Die Sustainable Mobility Week in Serres
Die Fußabdrücke einer Kleinstadt
In der Woche vom 16. bis zum 22. September fand weltweit die , von UNESCO initiierte; Sustainable Mobility Week statt.
Als eines der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung wurden in vielen verschiedenen Ländern Projekte und Aktivitäten anlässlich dieses Themas ins Leben gerufen. Das Ziel jedes dieser Projekte war es, durch Diskussion und Information lokal für nachhaltige Veränderung im Verkehrssektor zu sorgen.
Ein sehr hoch gestecktes Ziel, das aber auch in kleineren Dimensionen nicht an Wirkung verliert, wie das PRAXIS Team bewiesen hat.
Um die griechische Kleinstadt Serres zu Veränderungen zu animieren haben wir Volontäre über die Woche verteilt verschieden Aktionen angeboten.
Angefangen haben wir dabei mit einem Radio Broadcast bei Rodon FM, in dem die Vorteile des alternativen Verkehrs wie Radfahren oder Laufen dargeboten wurden. In Gruppen von je zwei Freiwilligen haben wir über eine Stunde lang diskutiert und über die kommenden Aktivitäten informiert.
Eine dieser Aktivitäten war der Oritenteering Lauf, an dem wir Mittwoch Abend teilgenommen haben. Ein Sport, von dem keiner von uns je vorher gehört hatte, bei dem es darum geht mit einem Kompass und einer Karte während eines Laufes seinen eigenen Orientierungssinn zu schärfen. Gerade ,da diese Sportart für uns so unbekannt war überraschte mich das rege Interesse und die zahlreiche Teilnahme seitens der einheimischen Griechen.
Noch drastischer war dieser Effekt bei unserer interaktiven Aktion am Donnerstag : einem Infopoint in der Stadtmitte von Serres.
An unserem Stand war es jedem Fußgänger möglich auf einem großen weißen Laken seinen oder ihren Fußabdruck als Zeichen für nachhaltigen Verkehr zu hinterlassen. So wollten wir unsere Informationen nicht nur vermitteln, sondern auch einen bleibenden Eindruck bei der Bevölkerung hinterlassen.
Als Koordinator der ganzen Woche stellte diese Aktion mit Abstand die stressigste für mich da, weil meine Idee um zu funktionieren auf die Teilnahme von Externen angewiesen war. Natürlich machte ich mir daher Sorgen bei den Fußgängern nur auf Desinteresse zu stoßen und so mit unserer Botschaft ins Leere zu laufen.
Als ich 2 Stunden nach Beginn der Aktion bemerkte, dass auf dem 3m x 1,5x Laken kein Platz mehr für einen einzigen Fußabdruck war, wurde mir bewusst wie unbegründet diese Sorgen waren.
Fußabdrücke in den unterschiedlichsten Größen, Formen und Farben haben die rege Zustimmung und Wertschätzung der lokalen Einwohner gegenüber unseres Projektes widergespiegelt.
Ich war zudem nicht nur von der positiven Resonanz überrascht sondern vor allem von den Diskussion und Gesprächen die ich auf der Straße führen durfte.
Auf Grund eine dieser Gespräche habe ich eine der Organisatorinnen von Fridays for Future in Serres kennen lernen können, sodass wir am darauf folgenden Freitag den globalen Streik als Organisation unterstützen konnten. Dieses Kennenlernen gibt zudem jetzt jeden Freitag den Organisatoren von Fridays for Future die Möglichkeit einen Broadcast in unserer Radiostation zu veranstalten um ihre Bewegung zu bewerben.
Es ist wirklich beeindruckend wie durch unsere Aktionen eine Kleinstadt für eine Woche buchstäblich auf den Beinen war. Auch ist es faszinierend welche Wellen durch offene Diskussionen und Gespräche geschlagen werden können. Als ich mich in meiner ersten Woche mit dieser, meiner ersten Kampagne beschäftigt habe, hätte ich einen so großen Umfang erst recht eine solch positive Resonanz ehrlich nicht erwartet. Es scheint ich habe das Potenzial dieser Kleinstadt und seiner Bürger unterschätzt.
In der zweiten Oktoberwoche startet unsere nächste Kampagne: FARE, Football against racism. Ich bin sehr gespannt darauf was wir mit PRAXIS dieses mal auf die Beine stellen.