnten wir uns ein typisch georgisches Abendessen im Restaurant, welches super lecker und sehr kreativ war. Vielen Dank, liebe Jelna :)
Nach diesem Tag kommt mir die Stadt immer noch riesig vor. Auf der einen Seite, so viele alte und vom Zerfall gezeichnete Häuser, in denen noch ganze Familien leben und andereseits, einige Neubauten, die in Extravaganz ertrinken. Hier stehen Villen und Ruinen nebeneinander. Der reichste Mann Georgiens ist das beste Beispiel, mit seiner Villa aus Glas, auf dem Hügel, neben der Mutter Georgiens. Stellt er sich mit ihr auf eine Stufe?
Sie, die mit Schwert und Schüssel, den Charakter der Georgier dasrstellt und an die Geschichte erinnern soll.
Nach einer beliebten Geschichte wird erzählt, dass, als Gott die Länder an die Nationen verteilte, die Georgier, wie es nunmal ihre Art ist, zu spät kamen. Alle Länder waren schon vergeben, aber sie blieben munter und luden Gott ein mit ihnen Wein zu trinken und zu speisen. Gott war so überwältigt von der Gastfreundschaft, dass er ihnen doch noch ein Land gab, und zwar das schönste und beste, was er eigentlich für sich selbst vorgesehen hatte.
Die protzigen Gebäude reißen einen manchmal, aus diesem sonst so symphatischen Bild der Stadt, raus. Trotzdem ist der Blick vom Berg aus umwerfend und der Weg dort hin, durch viele kleine Gassen und vielen Treppenstufen, genauso schön. Man kann hier, nach einer Fahrt mit der U Bahn, die übrigens 60 Meter tief unter der Erde liegt und nur mit einer 120 m langen Rolltreppenfahrt zu erreichen ist, oder zu Fuß, alles gut erreichen. Die erhaltenen alten Teile der Stadt sind wirklich schön und insgesamt herrscht ein fröhliches Treiben in der ganzen Stadt.
Was man aus Deutschland nun wirklich gar nicht gewohnt ist, sind all die Straßenhunde und Katzen, die überall liegen, oder rumlaufen. Die meisten sahen aber, meiner Meinung nach, zum Glück recht durchgefüttert aus.
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