Der Beginn meines EVS in Frankreich
Abschied, Ankunft und erste Eindrücke
Womit fange ich nun an?
In den ersten Tagen hier in Frankreich ist wirklich viel passiert.
Beginnen wir das ganze chronologisch.
Nun da war der Abschied.
Als ich vor einem Jahr beschlossen hab mich für ein Auslandsjahr zu bewerben, war mir in keiner Form bewusst, wie schwer es werden würde, Abschied zu nehmen.
Was heißt überhaupt Abschied nehmen?
Ich versuchte den Abschied so genau wie möglich zu planen.
Ich organisierte,plante,überlegte Abschiedsgeschenke, bastelte, besorgte alle notwendigen Sachen, packte meinen Koffer.
Ich hatte alles organisiert bis ins letzte Detail doch dann merkte ich, dass ICH selber nicht realisierte, dass ich Abschied nehmen müsste und bald einen Neuanfang beginnen würde.
Die letzten 2 Tage der Abreise waren gekommen und ich begann mich zu verabschieden.
Schon bei außenstehenden Personen merkte ich, wie schwer mir dieser Schritt fiel.
Dann ein Lichtblick, die Samstagnacht vor meiner Abreise sollte legendär werden.
Sebastian und Kerstin organisierten einen wunderbare Abschiedsparty, ohne das ich eine leiseste Ahnung davon hatte.
Die Stimmung war ausgelassen und ich genoss den Abend sehr, denn ein letztes Mal konnte ich noch ausgelassen mit all meinen Lieben feiern.
Diese Party nahm ein Stück Last von mir ab, denn der Abschied gestaltete sich leichter und entspannter.
Nun kam der Montag, der Tag vor meiner Abreise.Die letzten Besorgungen erledigen, Abschiedsbesuche, dass alles stellte eine große Herausforderung dar! Doch siehe da, auch diese habe ich gemeistert.
Der Dienstag Morgen startete mit einem wunderbaren Frühstück ( Ein großes Dankeschön an Mama& Papa) und die Fahrt zum Flughafen war aufregend. ( Hierbei noch ein großes Danke an Hartmut, ohne den wir vielleicht nicht pünktlich angekommen wären.)
Als ich dann nach unzählbaren Tränen im Flugzeug saß, war ich einfach nur erleichtert und voller Vorfreude auf die nächsten 9 Monate in Frankreich.
Ich begann voller Enthusiasmus „le Monde“ zu lesen, ohne mehr als 10 Wörter zu verstehen, aber ich genoss es.
Das war die erste Hürde meines Neuanfangs und ich kann nur sagen: Abschied nehmen ist schwer aber danach fühlt man sich erleichtert.
Dieser kleine Spruch hat mich inspiriert und beschreibt meine Gefühle während des Abschieds und deswegen möchte ich diesen hier gerne zufügen:
Ich schätze mal, so ist Abschiednehmen immer - wie der Sprung von einer Klippe. Das Schlimmste ist, sich dazu durchzuringen. Doch sobald man in der Luft ist, kann man nichts weiter tun als loslassen & durchzuatmen
C'est la vie – mein neues Leben in Frankreich bzw. Clermont Ferrand und die ersten Eindrücke
Meine Flugreise gestaltete sich als angenehm, auch wenn ich in Paris mehr als 3 Stunden Aufenthalt hatte am Flughafen.
Um 18:00 bin ich dann in Clermont Ferrand angekommen. Voller Neugier hatte ich schon aus dem Flugzeug versucht, die Landschaft zu erkunden und mir vorzustellen, wo ich leben würde.
Als ich aus dem Sicherheitsbereich kam,wartete auch schon meine Mentorin Karyn auf mich, mit einem kleinen süßen Schild.
