Endspurt
Für die meisten Freiwilligen ist die vorletzte Woche angebrochen und die Abschiedsstimmung macht sich spürbar breit. Alle sind ein bisschen hin- und hergerissen zwischen Vorfreude auf zu Hause und dem Genießen der letzten Tage in Krakow.
So wie alle anderen, genieße auch ich meine letzten zwei Wochen in Krakow. Bei herrlichem Sonnenschein, Massen an Erdbeeren (inzwischen kann man die auf dem Markt für weniger als einen Euro pro Kilo kaufen) und einer Menge Vor-Abschlussparties faellt das jedenfalls nicht schwer.
Meine Polnischexamen habe ich beide (schriftlich und mündlich) überstanden und meiner Meinung nach auch gar nicht so schlecht dabei ausgesehen. Die Ergebnisse bekommen wir aber erst im Laufe der Woche.
Das Auswertungstreffen am vorletzten Freitag war sehr schön, wir haben zusammen gegrillt, hatten Spaß und trotz Dauerregen einen schönen Abend, nur ausgewertet wurde leider praktisch gar nicht.
Das ist in meinen Augen ziemlich schade, weil doch einige Beschwerden und Anregungen im Raum standen und so die naechsten Freiwilligen vermutlich mit aehnlichen Problemen konfrontiert sein werden wie wir.
Trotzdem habe ich die gemeinschaftliche Atmosphaere und das gemeinsame Abschlussessen sehr genossen.
Genauso gut hat mir mein Wochenendtrip gefallen. Ich bin mit meiner Mitbewohnerin Irina ganz spontan von Samstag auf Sonntag nach Lublin gefahren, wo wir uns die Stadt angeschaut und durch Zufall dort die Nacht der Kulturen miterlebt haben. Dabei haben Künstler aus ganz Lublin und Umgebung von 17.00 Uhr bis 2:00 Uhr nachts ein gigantisches Programm aus Konzerten, Theatervorstellungen, Filmvorführungen, Tanzauftritten und aehnlichem auf die Beine gestellt. Es war ein wirklich bunter, interessanter und lebendiger Abend, den wir sehr genossen haben. Am Sonntag waren wir dann noch im Konzentrationslager Majdanek bei Lublin, das uns natürlich nicht in der gleichen Weise Spaß gemacht hat, aber trotz der tragischen Vergangenheit als sehr informatives und eindrückliches Museum hergerichtet ist.
Dieses Wochenende hatten wir dann schließlich im Rahmen der Krakauer Theaternacht unsere letzte Theatervorführung, bei der wir leider auf Juan und Martin verzichten mussten. Es hat aber trotzdem alles soweit geklappt, da Daniel für mehr oder weniger beide zusammen eingesprungen ist und war ein gelungener Abschluss dieses Projektes.
Heute Morgen war ich bei Ursula, meiner Mitfreiwilligen aus Italien, zu Besuch im Kindergarten, da sie zum "Italian Day" eingeladen hatte. Es war schön, die Kinder italienisch singen zu hören und mit ihnen zu tanzen und Ursulas italienische Köstlichkeiten zu verputzen. Am Mittwoch gehe ich dann zum Venezuela-Türkei-Tag von Daniel und Gökhan in deren Kindergarten. Ich halte diese Kombination für sehr innovativ und bin hochgespannt...
Sonst genieße ich noch meine Zeit hier und freue mich auch schon ein bisschen auf daheim.
Viele liebe Grüße,
Kora
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