Die Putzaktion
Bei Karenaki ist in der Freizeit nicht nur chillen angesagt: Das Bad will geputzt werden. Was dabei alles passiert, berichtet sie in ihrem Tagebuch, denn das Schreiben macht ihr großen Spaß.
Ich sitze gerade bei meinem Vater im Büro und freue mich so sehr über die Schnelligkeit dieses Computers, dass ich einfach nicht anders kann, als einen Tagebucheintrag zu schreiben. Außerdem weiß ich mittlerweile, dass ziemlich viele liebe Leute in Deutschland verfolgen, was ich hier so erlebe, was dieses Tagebuch zu etwas - wie ich finde - sehr Sinnvollem macht.
Wenn ich ehrlich bin, würde ich aber auch so munter vor mich hin schreiben, wenn ich mir die LeserInnen nicht so sicher wären, da mich das Schreiben an sich mit einer großen Freude erfüllt! Eben habe ich eine Email von meiner lieben Freundin Anna gelesen, in der sie mich fragt, ob ich mir schon mal überlegt habe, Schriftstellerin zu werden, da ich einen so schönen Schreibstil habe. Vielen Dank für dieses wunderschöne Kompliment! Ja, das habe ich mir schon sehr oft überlegt, seit ich schreiben kann... Nun ist es schon wieder mitten in der Nacht, aber ich bin einfach noch nicht müde. Ich habe heute aber auch wirklich nichts getan, wobei ich mich irgendwie hätte verausgaben können.
Verena war heute kaum in unserem Zimmer und ich habe es einfach mal genossen, allein zu sein. Wunderbar! Also habe ich eigentlich fast den ganzen Tag im Bett gelegen, ganz viel gelesen, Musik gehört, Fotos angeguckt, nachgedacht und geschlafen. Ich hab das Zimmer eigentlich nur zum Essen verlassen und um mich mal für ein Stündlein am Strand zu sonnen. Das tat vielleicht mal wieder gut! Die letzte Woche war das Wetter irgendwie sehr launisch. Meist war es vormittags sehr heiß und nur leicht bewölkt, nachmittags fing es dann an zu regnen und abends hat es gewittert. Mich hat das eigentlich nicht so wirklich gestört, da ich so gut wie jedes Wetter mag, so lange es zur entsprechenden Jahreszeit passt! Im Gegensatz zu Erika, Mosis, Nora und Verena, die mich im November, Dezember und März verlassen werden :-(, kann ich mir ja auch sicher sein, dass ich auf jeden Fall auch noch mal sehr gutes Wetter erleben werde. Das hoffe ich jedenfalls! Schließlich ist es mein größter Wunsch, Anfang Juni nach Hause zu kommen und einmal brauner zu sein, als alle anderen...Immer schön optimistisch bleiben, was bei meinem Hauttyp gar nicht so leicht ist.
Wo war ich denn jetzt stehen geblieben? Jetzt hab ich mich wieder mal total verzettelt, wie gut, dass dies keine Deutschklausur ist. :-) Nie wieder Deutschklausuren tralalalalaa! Auf jeden Fall tat die Sonne heute richtig gut! Das zweite Highlight dieses Tages war das Mittagessen! Verena, die Gute, hat sich nämlich heute ihr Studentenkochbuch geschnappt, sich in die Küche gestellt und einen Kartoffel-Gemüseauflauf gemacht: Mhmmm! Was für eine willkommene Abwechslung! Und das war gar nicht so leicht, weil wir nicht alle Zutaten da hatten. Zudem sollte die Backzeit laut Rezept eine halbe Stunde betragen. In unserem "Ofen" hat´s fast zwei gedauert, was natürlich sehr für unsere Küchenausstattung spricht.
Mein Sonntag verlief also alles in allem sehr gechillt! Das habe ich mir aber auch verdient, gestern habe ich nämlich das Bad grundgereinigt und mir dabei irgendwie meinen Rücken verzogen, verspannt und alles zusammen. Eigentlich wollte ich mit Verena, Nora und Emily nach Nafplion, aber dafür hätte ich früh aufstehen müssen und ich wollte so gerne mal wieder ausschlafen (letzte Woche hatten wir immer schon um elf Uhr Unterricht, so dass wir den Bus um halb zehn nehmen mussten), also bin ich zu Hause geblieben, zumal ich schon ein paar mal in Nafplion war. Sehr empfehlenswert!
Da unser Bad bis gestern aussah, als sei es seit seiner Entstehung noch nie gründlich geputzt worden, habe ich Mosis damit beauftragt mir Putzzeug zu besorgen und das Bad geschrubbt. Das war vielleicht ein schönes Gefühl, als ich eine Duschwand geputzt hatte und man den Unterschied zur zweiten Wand sehen konnte... Leider hat mein Körper unter der Putzaktion gelitten. Zum einen war dieses Putzzeug sehr chemisch, so dass meine Augen gebrannt haben und ich immer wieder an die frische Luft musste um nicht zu ersticken, zum anderen tat danach - wie schon geschrieben- mein Rücken extrem doll weh. Ich konnte mich nicht mehr bücken und als ich mich kurz auf mein Bett gelegt habe, habe ich zehn Minuten gebraucht, um wieder hochzukommen.
Mosis war total lieb und hat mir später drei große Stücke seines selbstgebackenen Kuchens ans Bett gebracht, sehr lecker! Ich hab dann eigentlich nur noch im Bett gelegen und gelesen. Zum Glück ist der Schmerz über Nacht so gut wie weggegangen! Jetzt weiß ich schon wieder gar nicht mehr, was ich noch schreiben wollte, was auch sehr gut ist, da ich es sowieso wieder übertrieben habe. Ach ja, ich hoffe, dass ich es morgen schaffen werde, der Youthreporter-Redaktion ein paar Fotos zu schicken, die sie dann nachträglich in meine alten Einträge einfügen werden.
Gute Nacht!