Es kommt nur noch anders als erwartet!
Neues von der Arbeit und ein internationaler Geburtstag
Von der Woche gibt es nicht sonderlich viel zu berichten. Nach nun 4 ½ Monaten macht mir meine Arbeit immer noch Spaß. Ganz zu schweigen von Olga. Diese sitzt nämlich leider nur auf einem Stuhl, träumt vor sich hin und wartet bis die Zeit rum geht. Mir tun die Kinder so leid. Sie mag Kinder, das sieht man, wenn sie die Kinder beobachtet und lächelt, aber sie kann einfach nicht auf sie eingehen.
Dazu kommt es noch, dass Olgas Arbeitsplan in der Nursery so geändert wurde, dass sie nun entweder mit mir oder Chiara arbeitet. Als ich die Chefin der Nursery angerufen habe und fragte was das soll, meinte sie nur „For some reason“ – „Aus bestimmten Gründen“. Welche, hat sie mir aber nicht gesagt. Aber jeder weiß, dass es nur so ist, weil Olga nichts macht und sie uns für die Kinder brauchen. Und so ist es wirklich….traurig aber wahr.
Nun ist es diese Woche das erste Mal passiert, dass wir 4 gemeinsam in der Küche saßen, Tee tranken und uns unterhalten haben….WOW!
Dann haben Chiara und ich uns diese Woche noch am Bath College angemeldet, da wir das Cambridge Zertifikat machen wollten. Also waren wir offiziell „Students“. Bei der ersten Kursstunde waren wir sogar. Wir wurden aufgeklärt, dass wir „Europäer“ (Weil die Engländer gehören da ja nicht dazu…) die Zahlen und das Alphabet falsch schreiben und dies nicht von den englischen Prüfern anerkannt wird…..What the hell???? Wir müssen also nun unsere Schreibweise ändern, damit die Prüfer uns mögen. Kristina, unsere Dozentin, hat uns so vieles erzählt, was wir an uns ändern müsssen, damit uns die Prüfer mögen und wir das Examen bestehen, sodass ich gleich keine Lust mehr darauf hatte……3 Tage später waren wir dann keine „Students“ mehr… =)
Eeendlich Wochenende!!!
Der Samstagmorgen begann mit einem 6-stündigen Hygienekurs mit einer Leiterin, die uns was vorgehuddelt hat und somit ich 30 % von dem was sie sagte, nicht verstand. Der Kurs an sich war langweilig, da Chiara und ich aber mit Jade zusammen saßen, war es zwischendurch witzig. Wir wurden manchmal sogar gefragt, ob wir überhaupt zuhören….man, das hat mich vielleicht an meine Schulzeit erinnert =)
Am Ende des Kurses folgte ein Test. Das war sowas von schwer, das glaubt keiner. Ich war die letzte die noch dagesessen ist. Ich hatte wirklich Angst nicht zu bestehen. Fällt man nämlich durch , muss man die 6 Stunden noch einmal durchhalten und die Prüfung wiederholen. In ca. 2 Wochen bekommen wir Bescheid, ob wir bestanden haben.
Wider Erwarten gingen die 6 Stunden doch recht rasch um. Da Halimata viele Leute eingeladen hat und wir im Moment alle echt gut miteinander auskommen, haben wir ihr bei den Vorbereitungen geholfen, was sogar Spaß gemacht hat?!?!
Um 20:00 Uhr sind dann alle eingetrudelt. Dabei waren: Spanien, Italien, Deutschland, Frankreich, Portugal, Sudan, Mauretanien, China, Japan, Hong Kong, Kanada, Ukraine, Syrien, Senegal und Thailand. Also total Multkulti. Jeder hat ein Gericht aus seinem Land mitgebracht.
Leider habe ich die Vorstellung verpasst und so kann ich euch nun nichts Typisches aus z. B. Syrien sagen. Ein Junge war dabei, Vater Englisch, Mutter Deutsch, ein Großvater Schotte, geboren in Österreich, aufgewachsen in Frankreich. Dieser Junge hat „Arme Ritter“ mitgebracht. Zu welchem Land er das nun zählt weiß ich auch nicht. Da sein Deutsch wirklich gut ist (Ist ja auch seine Muttersprache), habe ich mich mit ihm ein wenig unterhalten. Es ist für mich irgendwie komisch mich hier in Deutsch mit jemandem zu unterhalten. Es scheint, als hätte ich irgendwie 2 Identitäten entwickelt. Und meine „neue“ hier in England, findet es total merkwürdig plötzlich Deutsch zu sprechen. Mein ganzes Gehirn kommt durcheinander. Nachdem ich mit ihm das Gespräch beendet hatte, war mein Kopf wieder so auf Deutsch eingestellt, sodass ich gleich mal Chiara auf Deutsch voll labern wollte…einfach strange!
Jedenfalls habe ich nette Bekanntschaften gemacht und die Leute waren wirklich sehr freundlich. Die Kanadierin (Eltern aus Hong Kong) hat geredet wie eine Amerikanerin und hat mich des Öfteren zum Lachen gebracht. Der Ukrainer war ein wenig komisch. Er ist total versessen auf Olga und will, dass sie hier in England bleibt und mit ihm zusammen zieht! seine Eltern haben übrigens die gleiche Meinung…..witzig wa? Seiner Meinung nach, findet er es ganz in Ordnung, dass er 11 Stunden am Tag arbeitet. Immerhin kann er sich somit 3 x im Jahr 1 Woche Urlaub leisten….einfach n total Knall!
Nachdem die Küche und auch das Wohnzimmer aussahen wie Sau, sind alle – außer Olga, Chiara und ich – noch weggegangen. Aber obwohl es erst Mitternacht war, hatten wir einfach keine Lust mehr.
Tja wer hätte das gedacht? Hatten wir sogar Spaß an Halimatas internationaler Geburststags-Party.