Der Frühling ist da!
Sonne, Vogelgezwitscher und die Sommerzeit sorgen für Frühlingsgefühle.
Endlich wird es wärmer! In letzter Zeit haben wir hier immer öfter super tolles Wetter. Dieses habe ich zum Beispiel zum Entspannen auf dem Balkon, Fahrrad fahren oder Picknicken mit den anderen Freiwilligen an der Sèvre (Fluss) genutzt. Vor allem die Umstellung auf die Sommerzeit sorgt für ein Gefühl von Sommer, denn hier ist es jetzt bis ca. 21 Uhr noch hell!
Auch in meinem geliebten Kochkurs stand ein frühlingshaftes Gemüse auf dem Programm: l’ail des ourses. Wie ich erst ziemlich spät herausfand, handelt es sich hierbei um Bärlauch, den wir selbst im Feld gepflückt haben. Wir haben uns richtig ins Zeug gelegt und säckeweise Bärlauch in die Küche gebracht. Dort verarbeiteten wir die frischen Zutaten zu leckeren Gerichten, wie indischem Naan-Brot mit Bärlauch Füllung, Bärlauch Pesto oder Tagliatelle mit Bärlauch Sauce. Für mich war es das erste Mal, dass ich mit Bärlauch gekocht habe und ich es fand es sehr interessant zu sehen, was man mit den grünen Blättern alles anfangen kann. Da wir viel zu viel gesammelt hatten, gab es bei mir auch das ganze Wochenende lang Bärlauch in allen Variationen (als Suppe, Kräuterbutter, Nudelsauce…).
Zwei Wochen später gab es dann Gerichte mit Karotten. Besonders raffiniert fand ich ein Rezept mit Curry und einer Art Bresso Käse und einen süßen Möhrenkuchen.
So, nun aber genug vom Essen! Man mag es kaum glauben, aber ich mache tatsächlich noch anderes als kochen.
Ich gebe zum Beispiel zwei Frauen seit 3 Wochen Deutschunterricht. Das ganze findet im Rahmen des „Réseau d’Echanges Réciproques de Savoir“, also einem „Netzwerk für den Austausch von Wissen/Fähigkeiten“, statt. Ich bin sehr überrascht, wie viel Spaß es macht, anderen Deutsch zu vermitteln. Die beiden sind sehr motiviert und lernen schnell. Meistens verstehen sie, was ich ihnen sagen möchte, aber manchmal habe ich Schwierigkeiten, Deutsch auf Französisch zu erklären. Ich merke jetzt allerdings auch, dass es unzählige Ausnahmen und kaum Regeln für die deutsche Grammatik gibt. Dann muss ich meinen Schülerinnen oftmals gestehen, dass ich selber nicht weiß, wieso das so ist, was sie immer wieder zum Verzweifeln bringt. Aber alles in allem freue ich mich sehr, dass ich jemandem meine Muttersprachen vermitteln kann und bin gespannt auf die Fortschritte meiner Schülerinnen.
In den letzten Wochen hatte ich außerdem leider einige Probleme mit meinem Fahrrad. Die Bremse war kaputt und die Reifen waren platt. Zum Glück kamen bald zwei Männer vom Verein vorbei, die alles versucht haben, um die Räder zu reparieren. Nach einiger Zeit „bricolage“ hatte ich dann tatsächlich wieder ein funktionierendes Fahrrad. Glücklich machte ich mich sodann auf den Weg in die Stadt, wo ich es vorbildlich abschloss. Als ich jedoch wieder kam, musste ich feststellen, dass mein Sattel weg war! Es sollte mir wohl wirklich nicht vergönnt sein! Beschämt musste ich dann erneut die Männer um Hilfe bitten und sie organisierten mir einen neuen Sattel, so dass ich (bis jetzt) ohne Probleme Fahrrad fahren kann.
Vom 15.-19.3. fand hier in Niort das „festival des nouvelles scènes“ statt. Die unterschiedlichsten Bands gaben an verschiedenen Orten in der Stadt Konzerte. Da das ganze gratis war, nahmen viele Menschen die Angebote an. Die Stimmung war super und auch die Musik war gut, da die Songs oft „alternativ“ waren. So verbrachte ich einen grandiosen Freitagabend mit den anderen Freiwilligen und Freunden.
Auch die Voleyballsaison geht weiter: wir haben unser letztes Spiel 3:0 gewonnen, sind Tabellenführer und haben beste Chancen, unseren Platz zu halten. Doch es stehen noch vier Spiele an, in denen wir noch einmal alles geben müssen! Am Samstag beginnt der Endspurt dann mit einem Heimspiel.