Endlich frei!
Wie ich meine zweite Woche Quarantäne verbracht habe, warum aus den zwei Wochen eher zweieinhalb wurden und was so meine ersten Eindrücke zu meinem neuen Quartier sind
Hello everyone :)
Ich bin ja so froh, dass ich diesen Beitrag jetzt tatsächlich schon von meinem neuen Zimmer in dem Freiwilligenhaus schreiben kann, in das ich gestern Abend endlich eingezogen bin! Meine Quarantäne ist vorbei und morgen beginnt dann auch der Arbeitsalltag (oder sagt man Freiwilligenalltag?) so richtig…
Die zweite Woche in Selbstisolation verlief alles in allem ebenfalls erstaunlich kurzweilig und angenehm. Trotz unseres minimal verschobenen Tag/Nacht-Rhythmus (normalerweise sah ich die anderen Freiwilligen das erste mal gegen Ein Uhr Mittags beim ausgiebigen Brunch), entwickelte sich doch irgendwie eine Art Routine aus gemeinsamem Kochen, Spielen, Spazierengehen, Zeit alleine zum Chatten oder Lesen und so manchen Filmabenden, dank denen ich jetzt so einige Titel von meiner "Must-watch-classics"-Liste streichen kann.
Ein besonders schönes Erlebnis während dieser Zeit war definitiv unser Versuch, einen Sonnenaufgang über dem Meer zu beobachten. Obwohl die Camphill Community direkt am Meer gelegen ist und einen wunderbaren Strandzugang hat, befindet sie sich doch gewissermaßen in einer großen Bucht, so dass man beim Blick aufs Meer immer gleich den Landzug auf der anderen Seite der Bucht im Blick hat und dadurch das "endlose-Meer-feeling" manchmal ein bisschen zu wünschen übrig lässt. Unternimmt man allerdings einen etwa 40minütigen Spaziergang an der Küste entlang in Richtung Westen, so kommt man an einen Ort namens "Helen ´s Bay", von dem aus man wirklich aufs offenen Meer blicken kann und an klaren Tagen sogar die Küste von Schottland am Horizont ausmachen kann. Da Google fest davon überzeugt war, dass die Sonne an diesem Ort erst kurz nach 8 Uhr aufgehen würde, mussten wir doch nicht so früh aufstehen, wie wir ursprünglich befürchtet hatten, wobei früh natürlich ein relativer Begriff ist für eine Bande junger Leute, die seit geraumer Zeit an keine feste Tagesstruktur mehr gewöhnt waren. Bei Aufbruch waren wir auch zunächst ein bisschen enttäuschte, da es keineswegs mehr so stockdunkel war, wie wir uns vielleicht gedacht hatten, aber sobald wir am Ziel unseres Spaziergang angekommen waren, waren wirklich alle Müdigkeit und Zweifel vergessen. Ich werde unbedingt ein paar Bilder von diesem atemberaubenden Farbenspiel in die Fotogallerie packen, damit ihr auch einen kleinen Strahl belebenden Morgenlichts abbekommt ;)
Am Tag darauf, letzten Montag, begann dann der etwas weniger angenehme Teil der letzten Woche - mit einem Corona-Test. Alle Freiwilligen und sonstigen Mitarbeiter hier müssen sich hier im Moment wöchentlich selber testen und ja, ihr habt richtig gehört, man muss sich da wortwörtlich selber mit einem Teststäbchen in Rachen und Nase rumwischen... Unser Mentor meinte, man würde sich daran gewöhnen, da bin ich ja wirklich mal gespannt...
Da uns gesagt wurde, dass das Testergebnis womöglich schon früh am nächsten Morgen ankommen würde und wir dann sofort umziehen könnten, hatten meine Mitbewohnerin und ich bereits gegen 9 Uhr alle unsere Sachen zurück in die Koffer und die Bettwäsche in die Waschmaschine gestopft, gefrühstückt und zum zehnten mal unserer Emails gecheckt und warteten. Und warteten. Und warteten noch weiter. Als abends um 10 immer noch keine Testergebnisse eingetroffen waren, war klar, dass wir doch noch eine weitere Nacht in der Isolationshütte verbringen würden. Erst am nächsten Mittag erreichte uns dann eine Nachricht, dass es Probleme mit der Auswertung von Tests in einem der zuständigen Labore gegeben hatte und es deshalb zu Verzögerungen kommen könnte, aber zum Glück schaffte es unser Koordinator im Laufe des Nachmittages doch noch, der negativen Testsergebnisse für uns alle habhaft zu werden, sodass wir kurz darauf umziehen konnten.
Ich bin grundsätzlich glaub ich sehr zufrieden mit meinem neuen Zimmer. Es ist zwar einfach eingerichtet (Lustigerweise war die Abwesenheit von Tisch und Stuhl das erste was mir durch den Kopf geschossen ist) und abends scheint eine Lampe von draußen etwas ungünstig durch die große Fensterfront, aber alles ist schön sauber und dank der Fußbodenheizung kuschelig warm. Mal schauen, vielleicht kann ich davon auch noch ein Bild oder zwei anhängen...
Viel habe ich gestern Abend dann nicht mehr gemacht. Wir neuen Freiwilligen haben uns von anderen Volunteers das Haus zeigen lassen, ich habe genüsslich nach zwei Wochen Kofferwirtschaft meine Klamotten in die Schränke einsortiert und zum Abendessen gab es einen super leckeren Hühnereintopf auf italienische Art.
Auch wenn meine Arbeit offiziell erst morgen beginnt, hatte ich heute Morgen dennoch schon die Chance, einem der Häuser in dem ich arbeiten werde einen Besuch abzustatten und ein paar Leute kennenzulernen. Davon muss ich allerdings ein andermal berichten, weil ich gar nicht mehr viel Zeit habe, bis mich jemand abholt um mich den Leuten von meiner anderen Arbeitsstelle vorzustellen.
Take care und bis bald mal wieder!
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