Einmal Oslo und zurück - Midterm-Training in der Hauptstadt
Das alltägliche Leben und eine willkommene Abwechslung in Form eines Seminares...Trollinchen erzählt, wie die ersten Wochen des neuen Jahres für sie verlaufen sind!
Hei hei alle sammen,
es ist mal wieder Zeit für einen Zwischenbericht.
Ich sitze gerade auf meinem Balkon und ich genieße die Sonne (!) – glaubt’s oder glaubt’s nicht! Der Himmel ist strahlend blau und die Berge um mich herum schneebedeckt. Viel schöner kann es momentan wettertechnisch nicht sein. Okay, ich trage ein Stirnband, aber ich habe halt kälteempfindliche Ohren… Aber so generell ist es fast schon wie Ostern (gewisse Leute wissen was ich meine^^).
So, was ist passiert in der letzten Zeit?
Ich bin nun schon über sechs Wochen in Dale. Wahnsinn, wie die Zeit vergeht. War ich doch gerade erst noch in Deutschland… Ja, ihr habt richtig gehört. Ich habe zwar Weihnachten hier verbracht (s. hier auf youthreporter.eu), aber so ganz ohne Familie und Freunde wollte ich dann noch nicht sein. So gab's also am 27.12. eine nachträgliche Bescherung mit meinen Eltern und einige schöne Treffen mit meinen Freunden. Ich hab die Tage in Hagen sehr genossen und freue mich schon, im Frühling bzw. Sommer zurückzukommen. =)
Hier ist nicht viel passiert. Ich glaube, das Aufregendste im Januar war ein Ski-Ausflug mit einer Gruppe aus der Schule nach Bjørkelia, etwa anderthalb Stunden Fahrt von hier. Bei perfekten Bedingungen und Vollmond waren wir abends für drei Stunden auf der Piste und es war einfach herrlich =) Für mich war es das erste „richtige“ Skifahren hier in Norwegen während meines EVS-Aufenthaltes, von einem kleinen Ausflug ins benachbarte Norddalen mit immerhin einem schrecklichen Lift und einer Piste mal abgesehen.
Ansonsten geht alles seinen gewohnten Gang. Es gab oder gibt kleinere Probleme hier im Haus und momentan sind wir nur noch zu Dritt, da Angelique für eine Weile ausgezogen ist um sich in Ruhe von ihrer Krankheit zu erholen. Wir anderen Drei machen die ein oder andere kleine „Party“ mit unseren norwegischen Freunden, hatten ein International Cafe und genießen ansonsten das ruhige Leben. Tut ja auch mal gut.^^ Naja gut, und arbeiten tun wir ja auch alle…
Anfang Februar gab es dann aber ein wunderbares Highlight: Es ging für ein paar Tage nach Oslo zum sogenannten Midterm-Training. Dort trafen wir in der Jugendherberge Haraldsheim ca. 65 andere europäische Freiwillige aus ganz Norwegen. Einige davon kannte ich schon von meinem ersten Seminar oder auch schon von vorher aus Deutschland, aber viele waren fremd. Doch dies änderte sich bei den meisten schnell: Man knüpfte neue Kontakte und lernte einander kennen, hauptsächlich durch Spiele und Diskussionsrunden in Kleingruppen. Eine sehr lustige Aktion war ein Pantomimenspiel zum Aufwärmen in einer Sechsergruppe: Habt ihr schon mal versucht „Hose“ oder „Zahnpasta“ mit sechs Leuten und ohne jegliche Requisiten pantomimisch darzustellen?? Vermutlich nicht. Wir bis dato auch nicht. Aber ich muss sagen: wir waren ziemlich kreativ und haben diese Aufgabe einigermaßen gut gemeistert, immerhin konnten die anderen Gruppen das erraten.
Insgesamt gab es bei allen Spielen und Aktionen viel zu lachen, sodass es sehr amüsante und auch unvergessliche Tage wurden.
Oh und gutes Essen gabs dazu auch noch. Die Nationalagentur, die ja für den ganzen Spaß aufkommt, hat uns schon gewissermaßen verwöhnt.
