Chaos im Alltag
Nach zwei Wochen im schottischen Aberdeen kann sismly eine erste Bilanz ziehen. An sich fühlt sie sich in der internationalen Patchworkfamilie wohl. Doch dass es so schwierig ist, zu den behinderten Kindern eine Beziehung herzustellen, hat sie nicht erwartet.
Jeden Morgen bin ich etwas geschockt, wenn ich in diese Schule gehe. Denn viele der Kinder sind nur körperlich anwesend und man muss mit viel Energie und Fantasie immer wieder versuchen, sie trotzdem irgendwie zu erreichen.
Ich habe noch nie in diesem Bereich gearbeitet und keine Ehrfahrung damit. Aber ich hatte mir vorgestellt, dass man doch etwas mehr Zugang zu den Kindern hat.
Ich weiß, dass es lange dauert, bis ein Kind sich an jemanden, der fremd ist, gewöhnt hat. Und wenn jedes halbe oder ganze Jahr jemand Neues kommt, ist es einfach nicht möglich, schnell eine Beziehung aufzubauen. Das ist ja schon im „normalen“ Leben schwierig.
Ich erwarte nicht, dass sich die Kinder sofort mit mir anfreunden. Aber ich sehe, wie viele Probleme selbst diejenigen, die hier schon lange leben, mit den Kindern haben: Selbst die scheinen kaum Kontakt zu den Kindern herstellen zu können.
Vielleicht bin ich einfach zu ungeduldig.