Die Geste zählt!
Von Mittwoch bis Sonntag war ich auf dem On-Arrival Seminar. Dort lernte ich Sachen die ich wusste und lernte viele neue Leute kennen!
Zum Glück musste ich Mittwoch nicht arbeiten. Ansonsten hätte ich um 7:30 Uhr auftstehen müsssen. Da an diesem Tag aber keine Hilfe benötigt wurde, konnte ich bis 9 Uhr schlafen. Ganz entspannt nahm ich um halb 11 den Zug richtung Arnhem (südlich von Zwolle). Die Stunde im Zug verbrachte ich mit meinem Jerry Cotton Hörbuch. Danach musste ich in den Bus umsteigen, um zum Stayokay Hostel zu kommen. Als Großstadt-Kind kann man eigentlich mit Leichtigkeit in den Bus einsteigen. Dem war aber nicht so. Die Busse fuhren von verschiedenen Plattformen, welche direkt beim Bahnhof sind. Die Farhpläne allerdings für diese Busse hängen irgendwo anders. Nach 5 minütiger Suche, nach den Fahrplänen, gab ich es auf und habe ich auf gut Glück einfach einer Gruppe von Griechen angeschlossen, welche so aussahen, als ob die auch zu dem Seminar wollten.
Man glaubt es kaum, doch der Bus war der Richtige!!! Als ich im Hostel ankam, saß die Gruppe (29 Personen), mit der ich die folgenden Tage verbringen sollte, in einem großen Kreis.
Ich werde jetzt hier nicht jeden Vorstellen. Dafür benenne ich aber alle Herkunftsländer. Der Hauptteil waren Deutsche (9 Pers.), danach komme die Österreicher und Spanier mit jeweils vier Vertretern, dann 3 Griechen, einmal Rumänien, einmal Russland, einmal England, ein Slowake, eine Ungarin, eine Polin zwei aus Armenien und zwei Türkinnen. Alles in allem eine bunte Gruppe.
Unser Seminarleiter waren beides Niederländerinnen. Sie sollten uns alles beibringen. Das was wir lernen sollten, war alles super langweilig. Obwohl mein Vorbereitungsseminar nur einen halben Tag lang ging, hab ich da schon alles gelernt, was wir in diesen vier Tagen besprochen haben. Ebenfalls sollten wir lernen in einem Team zu arbeiten und wie man Projekte aufbaut. Normaler Schulunterricht ist dagegen Heidepark!
Es ist wirklich langweilig, deswegen werde ich das einfach auslassen und direkt über die Gemeinschaft schreiben.
Das waren die besten Zeiten, wenn wir einfach miteinander chillen und quatschen konnten. Dafür war wirklich zu wenig Zeit. Denn es ist super interessant mit so vielen Leuten von so vielen verschiedenen Nationen zureden. Sei es, dass man mit einer Griechin, einer Russin, einem Rumänen und einem Österreich über Flüchtlinge redet, mit einen Spanier und einem Griechen über Schulden diskutiert (klingt wie ein schlechter Witz) und vieles mehr. So etwas ist wirklich ...inspirierend/Horizont erweiternd...ich weiß nicht wie man es beschreiben soll.
Ebenfalls Horizont erweiternd war es, mit acht Personen in einem sechsman Zimmer zu schlafen. Das Stayokay hat mehr Buchungen angenommen als es Betten hatte, deswegen hatten wir zwei zusätzlich in unserem Raum. War wie der Name des Hostels Okay. Ansonsten war das Hostel gut. Natürlich kam die Qualität des Buffets nicht an die von den Hotels aus Ägypten ran, aber es war schön sich mal keine Gedanken über Essen machen zu müssen.
Es gab auf dem Seminar eine 5-Meter-Regel. Das heißt, dass wenn sich zwei Menschen in ihrer Muttersprache unterhalten und es kommt ein Anderer in deren 5-Meter-Radius, dann müssen sie sich auf Englisch weiterunterhalten. Damit sich niemand ausgeschlossen fühlt. Für den Rest der Deutschsprachigen war das nicht logisch und deswegen haben sie auch manchmal in Deutsch geredet, wenn Andere anwesend waren. Wie ich schon geschrieben haben, waren auch Österreicher da. Manchmal wenn die mit mir geredet haben, war ich nicht sicher ob es Deutsch, Niederländisch oder Englisch war. Meistens, wenn ich sie nicht verstanden habe, sprachen sie „Deutsch". Der Bereich Sprache war allgemein interessant. Denn die Personen, welche die selbe Muttersprache hatten, konnten sich auch am besten auf Englisch verstehen. Das hieß jetzt nicht, dass es sonst super schwer war, aber man hat dort schon einen Unterschied gemerkt. Ebenfalls bei der Mimik und Gestik waren unterschiede zu merken. Das mediteranen Ländern vielmehr Gesten (und Lautstärke) nutzen ist allgemein bekannt. Aber erst als Fran (der eine Spanier) meinte, dass die Niederländer beim Reden keine Emotionen zeigen, viel mir auf wie wenig wir Deutschen durch unsere Mimik und Gestik „reden“. Besonders stark war die Expressionslosigkeit bei der Russin aus Ufa. Da war ich regelmäßig verwirrt. Die Feststellung im Bereich Gesten hatte den positiven Effekt, dass ich wusste bei wem ich beim Reden mehr Abstand halten musste, um nicht geschlagen zu werden. Ich glaube das nennt man einen Schlagabtausch vermeiden. (ich habe die ganze Zeit überlegt, wo ich den einbauen kann)
Dieselben Leute werde ich bei dem Mid-Term Seminar treffen, welches Ende Januar stattfindet. Falls wir uns schon in den folgenden drei Monaten vermissen sollten, haben wir eine Facebook-Gruppe, damit wir in Kontakt bleiben könnnen und so.
Das große Finale war am Samstag ein All-you-can-eat Abend beim Asiaten. Man konnte sich auch Sachen frisch im Wok anbraten lassen. Es war lekker! Ich muss aber gestehen, dass ich an diesem Abend mein Vegetarier dasein ruhen gelassen habe und Fleisch aß.
Das war Wichtigste aus dem gesamten Wochenende, ich hoffe euch reicht das. Ansonsten, muss man mich anrufen und nachharken.