Es müssten inzwischen fast 3 Monate sein...
Ich bin umgezogen, der Alltag stellt sich langsam ein und ich habe Spaß am arbeiten
Ich weiß nicht ganz genau, wie lange mein letzter Blogeintrag her ist und jetzt gerade bin ich auch echt zu faul um darüber nachzudenken. Ich weiß aber, dass ich jetzt seit beinahe 3 Monaten hier bin. Und es ist schon echt einiges passiert.
Das wichtigste ganz am Anfang: Es ist echt scheißkalt hier und ich habe Angst vor der Zeit, in der es noch kälter wird. Morgens ist es besonders schlimm, da wir während der Nacht die Heizung ausschalten, und ich immer vor Christian aufstehe, sodass ich friere, während er schön bei warmen Temperaturen aufstehen kann (Tatsächlich stehe ich jeden Tag konsequent um 8 Uhr auf. So viel Selbstdisziplin habe ich von mir echt nicht erwartet. Ich bin begeistert, von mir selbst), aber dafür war ich so vorausschauend und habe eine sehr warme Winterjacke mitgebracht und so friere ich, im Gegensatz zu Christian, der nur seine Sommerjacke hat (Haha), draußen eigentlich nie. Und inzwischen friere ich auch nachts nicht mehr, da ich so ziemlich jede Decke in unserer Wohnung genommen habe, um alle Decken mit Haargummis aneinander zu binden, sodass ich jetzt mit 5 Decken schlafe. Aber es ist jetzt sehr warm nachts, und das ist die Hauptsache.
Wie man vielleicht schon herauslesen konnte, bin ich umgezogen. Ich durfte endlich meine Gastfamilie verlassen und wohne jetzt in einer eigenen Wohnung gemeinsam mit Christian. Das gefällt Elina sehr gut. Ich habe ein sehr großes Zimmer, mit 2! Betten, wobei das andere Bett eher in einen Kleiderschrank umfunktioniert wurde (Ordentlicher bin ich trotz der neu entdeckten Selbstdisziplin noch nicht geworden). Und dann haben wir noch ein Bad, eine Toilette, ein Wohnzimmer und eine Küche. Und wir besitzen eine Kammer des Schreckens (Christian hat ihr diesen Namen gegeben und ich musste lachen, also nenne ich diesen Raum immer so). Wir dürfen nicht in die Kammer des Schreckens rein und wissen auch nicht was sich in ihr befindet und das macht mich wahnsinnig. Auf jeden Fall ist es toll, dass ich (oder wir) jetzt für mich (oder für uns) selbst verantwortlich sind. Ich stelle mich nicht mal ganz so bescheuert beim Kochen an, wie ich es befürchtet habe. Wenn man mal davon absieht, dass ich unsere Pfanne bei meinem ersten Kochversuch nicht ganz so freundlich behandelt habe (aber das war nicht meine Schuld, die Pfanne ist doof), schmeckt es eigentlich, was ich so koche, also mir schmeckt es.
Inzwischen hat sich bei mir ein bisschen Alltag eingestellt. Ich habe inzwischen doch genug Aufgaben, um den Tag zu füllen. Die meiste Zeit beanspruchen meine German Clubs, die ich inzwischen vier mal in der Woche habe. Und meine ersten Versuche als Lehrerin sind gar nicht mal so schlecht, also glaube ich. Bis jetzt hat sich keiner beschwert oder zumindest hat sich keiner getraut, vielleicht ändert sich das ja in den nächsten Wochen. (Aber das glaube ich nicht, ich bin eine tolle Lehrerin und wer dem nicht zustimmt, kann einfach gehen) Dadurch, dass der Unterricht im non-formal Style ist, und ich leider nie so wirklich begriffen habe, was das eigentlich bedeutet, (Mir wurde nur gesagt, dass es non-formal sein soll, also nicht so wie in der Schule, weil das ist formal und so soll es nicht sein. Leider war ich ja nur in der Schule, also ich kenne nur den formal Style) versuche ich einfach verschiedene Dinge. Manche funktionieren besser als andere. Aber es wird besser. Tatsächlich ist hier das größte Problem, dass die Leute so kreativ wie ein Stock sind, sodass sie mich bei manchen Dingen (Theater, malen, Schnitzeljagd) anschauen wie ein Auto. Ich habe es zu meiner privaten Mission erklärt die kreative Seite in meinen Schülern zu wecken, ob sie es wollen oder nicht. Die Lehrerin in meiner Schule ist sehr begeistert davon und sie ist der Meinung, dass meine Schule in Deutschland eine sehr gute Schule sein muss. (Ja, meine Schulzeit war so toll und wunderbar und kreativ…nicht) Auf jeden Fall habe ich sehr viel Spaß am unterrichten, und auch am vorbereiten. Ich lerne dabei selbst sehr viel über die deutsche Sprache und es ist toll alles mögliche auszuprobieren. Zu meinen anderen Clubs gibt es nicht so viel zu sagen.
Wir hatten unser zweites Fridays Café mit dem Thema Kindergeburtstag. Das war sehr lustig und ich habe festgestellt, dass es sehr viel Spaß macht Spiele vorzubereiten, wenn ich nicht mitspielen muss. (Wenn ich mitspielen muss, sind sie doof) Aber so war es echt cool. Ich durfte auch das erste mal basteln *yay*. Der Handicraft Club ist der beste Club, auch wenn niemand zum ersten Treffen gekommen ist. Das ist mir egal, solange ich selbst basteln darf, ist es mir echt rille wer kommt. (Aber ich denke, dass mein Mentor mir das nicht glaubt. Sie hat lustig geschaut, als niemand gekommen ist, und mich mehrmals gefragt, wie es mir damit geht und ob ich traurig bin..Sehr süß.) Ansonsten organisieren wir gerade noch ein Events anlässlich des International Volunteering Days am 5. Dezember. Dafür würden wir gerne eine Fotoausstellung organisieren. Also hier nochmal ein Aufruf: Wenn ihr mal irgendwo als Freiwillige gearbeitet habt, sei es in Deutschland oder wo anders, dann fühlt euch frei mir Fotos davon zu schicken.
Das war, glaube ich, so ziemlich alles zu meiner Arbeit hier. Mehr fällt mir im Moment nicht ein, außer, dass ich mir eine Gitarre gekauft habe und jetzt Gitarre spielen lerne *yay* und dass ich über Weihnachten nach Hause komme *doppelyay*. Ach, noch was: Wir waren in Georgien wegen des On-arrival Trainings, aber dazu kommt noch ein extra Blogeintrag. Und als letztes das wahrscheinlich tollste in den letzten Wochen: Ich war das erste Mal im Gottesdienst in Yerevan und es war unglaublich toll. Ich liebe diese Gemeinde und ich hoffe und bete, dass ich noch wirklich oft da hin kann. Und damit verabschiede ich mich :) Tschüssi
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