Drei Briefen, oder "Bleib ruhig, das Leben ist cool!"
Hallo! Ich bin fast am Ende mit meinem EVS. Ich bin fast ohne Wörter nach Deutschland gekommen, und natürlich kann ich auf Englisch besser schreiben, aber dann heisst das, dass ich nichts erfahrt habe... So, in Russland habe ich bei Radio und in der Zeitung gearbeitet. Deswegen ist EVS bei deutschen Radio "Lotte Weimar" echt sehr sehr wichtig und angenehm. Jetzt kommt mein Beitrag... entschuldigen voraus, wenn Ihr hier Fehler merkt... Es gibt keine Granze der Perfektion, aber ich strebe dazu!
Ein Brief aus der Zukunft
Hey, ich! Hallo! Es ist nicht leicht so etwas zu beginnen. Weisst du, ich zweifele noch, ob ich irgendwo hin möchte hier, das ist doch anderes Land dieses Deutschland… Es ist nicht nach dem Laden Brot kaufen gehen und auch keine Exkursion nach nächster Stadt…es wäre dann mehr. Ok, ich bin in Ordnung. Gute Arbeit, ich gehe früh raus, und komme spät zurück am Abend. Mein Tanzkurs abends erschöpft mich. Spätester abends trinken wir mit Sveta Tee und machen Pläne für die nächsten Jahrzehnte. Gestern ist der beste Freund Saschka zu mir gekommen und hat mich gebeten, dass nirgendwo fahren muss. Er sagte, dass ohne mich alles grau und langweilig ist. Mit Saschka lache ich viel. Es ist so furchtbar, dass er irgendwann in der Zukunft nicht mehr bei mir sein wird. Wie geht es ihm in einer späteren Zeit? Heute habe ich den letzen Brief mit allen Dateien an meine Gastorganisation geschrieben. Dieser Mann, der Organisator ist…Ich habe so große Angst vor ihm! Ich weiß bis jetzt nicht, wie wir kommunizieren werden, weil Englisch jetzt schon verboten ist, so muss ich mich wohl an die deutsche Sprache gewöhnen. Und wie kann ich mich daran gewöhnen, wenn mein Wortschatz etwa 20 Wörter ist! Ehhh…. Es ist so fürchterlich. Sag mir, was muss ich machen? Wahrscheinlich ist es besser nirgendwo hinzufahren, in der Heimat bleiben, ruhig arbeiten, alles Andere lassen, mich auf meine Diplomprüfungen vorbereiten. Wie wäre es, wenn das Schicksal mich hier, in meiner kleinen Stadt Uglitsch verschlägt.
Jedenfalls, liebe Grüße aus deiner Vergangenheit. Du muss sicher sein, dass deine Vergangenheit echt cool war, obwohl wenn es dir jetzt so scheint, dass alles anders und unsicher war.
Der Brief aus dem Heute.
Hey, wir! Hallo! Habe ich das schon geschrieben, dass Deutschland – mein Lieblingsland ist? Natürlich nach Russland. In meinem Heute ist es warm. Der Frühling ist gekommen. Meine Mutter ruft mich an und berichtet, dass es in meiner Stadt schneit. Wir frühstücken mit Nastja auf der Bank in unserem Hof und machen wieder einmal Pläne für die nächsten Jahrzehnte. Ihr, beide, in Zukunft und in der Vergangenheit, Ihr wissen sollt, dass es sich gelohnt hat nach Deutschland kommen – zu- mindestens wegen dieser blauäugig Mädchen hier. Und überhaupt habe ich nur hier begrifft, wie wertvoll Menschen sein können. Und wie wichtig zwischenmenschliche Beziehungen sind. Und wie viel von der momentanen Stimmung abhängt. Am Anfang war es schwer, aber du, in der Vergangenheit, zweifle nicht, es lohnt sich auf jedem Fall! Wir schaffen das. Wir haben das schon geschafft! Die Wörter „Minderwertigkeitskomplex“, „selbstverständlich“ oder „Streichholzschachtel“ die ich min meinem lustiger Akzent sage – meine Kollegen machen sich immer noch lustig darüber. Und ehrlich gesagt, gibt es oft solche lustigen Situationen, und das hilft mir zu leben. Unlängst habe ich in einem Cafe eine Cola bestellt, und habe dabei präzisiert, dass ich das ohne Eier bekommen will!
