Erste Eindrücke
Gedanken von anderen vor der Abreise und meine Gedanken über meinen ersten Abend in Szczecin.
Dinge, die Leute zu mir gesagt haben, als ich ihnen erzählt habe, dass ich für ein Jahr nach Polen gehe:
„Äh, Polen?“ (alle Menschen unter Dreißig)
„Ah, Polen!“ (alle Menschen über Dreißig)
„!“ (meine kleine Schwester, die ein Jahr alt ist und das Konzept der Entfernung vermutlich noch nicht ganz verstanden hat)
Nun bin ich jedenfalls hier. Ich verbringe meine erste Nacht alleine in der baldigen WG-Wohnung, weil alle anderen meiner zukünftigen Mitbewohner erst nach und nach in den nächsten Tagen anreisen. Und jetzt sitze ich also allein auf dem Balkon, während draußen die Grillen zirpen (bin ich nicht eigentlich in der Großstadt?) und es immer dunkler wird und die Menschen draußen langsam nach Hause gehen.
Apropros Großstadt: ich wohne jetzt also für die nächsten elf Monate in einem absurd großen Hochhauskomplex – wobei absurd groß in diesem Fall für Großstäder wahrscheinlich „normal groß“ bedeutet, aber für mich als Dorfmensch fühlt sich das eben wie eine Stadt für sich an. Und wenn ich so darüber nachdenke, wohnen in all diesen Hochhäusern zusammen bestimmt schon so viele Menschen wie in meinem Heimatkaff allein. Abenteuer Großstadt, nicht wahr?
Und dazu fällt mir auch noch ein: hier haben die Läden ja auch sonntags geöffnet! Bis abends! Also – ich hatte das vorher gelesen, aber es dann live zu sehen, hat mich schon umgeworfen. Genauso wie es mich umwerfen wird, wenn ich alle Flaschen in den Müll werfen muss, statt sie brav zurück zum Supermarkt zu tragen. Das wird eine ganz schöne Umstellung, vermute ich mal …
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