'Cause every little thing gonna be alright…
Gedanken an Tag 9 in häuslicher Isolation
„Ich bin glücklich, bin so froh, von tollen Menschen umgeben zu sein, freue mich unglaublich doll auf die nächsten Monate, auf die Arbeit mit den Schülern, auf die Berge, aufs Meer… Es ist unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht, über ein Monat ist schon um, ein verdammtes Sechstel dieses Abenteuers. Vergiss nicht, dass du keine Zeit hast, Sachen auf morgen zu verschieben. Mach’s heute, hab Spaß, genieß es!“
Keine drei Wochen ist es her, dass ich diese Gedanken aufgeschrieben habe, als wir aufgefordert waren, den ersten Monat in einem Brief an uns selbst Revue passieren zu lassen. Drei Tage später wurden in Rumänien landesweit die Schulen geschlossen. Drei weitere Tage später haben wir uns in freiwillige Selbstisolation begeben. Wieder drei Tage später eine Nachricht von meiner Mama, „Überlegst du mal, ob Zurückkommen eine Option wäre?“
Nein, zurückkommen ist noch keine Option. Zumindest für mich nicht. Meine Mitbewohnerin hat wieder mit dem Rauchen angefangen und trinkt zu viel, verbringt den Großteil des Tages in ihrem Zimmer. Ich habe währenddessen hinten am Parkplatz ein kleines Beet angelegt und angefangen, Gemüse zu pflanzen. Wie schaffst du es, so positiv zu bleiben? Ich weiß es nicht. Natürlich lässt mich diese völlige Ungewissheit auch nicht kalt. Und trotzdem fühle ich mich enorm privilegiert, wenn ich daran denke, welche Zustände gerade in anderen Ländern dieser Welt herrschen. Ich kann von zuhause arbeiten, kann lesen, gärtnern, Rumänisch lernen, kochen, Serien gucken, Sport machen. Ich werde wahrscheinlich weder in den Karpaten zelten, noch im Schwarzen Meer schwimmen gehen. Die Welt dreht sich weiter, alles wird gut.