Europabotschafter unterwegs
Jung, dynamisch, engagiert: 100 ehemalige Europäische Freiwillige trafen sich zur Vorbereitung ihrer Zeit als EuroPeer. Im Dezember wollen sie dann Jugendliche in Schulen für die Idee Europa begeistern.
EuroPeer - Vom Freiwilligen zum Nächsten - 100 Freiwillige werden zu Europabotschaftern. 100 junge, dynamische "Freiwilligen-Alumni" in dem traumhaften Schloß Windischleuba (bei Altenburg, im Herzen Thüringens), das ich schon vor Jahren mit dem Schulchor meines Gymnasiums kennen gelernt habe... ein Traum wird wahr.
Das Projekt
100 Ex-EFDler (= ehemalige Europäische FreiwilligenDienstleistende) erarbeiten Strategien für die EU-Jugendaktionswoche im Dezember, bei der Europa Jugendlichen ein Stück näher gebracht werden soll. Bei der Aktion sollen die Teilnehmer in Schulen gehen und dort beispielsweise Diavorträge über ihre Zeit zeigen, Diskussionen über alltäglich Europäisches im Leben führen - die Programme sind frei definierbar.
Der erste Tag
brachte eine nette Zusammenkunft. Etwa drei Viertel der Teilnehmer sind Mädchen - eine Bilanz, die eigentlich beim nächsten Mal so viele Jungs anlocken sollte, dass Geschlechtergleichheit herrscht ;)
Wichtiger ist aber, dass alle ziemlich fit sind - es sind eben alle interessiert an gesellschaftlichen Aspekten. Viele hatten schon Fahrgemeinschaften (meist mit dem Zug!) gebildet, kannten sich bereits von dem einen oder andern Seminar, oder trafen sich in einer großen Gruppe am Bahnhof Altenburg.
Das Kennenlernen mit Spielchen war auch ganz nett, die Teamer hatten sich süße Dinge einfallen lassen: Alle Teilnehmer füllten einen Steckbrief mit Photo aus, hängten diesen an eine Pinnwand und verbanden ihn mit einer Stecknadel mit ihrem Herkunftsort. Anschließend stellten sich alle im Raum auf eine imaginäre Landkarte, je nach Lieblingsessen, Herkunftsland, Traumziel und, und, und. Danach noch einmal in kleineren Gruppen: "Bärenbinden", ein Interview, in dem jeder den Partner einmal "verhintert", und die Gruppe herausfinden muss, was nun erlogen war. Die Teilnehmer wurden dann Regionen eingeteilt und mussten in jeder Gruppe einen Konsens finden - was bedeutet für uns Europa?
Am Abend: Offene Bühne. Es fanden sich geniale Beiträge wie die Darstellung Romeo & Julias als Mitmachtheater und diverse Bildershows und Sketche. Gemütlich klang der Abend aus, um am
zweiten Tag
die ersten Workshops zu bringen. Das System: Fünf Workshops in der Endlosschleife (okay, fünfmal) wiederholt, und jeder muss zu jedem Mal hin...
Die Workshops drehten sich um das Planen von Veranstaltungen, die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, das Auftreten vor einer Gruppe, die jüngere Entwicklung Europas und die genauen Projektmöglichkeiten mit dem JUGEND-Programm. Das Gute: wir bereiteten uns ja auf das Arbeiten mit Kindern vor, deshalb wurde das Wissen mit den Methoden vermittelt, die wir später anwenden können. Diskussionen, Talkshows, Zettelschneeballschlachten, Mindmaps, "Infoleinen" zum Aufhängen von Ideen, Vorführungen... Soviel möglich (und alles auf der JUGEND-Website und bei machwasdraus unter "Tools" abrufbar).
Nach und nach strukturierten sich die verschiedensten Projektideen, von Filmvorführungen in Bildungsinformationszentren über Lesungen in Bibliotheken bis zu Diskussionsrunden in Schulklassen.
Obwohl alle wirklich platt waren nach Arbeitstagen mit neun Stunden, gab es zwei weitere gemütliche Abende mit englischem Seemannsflötenspiel und Theatersport, gefolgt von Disco oder entspanntem Bier am Burggraben. Die Projektbörse rundete alles ab – EuroPeers aus einer Region mit ähnlichen Ideen fanden sich als Buddys zusammen, die sich unterstützen und motivieren werden.
Die Ergebnisse gibt es dann im Dezember bei der Jugendaktionswoche.
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