Eine aufregende Woche – Endlich das On-Arrival Training!
Diese Woche war vor allem durch gutes Essen, knüpfen von Freundschaften, viel Input und Sauna geprägt, fühlte sich aber auch so an, als wäre ich in eine andere Realität geruscht, während den fünf Tagen kam es mir so vor, als hätte jemand auf die Pausentaste in meinem Leben gedrückt.
Für uns startete das On Arrival Training letzten Sonntag mit einer morgendlichen Busfahrt mit einem kleinen Linienbus nach Pärnu. Und dies bedeutete 2 Stunden Fahrt, weil wir all die kleinen Dörfer auf dem Weg abgeklappert haben. Dabei konnte man aber gut die Landschaften und Ortschaften ansehen, mehr als Wälder, Häuser und Straßen gab es dabei nicht zu sehen. Doch der Herbst dauert hier nicht lange und deswegen waren die bunten Bäume ein schöner Anblick.
In Pärnu angekommen, ging es schon für uns auch ins Hotel, und dort konnten wir dann einchecken und unser Zimmer beziehen. Kurze Zeit später ging es dann mit dem Fahrstuhl in den fünften Stock, in dem uns unsere Trainerin begrüßte und erklärte wir hätten noch eine halbe Stunde Zeit für Lunch und dann würde das Training beginnen. Wie bei jedem neuen Treffen, in dem sich die meisten nicht kennen, war es ein bisschen unangenehm, aber man hatte ja gleich ein gemeinsames Thema, über das man sich unterhalten konnte.
Nach dem Training des ersten Tages, welches aus Vorstellungsrunden, Wie ist dein Name nochmal und wo lebst du nochmal in Estland bestand, ging es schon zum Abendessen und danach raus, um im Dunkeln Pärnu zu entdecken und ein Spiel quer durch Pärnu zu spielen. Auf dem Weg haben wir Halt gemacht in der Pizzeria in Pärnu, die wohl in ganz Estland bekannt sein soll für ihre gute Pizza und Leute sich extra auf den Weg nach Pärnu machen, um in dieser Pizzeria zu essen. Wie schon gedacht, war sie nicht wie eine Pizza, die ich von einem guten Italiener aus Deutschland kenne, oder in Italien probieren durfte. Aber im Vergleich zu fettiger Pizza in Irland sehr gut!
An unserem zweiten Tag haben wir dann auch unseren zweiten Trainer kennengelernt und haben nach unserer Estnisch Einheit jeden Morgen einen vereinfachten Volkstanz gelernt und getanzt. An diesem Tag ging es besonders um die Reflektion in unserem eigenen Projekt und um Intercultural Learning. Dabei waren die Highlights aber immer wieder das vornehme Essen in unserem Hotel, und dass es zu Mittag- und Abendessen immer einen Nachtisch gab, der auch noch sehr gut geschmeckt hat. An diesem Abend haben wir alle gemeinsam einen Film über die Geschichte von Estland geschaut, der sehr berührend war und uns das Land noch besser verstehen hat lassen.
Der dritte Tag ging auch gleichzeitig wieder schnell und langsam um, eine Routine hatte sich schon eingeschlichen: Estnisch lernen, Volkstanz, Einheit, Pause, Einheit, Mittagessen, Einheit, Pause, Abendessen. Diesmal hatten wir den Abend frei und haben alle beschlossen das Spahotel so gut wie möglich auszunutzen und sind in die Sauna gegangen, um uns von dem anstrengenden Tag zu erholen.
Auch der vierte und fünfte Tag, war durch das viele Input anstrengend, aber es war doch dann sehr schön in den Pausen mit den anderen Freiwilligen zu quatschen, sich auszutauschen und Gesellschaftsspiele zu spielen.
Was ich mit am besten fand an dem On-Arrival Training war, dass die Tutoren eingeladen wurden, an einem Tag am Training teilzunehmen und so haben wir mit Karina einige Sachen besprochen und konnten gemeinsam reflektieren, planen und uns kennenlernen ohne die Arbeitsumgebung um uns herum, sondern mit dem Ziel einen gemeinsamen Weg für uns finden.
Diese fünf Tage waren ein aufregendes auf und ab, die auch sehr anstrengend waren. Am schönsten war es andere Freiwillige kennenzulernen, die in einer ähnlichen Arbeitsumgebung arbeiten, ähnliche Erlebnisse erlebt und ähnliche Hürden und Schwierigkeiten haben. Zwar kannten wir uns alle nicht, aber uns hat eine gemeinsamer Neuanfang und die bisherigen Erfahrungen so miteinanderverbunden, dass sich unser Kennenlernen so anfühlte, als wäre es mehrere Tage oder Wochen her gewesen und nicht nur ein paar Stunden. Gleichzeitig verging die Zeit so langsam, und obwohl wir immer wieder über unsere Arbeit als Freiwillige geredet haben, wirkte diese und mein aufgebautes Leben in Haapsalu so fern wie vor der Abreise.