Englische Gärten
Im Schlamm buddeln und überraschende Entdeckungen machen, durch den North Pennines wandern oder "mouse houses" bauen - Langeweile kommt bei Rike87 so schnell nicht auf.
Da das Wetter diese Woche sehr schön war, haben wir größtenteils weiter im Schlamm unseres Teiches herumgebuddelt. Diesmal fanden wir das Endstück eines verrosteten Rohrs und einen ebenso verrosteten Türklopfer oder so was in der Art. Langsam frage ich mich, was wir noch so alles finden werden. Montag hatten wir erstmals Unterricht im College in Gateshead. Wir müssen zweimal umsteigen, um dorthin zu fahren, aber höchstwahrscheinlich bekommen wir bald Fahrräder. Da bleibt nur noch die Suche nach einem Fahrradweg... oder wir müssen auf der linken Seite fahren! Unser Englischkurs ist recht klein und unser Lehrer sehr lustig. Der Unterricht ist auch keineswegs wie Schule, sonst würde ich mir das auch noch mal gründlich überlegen. Obwohl es mir wirklich gut in Gibside gefällt, ist es doch auch mal schön, raus zu kommen und andere Menschen zu treffen.
Am Mittwoch waren wir in Bramham Park in Yorkshire, sozusagen ein Betriebsausflug des Landscape Departments. Bramham Park ist ungefähr so, wie Gibside irgendwann mal sein sollte (und da bleibt wirklich noch einiges zu tun). Besonders faszinierend, aber auch einengend war ein regelrechtes Heckenlabyrinth mit diversen bemoosten Statuen drin. Das Haus kann man nicht besichtigen, wobei das unsere Gärtner wahrscheinlich auch nicht weiter interessiert hätte. Leider war das Wetter nicht so toll, weswegen die Fotos nicht so schön geworden sind.
Auch am Freitag waren wir unterwegs, diesmal in Wallington und Scots Gap. Letzteres ist das Hauptbüro des National Trust für Nordostengland, sodass wir erstmal allen vorgestellt wurden (schon wieder so viele Namen, die ich mir kaum merken kann). Wallington selbst ist das größte zusammenhängende Grundstück des National Trust, natürlich mit Park und dazugehörigem Haus. Sandra, unser Landscape Department Chef, wohnt auf dem Gelände und hat uns durch die Gärten geführt, die sogar im Herbst wunderschön sind. Ich freue mich wirklich schon darauf, im Frühling dort umherzuspazieren! Wallington ist bekannt für seine roten Eichhörnchen (ich denke, ich habe schon mal vom Problem „graue Eichhörnchen“ berichtet), aber irgendwie wollte sich keines so recht blicken lassen. Wir haben auch den Abenteuerspielplatz entdeckt, hatten aber nicht mehr viel Zeit, um ihn auszutesten. Wir haben auch unseren Mentor Peter in Scots Gap getroffen, der uns gleich fragte, ob wir am Samstag mit ihm in den North Pennines wandern gehen wollen. Wir haben natürlich sofort ja gesagt! Es war ein wunderschöner Herbsttag, eigentlich eher ein Sommertag (wir sind in T-Shirts herumgelaufen! Im Oktober! In England!), nur etwas zu dunstig, um bis Newcastle sehen zu können. Die Landschaft ist rau und wild, aber sehr schön. Trotzdem waren mit sehr großem Abstand mehr Kühe und Schafe unterwegs als Menschen.
Heute haben wir mit Kindern „mouse houses“ gebaut aus Laub, Ästen und so weiter. Ich fühle mich manchmal leicht an meine Grundschulzeit erinnert, aber man hat auch immer Spaß bei solchen Sachen. Nächstes Wochenende werde ich dann von unserem On-Arrival Training in Perth (nein, nicht in Australien, sondern in Schottland) berichten. Cheers and see you later! PS: Wer meint, dass das schlechtes Englisch ist, hat zwar vollkommen Recht, sollte sich aber nicht wundern, diesen Ausspruch hier zu hören.