Sie empfing mich sehr freundlich und nahm mir mein Gepäck ab und fragte mich nach meinem Befinden und meiner Reise. Endlich kamen wir in der Wohnung an, die sich direkt im Zentrum befindet und direkt über der Organisation liegt. Diese Wohnung bezog ich nun für 2 Tage um administrative Erledigungen zu tätigen. Meine Mentorin lud mich dann direkt zum Essen in ihre Wohnung an und dies Angebot nahm ich natürlich dankbar an. Es stellte sich heraus, dass sie eine gute Köchin war und sie sogar 2 Mitbewohnerinnen hatte, die Deutsch sprachen. Der Abend war schön und wir ließen ihn mit einem leckeren Wein, aus der Auvergne ausklingen.
Der nächste Tag gestaltete sich anstrengend aber sehr interessant. Ich hatte meinen ersten Französischunterricht, richtete ein Bankkonto ein, versuchte mir eine Handykarte zu erwerben( dazu später mehr) und besichtigte die Stadt bei strahlendem Sonnenschein.
Am Donnerstag starteten wir Mittags zu meinem Arbeitsplatz und meiner Wohnung, die in der Stadt Saint Pourcain sur Sioule liegt.
Mein dortiger Mentor empfing uns freundlich, doch es stellte sich heraus, dass er kein Wort Englisch sprach, das war für mich eine neue Motivation sehr schnell Französisch zu lernen.
Auf dem Weg zu meinem Apartment stellte ich fest, dass sich dieses auf dem Schulgelände befand, was zunächst sehr erschreckend war.
Doch die Wohnung verschlug mir die Sprache, obwohl ich bereits vorher Bilder gesehen hatte . Schön geräumig, viel Platz, viel privater Raum ( eigenes Badezimmer, Zimmer und Flur) aber sehr kahl. Ich richtete mich ein und war froh, dass ich dann mit meinem Mentor noch einmal zufuß den Weg ging, den ich von nun an jeden Tag zu absolvieren hatte. Zurück im Apartment war ich sehr gespannt, meine Mitbewohnerin kennenzulernen. Wir hatten uns bereits über Facebook unterhalten und sie hatte mir einen Zettel hinterlassen, um mich zu begrüßen und sich zu entschuldigen, denn sie hatte noch Unterricht.
Als Stephanie dann vom Unterricht kam, merkte ich gleich, dass wir auf einer Wellenlänge liegen. Wir erkundeten gemeinsam die Stadt und kochten leckere Pasta unterhielten uns lange und lachten viel. Die erste Nacht in meiner Wohnung gestaltete sich dann als sehr entspannend und gut.
Am nächsten Morgen ging es dann zu meiner Arbeitsstelle, dem Büro der Gemeinden. Mein Mentor erklärte mir meine Aufgaben und wir stellen einen Jahresplan auf.
Außerdem meldeten wir mich für das Seminar „BAFA“ an, dass ich zu absolvieren hatte um mit Kindern und Jugendlichen arbeiten zu dürfen. Ihr könnt es glaube ich mit dem Juleica - Kurs vergleichen.
Danach zeigte er mir dann die Stadt: Supermärkte, Ärzte, Bibliotheken, Sporthallen,Apotheken usw.
Im Nachbarort lernte ich meinen neuen Arbeitsplatz kennen für den Mittwoch und die Ferien.
Verwundert staunte ich, es war ein altes Schloss mit ein paar Nebengebäuden, die ausschließlich für Kinderanimation eingerichtet waren.
Spielgeräte, Sportgeräte, unzählige spezielle Räume. Das Schloss wird ab und an vermietet für Hochzeiten, Geburtstage, da es über einen riesigen Essensaal und wunderschönen Zimmern verfügt, die wir auch für die Kinderanimation nutzen.
In den Kellerräumen durfte ich mir dann von gefühlten 100 Fahrrädern eines aussuchen, was für neun Monate meines sein soll.
Danach hatte ich dann Wochenende.
Nun ja, Wochenende?
Ich nahm mir vor, dieses Wochenende Französisch zu lernen und siehe da, ich habe es durchgehalten.
So trocken Vokabeln, Grammatik und Texte auch waren, einige Skype Gespräche oder Aktivitäten mit Stephanie lockerten die Stimmung immer wieder auf.
Ich habe sogar meine erste Yoga stunde absolviert an diesem Wochenende und hoffentlich viel dazugelernt, um mich bald problemlos in Französisch verständigen zu können.
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