Die letzen Wochen
Es ist nicht so viel passiert, aber dennoch will ich etwas schreiben. Hab schon fast zwei Wochen nicht mehr gebloggt.
Vorletzte Woche hab ich nach dem Konzert im Eesti Maja gearbeitet, aber das war ziemlich langweilig und hat mich überhaupt nicht gereizt. An dem Wochenende hab ich dann in dem Haus gearbeitet, in dem ich bis Januar Vollzeit arbeite, im Saksa Maja. Das war total entspannt und hat mir zwei weitere Urlaubstage und eine engere Bindung zu den Inhabitants gebracht. Die sind sowieso alle total süß :) Mit der Kommunikation wird es immer besser, nachdem auch die Houseleaderin jetzt beschlossen hat, nur noch Estnisch mit mir zu reden. Ihre kleinen Deutschkenntnisse nutzt sie nur, wenn ich etwas gar nicht verstehe.
Die Woche hat auch wieder ganz normal angefangen, aber am Mittwoch gab es dann eine sehr schlimme Nachricht. Einer der Inhabitants ist nach längerem Krankenhausaufenthalt verstorben. Sie war schon auf dem Weg der Besserung, nachdem lange eine Diagnose auf die andere gefolgt war, aber schließlich war ein Krankenhauskeim ausschlaggebend. Die Stimmung in den Häusern war an dem Tag dann auch entsprechend, als die Nachricht allen mitgeteilt wurde, haben sowohl Inhabitants als auch Worker Tränen vergossen, vor allem als wir ihr Lieblingslied gesungen haben, welches sie sich immer gewünscht hat.
Danach haben sich noch weitere, für mich sehr bewegende Dinge zugetragen. Als ich zurück ins Haus gekommen bin, saß dort ein Inhabitant, der dann aufgestanden ist und sich an meiner Schulter ausgeheult hat. Ich war erst einmal ein wenig überfordert, aber hab ihn dann einfach in den Arm genommen, sagen kann man da sowieso nichts Sinnvolles. Als er sich wieder beruhigt hatte, sind wir beide wieder in die Workshops. Dort war ich mit der besten Freundin der Verstorbenen, die natürlich unglaublich traurig war. Mit Hilfe einer Workerin hat sie mir auf ihren Wunsch hin von ihrer besten Freundin erzählt, wie toll und witzig sie war, wie gut sie sich verstanden haben, dass sie sich schon lange kannten... Es war sehr süß, danach hat sie auch noch die ganze Zeit vor sich hin geredet.
Am Donnerstag hab ich dann nach dem Sprachkurs in Tartu übernachtet und bin dann am Freitagmorgen nach Tallinn auf mein On-Arrival-Training gefahren. Dazu mehr im nächsten Post