Endlich in Schottland
Petra ist frisch in Schottland eingetroffen und kämpft noch mit den Unbillen des einheimischen Dialektes. Obwohl nicht der Dialekt, vielmehr die Bürokratie legt ihr einige Steine beim Eröffnen eines Bankkontos in den Weg. Gut, dass sie in solchen Fällen Trost bei Lidl findet.
Juhu! Viele Grüße aus Schottland. Nachdem sich mein Starttermin immer mehr nach hinten verschoben hat, bin ich nun endlich in Hawick angekommen.
Und ich habe tatsächlich die Bibliothek hier gefunden, in der man auch das Internet nutzen kann. Ich glaube, ich werde hier übernachten!
Seit sechs Tagen bin ich hier und bisher ist alles okay. Abgesehen davon, dass ich noch niemanden kenne und in meiner Wohnung verdammt einsam bin. Immerhin ist die Wohnung nett. Bis auf eine Waschmaschine ist alles vorhanden, was man sich wünschen kann.
Na ja, und dann ist da noch der Umstand, dass ich schon die erste Riesenspinne töten musste - die fand es nämlich lustig, jeden Abend zur gleichen Zeit unter der Heizung hervor zu kriechen. Beim dritten Mal musste sie sterben - die war echt riesig!
Brian (meine zu betreuende Person) ist sehr nett, auch wenn ich am Anfang - bedingt durch seine Krankheit - große Probleme hatte, ihn zu verstehen. Aber mittlerweile geht das schon viel besser. Mein nächstes Problem ist nun, die Leute zu verstehen, die hier leben. Der schottische Dialekt ist einfach schrecklich, auch wenn er schön klingt. Wenn die Leute mit mir reden geben sie sich wenigstens Mühe, und dann verstehe ich auch das Meiste. Aber wenn die sich untereinander unterhalten, kann ich nicht einmal erahnen, worum es geht.
Ich habe, wie gesagt, schon all die Leute kennen gelernt, die für Brian arbeiten: Colin, Kevin, Rachel, Maria, John, Johnny, ich und bald auch Alexa. Das ist ein ganzes Imperium!
Auch einen Lidl-Markt habe ich bereits gefunden und so gut wie jeden Tag besucht! Die haben dort sogar richtiges deutsches Brot! *freu* Der gute Tipp für mich ist immer: "When you're feeling homesick, you can go to Lidl."
Gestern habe ich dann versucht, ein Bankkonto zu eröffnen. Ist natürlich nix geworden, weil man meinte, ich müsste meine Bewerbung fürs Konto schriftlich irgendwohin senden mit allen möglichen Zetteln als Beweis für meinen Namen und Wohnadresse, die ich natürlich nicht habe. Also bin ich zur nächsten Bank und die haben die Kopie meines Mietvertrages nicht anerkannt und wollten unbedingt das Original haben, das ich aber nicht hatte.
Tja, da bin ich heute zur dritten Bank getigert und habe gefragt, ob die Kopie vom Mietvertrag für ein Konto ausreichend ist. Und die nette Frau meinte, das reicht und dass ich dazu nur noch meinen Pass bräuchte (den hab ich ja!) und schon bekam ich einen Termin für nächsten Donnerstag und habe bald ein Konto!
In ein paar Wochen kommt noch eine ehemalige Freiwillige zurück, um auch für Brian zu arbeiten. Sie hat sich schon bereit erklärt, mir Hawick zu zeigen und ein paar Leute vorzustellen.
Das war’s fürs Erste.
Bis bald, Petra.