Eine (Zeit)-Reise aufs Land
Kat fühlt sich wie in eine andere Zeit versetzt: sie hat einen Ausflug aufs lettische Land gemacht. Auf einem Bauernhof fütterte sie soger ein Kälbchen.
Jap, nachdem mich Raitis, den ich aus der LKSB Diskussionsgruppe kenne, eingeladen hatte, mit ihm fürs Wochenende zu seinen Eltern auf den Bauernhof zu fahren, hab ich also am Freitag wie immer meinen kaputten Rucksack gepackt und bin losgefahren. Der Bauernhof war auf dem Land. Aber WIRKLICH auf dem Land. Also so RICHTIG Land meine ich. Wir sind circa eineindreiviertel Stunden gefahren, obwohl das ganze nur etwa 80 Kilometer von Liepaja weg ist. Zwei Kilometer von der litauischen Grenze... Der Großteil der Straßen waren keine, sondern nur bessere Feldwege :P. Aber da ist es soooooooo schön. Vor allem: Im Sommer muss das traumhaft sein! Der Bauernhof ist richtig malerisch am Waldrand gleich an einem kleinen Weiher gelegen. Ein nur durch Kamin beheiztes Holzhaus. So richtig gemütlich. *hach* Die nächsten Nachbarn sind einige Kilometer weit weg. Die Familie war echt totaaaal nett, so eine Gastfreundschaft!! Raitis hat noch zwei jüngere Brüder, so dass ich mich wirklich ein bissl daheim gefühlt hab. ;) Fast alles, was sie essen ist aus Eigenproduktion, was man auch echt schmeckt.
Am Samstag waren wir dann bei seiner Oma auf deren Bauernhof, danach war ich mit im Stall (sooo cool). Ich bin ja selber zumindest ein bisschen ein Landkind, zumindest kein Stadtkind, so dass das für mich jetzt nicht so total neu war. Aber es ist doch schon einige Jahre her, dass ich in ’nem Kuhstall war. Hat die Jungs glaub auch beeindruckt, dass ein Stadtkind wie ich, so einfach mit in den Stall geht ;) hihi. Aber es hat sie ultra gefreut. Hab dort dann die Kälbchen gefüttert *gg*. Und danach: typische lettische Pirts *oi*. Wenn ich mal groß bin, bau ich mir auch ein Haus auf dem Land mit eigener Sauna. Und zwar ’ner Richtigen, nicht so ’ner komischen Elektronischen. ;) Danach hüpft man natürlich in den Schnee! Ja, ein bisschen hab ich mich oft gefühlt, als wäre ich in der Generation meiner Eltern als sie in meinem Alter warn. So viele Dinge warn so, wie ich das immer erzählt bekommen hab. Und so ein bisschen ist das hier wohl jetzt auch die Generation, die in Deutschland die meiner Eltern ist. Die Entwicklung mit den Schwierigkeiten, die die kleinen Bauern in Deutschland haben, ist jetzt hier wohl so in dem Stadium in dem sie in Deutschland vor vielleicht 30 Jahren war. Dieses Gefühl mit der Generation hatte ich auch schon öfters hier in der Stadt, aber aufm Land ist’s irgendwie noch offensichtlicher... Naja, war ein echt cooles Wochenende. Die Familie meinte auch schon, ich soll sie doch unbedingt noch mal besuchen kommen, dass ich vor allem mal seh, wie’s hier im Sommer aussieht.
Ansonsten, alles normal hier, ich habe ständig die Melodie von irgendwelchen dummen englischen Liedchen im Kopf die wir mit den Kindern einstudieren, weil nächste Woche valodas nedçïa ist: Sprachenwoche. Außerdem ist unsre Wohnung mal wieder in einem Top-Zustand, nachdem ich den Elektroheizer für ne Stunde in meinem Zimmer eingesteckt hab, weil’s da echt kalt war, hat’s brrrrrrzt gemacht und seit jetzt schon fast einer Woche haben wir im Bad (welches ohne Fenster!), in meinem und Agatas Zimmer keinen Strom. Hoher Verbrauch an Kerzen und Streichhölzern also. Aber ich muss sagen, so ne Dusche bei Kerzenlicht is gar nicht soooo schlimm *lach*. Nur zu allem andren ist es halt doch etwas unpraktisch. Außerdem hat auch der PC bruzel bruzel gemacht, gestunken und ist jetzt tot. Schade.