Don't cry for me, Estonia!
Meine letzten Tage sind gezählt...
Zum letzten Mal aus Estland werde ich euch jetzt sagen: Tere Tere!
Mein EVS endet am 6.6. und mein Rückflug geht am 9.6. Ich bin sehr traurig, dass ich schon nach Hause gehen muss.
Ich fühle mich überhaupt noch nicht bereit dazu. In letzter Zeit sind meine Kommunikationskenntnisse im Estnischen noch einmal besser geworden, sodass ich ansatzweise an einer normalen Unterhaltung teilhaben kann. Ich habe noch einmal neue Sachen über Estland und über Tallinn gelernt, die mir jetzt ja überhaupt nichts mehr bringen, wenn ich jetzt gehe. Die meisten Freiwilligen bleiben eh für zwölf Monate und dürfen den ganzen Sommer hier sein.
Ich finde es so schade, dass die Zeit für mich hier vorbei ist. Es gibt noch so viel zu sehen, zu erleben, zu entdecken und zu lernen, dass ich das Gefühl habe, ich bin hier noch nicht fertig. Ich könnte locker noch ein Jahr dranhängen, bei derselben Arbeit, auch als Freiwillige. Und Estland noch tiefer erleben.
Obwohl ich so traurig bin, freue ich mich aber, übernächste Woche schon wiederzukommen und die Johannestage hier zu erleben :) Ich habe zwar immer noch keinen Plan, was ich dann machen will, aber das ergibt sich schon noch. Ich möchte ein bisschen reisen, hoffentlich noch einmal ein bisschen als Freiwillige arbeiten, andere besuchen und auf dem Sängerfestival singen! Darauf freue ich mich sehr!
Aber nun noch einmal zu den Ereignissen der letzten Wochen:
Am 17.5. habe ich ein Sprachtest im Estnischen gemacht im Level A2. Ich habe noch keine Ergebnisse, aber der Test war sehr einfach, also habe ich ein gutes Gefühl.
Am Tag danach war mein Geburtstag: ich bin 19 geworden. Geburtstag zu haben im Ausland ist doch irgendwie ganz lustig. Man bekommt keine Geschenke von den Eltern, nur Kleinigkeiten von den anderen Freiwilligen, es wird für einen auf Englisch gesungen, es gibt keinen Kaffee und Kuchen mit Oma und Opa etc. War mal ein neues Erlebnis :)
Am Wochenende danach hat eine Freiwillige in ihrem kleinen Dort eine Wall-Painting Aktion veranstaltet. Ich bin also mit anderen Freiwilligen am Samstagabend (tagsüber war es so heiß, dass ich in der Ostsee schwimmen gegangen bin :) ) zu ihr gefahren, wir haben eine lange Nacht gemeinsam verbracht und nach drei Stunden Schlaf am nächsten Tag um neun mit dem Malen begonnen. Nach sieben Stunden in praller Sonne mit schmerzendem Sonnenbrand waren wir dann fertig. Das Ergebnis sah super aus!
Das lustige ist, dass wir in der Woche dreißig Grad hatten. Es war wirklich heiß, besonders in den Bussen. Diese Temperaturen im Mai waren die höchsten Temperaturen in Estland seit Ewigkeiten! Das kann man sich als Deutscher gar nicht vorstellen, denn wir haben dreißig Grad sehr oft im Sommer :)
Letzte Woche Donnerstag haben wir bei der Arbeit drei Geburtstage gefeiert, unter anderem meinen. Dabei waren alle Kollegen von uns eingeladen. Es waren fast dreißig Leute da! Das heißt natürlich: viele Geschenke. Ich habe einen Kilo Schokolade bekommen, so viele Blumen, dass ich drei Vasen benutzen muss und noch ein paar andere schöne Sachen. Die Schokolade habe ich bis jetzt noch nicht einmal angerührt :)
Am Samstag hatten wir dann die größte EVS Party dieses Jahres: Vier Geburtstage und viele, viele Abschiede waren zu feiern. Zwei Freiwillige und ich haben dann eine Party bei uns am Strand (ich erinnere noch einmal: ich wohne zwei Gehminuten vom Strand entfernt) veranstaltet und danach sind wir noch feiern in die Stadt gegangen. Es war ein schöner großer Geburtstag und Abschiedsfeier :)
Am Donnerstag ist dann die Schuljahresendfeier in meinem Centre, wo aber auch die Behinderten aus den anderen Centern und die Eltern kommen. Jedes Jahr gibt es ein Motto und man muss einen Hut in dem passenden Motto tragen. Deswegen nennen wir die Party auch Hutparty. Ana und ich haben dafür mit Schülern einen Zumbatanz vorbereitet. Den „Freiwilligenzumba“, zu Estnisch „Vabatahtlikezumba“ :)
Wir es mir dann mit dem Abschied und dem Kulturschock zu Hause ergangen ist, werde ich noch einmal schreiben :)
Bis dann!
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