Die Zeit rast - Dublin im Februar
Und schon wieder ist ein Monat vorbei. Es ist bereits März, dabei war doch gerade erst Weihnachten. Höchste Zeit für einen kleinen Rückblick auf den Februar - Teil I: Ein Wochenende in Dublin.
Ein weiterer ereignisreicher Monat liegt hinter mir. Mit Mitchell aus den Niederlanden kam Anfang des Monats der 7. EVS-Volunteer in Merthyr an, Mitte des Monats verschlug es vier von uns nach Dublin und zur Krönung des ganzen endete der Monat mit einwöchigen Schulferien, was für mich eine Menge Arbeit bedeutete.
Der Monat Februar startete also mit der Ankunft von Mitchell aus Holland, mit dem ich - so viel vorweg - ziemlich gut klarkomme. Das geht aber bei Weitem nicht allen hier so. Aber auf die allgemeine Situation in lovely Merthyr werde ich am Ende des Beitrags noch etwas näher eingehen. Ich würde die Atmosphäre in unserem Haus momentan als "interessant" bezeichnen. Aber dazu mehr im nächsten oder übernächsten Eintrag. Ich teile das Ganze der Übersicht halber einfach mal in zwei oder drei Beiträge auf.
Am 11.2. ging es für Silvia, Dayana, Rene und mich frisch und munter um 2:50 Uhr a.m. mit dem Bus aus Cardiff nach Bristol, wo wir anschließend vollkommen ausgeschlafen spannende 60 Minuten am Busbahnhof verbringen durften - low budget travelling ist halt kein Kindergarten. Irgendwie schafften wir es aber alle mehr oder weniger bis ins Flugzeug. Und für die 15 Pfund, die wir für unseren Hinflug bezahlt hatten, bot uns Ryanair dann auch noch einen ganz besonderen Service: Man gönnte uns (dank einer Verzögerung beim Start aufgrund technischer Probleme) inklusive Flugzeit beinahe zwei Stunden Schlaf - danke dafür!
Frisch und munter wie wir danach waren, vermieden wir am Dublin Airport dann auch noch geschickt die erste Touristen-Falle. Statt des "Airport Shuttles" nahmen wir einfach den regulären Linienbus, der (natürlich) von einer Haltestelle etwas abseits losfuhr und bezahlten somit nur 2,20 € anstelle der 6 €, die man ahnungslosen Touristen sonst abverlangt. Ha! Aber mit dem Geld hatte ich dann ja sowieso noch meine Probleme. Klug, wie ich nun mal bin, hielt ich es natürlich nicht für nötig, im Voraus mein Geld umzutauschen. Aber da ich mit meiner britischen Bankkarte in Dublin natürlich kein Geld abheben konnte, stand ich relativ blöd dar. Ich hätte echt nie gedacht, dass ich mal irgendwann vollkommen verzweifelt versuche, an Euros zu kommen. An dieser Stelle einen Dank an Silvia, die mir mit ihrer Kreditkarte aus der Patsche half.
Kaum waren wir aus dem Bus in Dublins Innenstadt gestiegen, begann auch schon unsere Sightseeing-Tour. Die O'Connell Street entlang, einen Abstecher ins General Post Office, den River Liffey passiert, rein ins Temple Bar Viertel, weiter zum Trinity College, vorbei an der Bank of Ireland und dann kurz vorm Hostel eine kleine Pause im St. Stephen's Green.
Nach kurzer Kaffeepause im Hostel (welches wirklich sehr nett war!) und einer heißen Dusche gings dann am Abend auch schon weiter: St. Patrick's Cathedral, Dublin Castle und nochmal in die Temple Bar. Aufgrund des Schlafmangels entschieden wir uns dann allerdings für einen ruhigen Abend im Hostel, an dem wir gleich noch einige Reisende aus ganz Europa kennenlernten. Nach einem köstlichen Abendessen (Erneut ein Dank an Silvia!) ging's dann relativ früh schlafen, schließlich stand am nächsten Tag wieder ein strammes Programm auf dem Plan.
Am Samstag ging es (bei herrlichem Sonnenschein) nach einem Spaziergang durch's Trinity College und entlang des Liffey Rivers mit dem Zug ab auf die Halbinsel Howth, die mit schönen Sandstränden, Seehunden im Hafenbecken und atemberaubenden Klippen so einiges zu bieten hatte. Wir schafften es zwar nicht runter bis zum Leuchtturm, fanden dafür aber unseren ganz eigenen Weg durch Matsch und Gestrüpp runter zu den Klippen. Bei einer leichten Brise war es dann zwar doch ein wenig frisch, aber der Ausblick entschädigte für vieles.
Nach einer kleinen Verschnaufpause im Hostel ging es dann am Abend ins Temple Bar-Viertel. Und da am nächsten Tag das Rugbyspiel zwischen Irland und Frankreich auf dem Programm stand, bevölkerten entsprechend viele Franzosen die engen Gassen und Pubs. Es wurde also ein recht netter Abend, obwohl das Pint Guinness stattliche 5,50 € kostete.
Am Sonntag stand dann morgens das Guinness Museum (inklusive eines Freigetränks) auf dem Programm. Dank meines abgelaufenen deutschen Schülerausweises gab es immerhin 5 € Rabatt, obwohl an der Kasse eine Deutsche stand. Die folgenden 2 1/2 Stunden beschäftigten wir uns also mit der irischen Braukunst, der Geschichte des berühmten "Guinness storehouse" und dem ehrwürdigen Arthur Dublin. Zum Abschluss des Wochenendes ging es dann noch in's Kilmainham Gaol, wo wir eine interessante einstündige Führung durch das ehemalige Gefängnis mitmachten, in dem viele der Anführer der irischen Aufstände gegen die Krone bzw des Civil Wars festgehalten bzw. hingerichtet wurden.
Anschließend ging es dann per Taxi zurück in die Innenstadt. Aufgrund unseres perfekten Timings blieb dann gerade noch genug Zeit, um sich mit Snacks für die Rückreise auszurüsten, bevor uns der Shuttle-Bus (oder vielmehr Bulli) vor dem Hostel abholte und uns direkt zum Flughafen brachte, von wo aus es dann wieder zurück nach Bristol ging. Gegen 1:30 Uhr nachts erreichten wir endlich Dayanas WG in Cardiff. Somit endete ein spannendes, interessantes, schönes, aber auch sehr anstrengendes Wochenende. Ich hatte mir Dublin zwar immer irgendwie anders vorgestellt, aber auch wenn es Irlands Hauptstadt nicht in die Top 3 meiner Lieblingsstädte geschafft hat, ist Dublin auf jeden Fall eine Reise wert!