Nach 7 Monaten, denkt man, kann ich schon die Unterschiede zwischen Eier und Eis kennen. Aber manchmal kommt man noch durcheinander und solche Episoden belieben dann im Kopf wie bunte und witzig Flocken. Ich ernähre mich hier von Zärtlichkeit, die ich von den Leuten bekomme. Von den Leute, die so fern von meiner Mentalität sind, aber trotzdem das selbe Lebensgefühl haben. Weiß du, du in der Vergangenheit, es ist manchmal sehr wichtig jemanden zu umarmen. Rümpfe nicht die Nase, du wirst das bald verstehen. Wenn dich ein Mensch umarmt, mit dem man keine gemeinsame Sprache spricht, dann begreift man, dass es echt ein Belohnung sein kann. Eng zusammen zu sein, wenn man trotzdem sehr unterschiedlich ist kann sich lohnen. Manchmal will ich mit dem Schild „Free Hugs“ auf der Straße stehen und mein Vitalität mit allen zu teilen. Niemals im Leben hatte ich solche internationale Umgebung. Mit einer Italienerin kochen wir Pasta, mit Ungarinnen – so fett, aber so lecker Galushki für den Nachtisch, mit Franzosen versuchen wir ein Bumerang zu werfen, und mit Türken singen wir die Lieder mit der Gitarre, und der Schweizer hilft mir Deutsch zu lernen, er zang mich drei-vier Stunden pro Tag Deutsch zu sprechen. Und, natürlich, die Deutschen… Das ist doch Quatsch, dass die Deutschen so viel Abstand halten und vergeschlossen sind. Viele Freiwilligen, die ich getroffen habe, berichten, dass sie viele Probleme in der deutschen Gemeinschaft haben, und unterhalten sie sich nur mit „eigenen“ Leuten. Das kenne ich nicht. Wir haben viele deutsche Freunde, die uns gerne auf Konzerte begleiten, die mit uns ins Cafe gehen, die uns helfen uns hier wie zu hause zu fühlen. Ich nenne solche Deutsche Freunde. Übrigens über der furchtbaren Organisator über den ich schon geschrieben habe… Ohh, wie überrascht wirst du sein, mein vergangenes Ich, wenn du erfahren wirst, wie er im Leben ist. Glaub mir, wegen solchen Leuten ist es notwendig alles zu lassen was man plant. Auch meine Arbeit, meine Tanzschule. Ah, ja, stimmt! Ich kann nicht glauben, dass du dort in der Vergangenheit denkst, dass es in Deutschland keine Tänze gibt!
Ich vermisse meine Sveta, Mädchen, grüße sie bitte, in der Vergangenheit und in der Zukunft. Und sagen bitte zu Saschka, dass wenn er weiter sich beleidigt ist, dann komme ich zurück und schlage ihn!
So, unser Heute ist echt cool.
Hey du, in der Vergangenheit, ich wiederhole das nochmals – ohne Zweifel!
Hey du, in der Zukunft, sag mal… dieser Mann, mit der Gitarre… treffen wir uns nochmal, oder?
Der Brief aus der Zukunft.
Mädels, atmt ruhig – alles ist echt cool! Ich schreibe nicht viel, habe fast keine Zeit, muss so viele Sachen machen! Sage nur das, dass dieses Jahr echt wichtig und toll war, eines der besten Jahre unseres Lebens – es hat mir enorm geholfen. Jeder Moment hat sich gelohnt und war nicht umsonst. Saschka ist nicht mehr beleidigt. Und ein Rat für die Zukunft von mir: Lernen! Bitte! Mehr Englisch, ja es ist manchmal schwer wegen eurer Faulheit!. Was noch? Ach ja… der Gitarrist! Mmm… sie sollten das alles selber erleben! Lasst es auf euch zukommen!
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