Ja und einen Tag lang ging es dann auch noch mitten rein ins Zentrum: Wir bekamen Führungen durch das Parlament (Stortinget) und das Rathaus (außen pfui, innen hui^^) und statteten dazu dem Norske Folkemuseum einen Besuch ab. Dort sahen wir u.a. eine alte, nachgebaute Stabkirche und jahrhunderte alte Wohnhäuser aus verschiedenen Gebieten Norwegens. Es war sehr interessant, doch auch ziemlich kalt. Es schneite nämlich den ganzen Tag über, was auch die Fotos etwas beeinträchtigt hat, und überhaupt war alles von einer 20 cm dicken Schneedecke überzogen. Typisch norwegischer Winter eben^^
Die Abende verbrachten wir entweder mit unseren alten und neuen Freunden in der Jugendherberge mit Kartenspielen und Billard oder aber in diversen Clubs und Bars in der Stadt.
Für mich persönlich war es besonders schön einige Mädels von meinem ersten Seminar wiederzusehen und mal wieder in Ruhe mit ihnen zu reden. Aber auch viele der anderen Freiwilligen sind ziemlich cool und wir waren insgesamt eh eine sehr harmonische Gruppe. Mir hats super gut gefallen. =)
Das Seminar ging leider nur drei Tage, also bis Freitagabend, aber mein Mitbewohner Reinis und ich hatten beschlossen, noch zwei Nächte dranzuhängen und Oslo am Samstag nochmals auf eigene Faust zu erkunden: Dies führte uns zum neugebauten Opernhaus, in den Vigelandpark mit den vielen Skulpturen, auf die Karl Johan Gate, DIE Einkaufsstraße in der Stadt, und zum königlichen Palast. Reinis ließ mich gegen Nachmittag alleine um zu einem Eishockeyspiel zu gehen, also schloss ich mich zwei Freundinnen an für den Rest des Tages: Wir fuhren rauf zum Holmenkollen, guckten uns dort zunächst die umgebaute Skischanze und dann einen wunderschönen Sonnenuntergang über dem Oslofjord an. Traumhaft, sag ich euch :)
Zurück in der Stadt hieß es Aufwärmen mit heißem Kakao und dann zu Nora, einer Freiwilligen aus Oslo, bei der Reinis und ich übernachten wollten. Zusammen mit zwei weiteren Gästen gab es dort dann leckere Spaghetti =) Abends trafen wir uns mit insgesamt ca. 15 Freiwilligen und gingen gemeinsam noch ein Bierchen trinken. Wir hatten alle ne Menge Spaß und es war ein gelungener Abschluss der Oslo-Tage. =)
Für Reinis und mich hieß es dann Sonntagmorgen früh aufstehen! Um 08.11. ging unser Zug. Wir hätten natürlich auch fliegen können, was einfacher und schneller gewesen wäre, aber wir wollten gerne mal die Zugfahrt von Oslo nach Bergen, also einmal quer durchs Land mitmachen. Die Strecke gilt als eine der schönsten Strecken der Welt! Und das zurecht: Bei perfektem Wetter mit blauem Himmel ging es los durch schneeweiße Gegenden, kleine Dörfer, rauf in die Berge, durch Tunnel, über Brücken und an Seen entlang. Wunderbar. =) Erst kurz vor Bergen wurde das Wetter – wie erwartet – schlechter und der Schnee wurde immer weniger. In Bergen selbst herrschte dann schon beinahe Frühling, auch was die warmen Temperaturen anging. Mit Boot und Bus ging es dann schließlich nach Hause. 13 Stunden waren wir unterwegs und obwohl wir abends seeehr kaputt waren, möchte ich doch sagen, dass sich die Reise absolut gelohnt hat!!
Aber nicht nur die Zugfahrt: Auch das Seminar an sich. Ich habe nun viele neue Bekannte in ganz Norwegen, was das Reisen und Besuchen viel einfacher macht. Ich hoffe, dass ich viele Leute hier im Land auch wiedersehe, denn immerhin teilen wir ein gemeinsames „Schicksal“ (im positiven Sinne): Ein Jahr leben und arbeiten in dem wunderbaren und superschönen Norwegen!!
Mit dieser Aussage beende ich meinen Bericht und freue mich schon auf Antworten eurerseits. Ich hoffe, ich habe euch nicht zu sehr gelangweilt ;)
Bis Bald
Inga :)