DIVALI - Das Fest der Lichter
In Indien wird im Oktober/November das Lichterfest DIVALI gefeiert. An diesen Tagen geht es mit Feuerwerk und geschmückten Häusern ganz schön laut zu. Außerdem gibt es viele Leckereien, die man sonst nicht immer hat.
Ich bin nun schon seit einigen Monaten in Indien, im Süden, in Tamil Nadu und um ganz genau zu sein in Pondicherry. Diese Woche durfte ich hier das Lichterfest „DIVALI“ miterleben. Jeder sprach schon lange vorher davon und an den Tagen unmittelbar bevor dem Fest wurde fleißig eingekauft, da die Läden an DIVALI geschlossen haben. DIVALI bedeutet „Weg des Lichts“, das Lichterfest ist ein mehrtägiges hinduistisches Fest und wird so nicht nur in Idnien sondern auch in Sri Lanka, Nepal und anderen hinduistischen Kurlturen gefeiert. Jedoch gibt es zischen Bräuchen und Ritualen große Underschiede und die habe ich sogar innerhalb Indien sehr stark gespürt.
Diwali beginnt immer am fünfzehnten Tag des Hindumonats Kartik (Ende Oktober/Anfang November), 20 Tage nachdem Neumond im Herbst. Wobei für die Menschen in Nordindien der wichtigste Tag der dritte Tag ist und für die Menschen im Süden der wichtigste Tag der zweite Tag. So war ich an Tag Zwei bei Freunden aus dem Süden zum Festessen mit sehr vielen Süßigkeiten eingeladen, den ganzen Tag wurden in allen Straßen und vor jedem Haus Feuerwerke angezündet und mir wurde die Geschichte erzählt, dass zu Divali der Sieg von Lord Krishna (dem hinduistische Gott der Liebe) über einen Dämonen gefeiert wird. Krishna hat durch den Sieg sechzehntausend Frauen befreit, die sich in der Gefangenschaft des Dämons befanden.
An Tag Drei war ich dann bei Freunden aus dem Norden zum Festessen mit vielen Süßigkeiten und Kerzen eingeladen und hier war die Erklärung dass an Divali Gott Rama mit seiner Frau Sita und seinem Bruder Lakshmana nach 14-jährigem Exil im Dschungel in seine Hauptstadt zurückkehrte. Da es dunkel war, entzündeten die Menschen Öllampen entlang seines Wegs.
In den verschiedenen Teilen Indiens wird das Fest wohl sehr unterschiedlich gefeiert, die Kernaussage ist aber immer der Sieg des Guten über das Böse, der Wahrheit über die Lüge, des Lichts über den Schatten und des Lebens über den Tod. Wesentliches Element von DIVALI sind die Lichter. Wunderschön sind die Kerzen und Öllampen, mit denen die Menschen ihre Häuser und Fenster und Haustempel schmücken. Man sieht auch Lichterketten.
Schon Tage vor dem Fest werden überall auf den Straßen Knallfrösche und andere Feuerwerkskörper entzündet und am Feiertag selbst kracht und knallt es dann überall, in allen Straßen und Gassen und den ganzen Tag, ähnlich wie in Deutschland zu Silvester. Man muss sich in Acht nehmen wenn man durch die Straßen läuft oder fährt. Am Abend ist die Feuerwerkschießerei dann ganz nett, weil man überall Raketen sieht.
Außerdem wird am Feiertag viel, gut und schwer gegessen. Es gibt die verschiedensten Leckereien aber vor allem viele Süßigkeiten, die hier in Indien entweder eine Zucker-Gehe- Basis haben oder aber ein Teig, der gezuckert und frittiert ist. Alles ist total süß, lecker aber man kann gar nicht alles probieren so satt machen die Leckereien.
Wie vor fast jedem hinduistischen Fest ist es Brauch die Tage vorher sein Haus ganz rein zu machen, zu putzen und die Kleidung zu waschen oder sogar neue Stücke zu kaufen. Am Festtag selbst sind die Menschen sehr fein herausgeputzt, geschmückt und schick gemacht. Man wünscht sich „happy Divali“ und beschenkt sich gegenseitig mit Süßigkeiten.
Divali war für mich eine weitere typisch indische Erfahrung, laut und mit vielen Traditionen die so unterschiedlich sind und in jeder Familie unterschiedlich gefeiert werden.