Dublin, Galway, Cork - Sind die Freiwilligen überall gleich?
Endlich konnten wir unsere Freunde aus Galway wieder besuchen. Nach langen Gesprächen über das letzte halbe Jahr sind wir außerdem nach Clifden gefahren und durch Connemara gewandert.
Obwohl wir schon Anfang dieser Woche unsere Kollegen in Galway besucht haben, bin ich jetzt immer noch ziemlich fertig und geschlaucht. Wenig Schlaf, eine Matratze, die man sich mit einer sehr besitzergreifenden Deutschen teilen muss und ein anschließender Sleepover hinterlassen bei einer Zwanzigjährigen mittlerweile schon ihre Spuren :). Das letzte Mal haben wir uns vor einem halben Jahr zum Einführungsseminar gesehen und als wir aus dem Bus ausgestiegen sind, fiel uns erst wirklich auf, wie lange das erste Treffen schon her ist. Während wir uns damals noch gestritten haben, welche Stadt denn schöner wäre, mussten wir dieses Mal schweren Herzens zugeben: "Galway ist auch schon sehr schön!" :) Nach einem entspannten Tag in der Innenstadt sind waren abends noch mit einigen Galway-Freiwilligen etwas trinken gewesen und konnten uns endlich mal wieder austauschen, was im letzten halben Jahr alles passiert ist.
Obwohl wir alle bei Simon Community arbeiten, sind die Systeme in Galway und Cork doch unglaublich unterschiedlich. Wir sind insgesamt 22 Frewillige auf 3 verschiedene Häuser aufgeteilt, während in Galway nur 10 Freiwillige arbeiten, die alle zusammen wohnen. Außerdem unterschiedliche Arbeitszeiten und eine andere Organisation der residential houses. Trotzdem haben wir auch vieles gemeinsam, keiner von uns bereut seine Entscheidung, ist sehr glücklich diesen Schritt gewagt zu haben und wir haben ähnliche Erfahrungen und Situationen erlebt, die uns zum einen erstmal überfordert, aber dann auch gestärkt und selbstbewusster gemacht haben. Ein großes Thema für alle von uns war auch die Abreise. Einige bleiben nur noch einen Monat und müssen sich schon mit dem "danach" auseinandersetzen, während andere noch nicht wirklich einen Gedanken daran verschwenden wollen und sich im Moment noch voll und ganz auf die Freiwilligenarbeit konzentrieren. Die meisten kannten sich und uns vorher überhaupt nicht und trotzdem haben wir uns wahnsinnig wohl und willkommen gefühlt, sodass die drei Tage dann auch wieder viel zu schnell vorbeigegangen sind.
Nach unserem gemeinsamen Pubbesuch sind wir dann in die wunderschöne Stadt Clifden gefahren und alleine die Busfahrt dorthin war schon sehenswert. Uns bat sich unberührte irische Natur mit hunderten von Schafen, kleinen Seen und Klippen. Connemara ist wirklich eines der schönsten Gebiete, welches ich bis jetzt gesehen habe. Nach einem zweiten Frühstück in Clifden, wurde schließlich gewandert. Ich gebe ehrlich zu, dass wandern nicht unbedingt zu meinen Lieblingsbeschäftigungen gehört, doch bei 18 Grad, strahlendem Sonnenschein und atemberaubenden Aussichten fand sogar ich Freude daran. Ich hätte noch stundenlang weiterschlendern können, doch leider ging unser Bus schon sehr zeitig, dass wir uns direkt geschworen haben, nochmal herzukommen. Den nächsten Tag ging es dann auch schon wieder zurück nach Cork und nach einer dreistündigen Busfahrt hätte ich doch beinahe mein geliebtes Handy verloren, doch dank eines ehrlichen Finders, wurde der Galway-Besuch nicht noch in letzter Minute getrübt!
Ich hoffe wirklich, dass wir es schaffen noch einmal nach Connemara zu fahren (weil wir nicht einmal ansatzweise alles sehen konnten) und freue mich jetzt schon auf den Gegenbesuch aus Galway auf den wir hoffentlich nicht allzu lange warten müssen).
LG eure Kitty