"Bist du ein typischer Freiwilliger?" oder: Neues vom Freiwilligenspirit
Sarita geht nach dem ersten Viertel ihres Europäischen Freiwilligendienstes immer mehr in ihrem Projekt auf - und auch das Freiwilligenleben lernt sie immer mehr zu schätzen...
„Et boum, c'est le choc“ so oder so ähnlich könnte man das Ende meiner Arbeitswoche beschreiben. Bis Freitag fand in Troyes/Frankreich die Euregio-Konferenz statt, bei der sich Vertreter der Diözesen Trier, Luxembourg, Liège, Verdun, Metz und Troyes getroffen haben, um ihre Zusammenarbeit im Rahmen der Jugendpastoral zu besprechen und zu koordinieren. Für mich war diese Konferenz vor allem deshalb interessant, weil auch der Weltjugendtag auf der Tagesordnung stand. Die Konferenz fand zweisprachig statt, was mir als Protokollantin zwar entgegen kam, aber mit der Zeit auch echt anstrengend wurde. Neben der Arbeit konnten wir jedoch auch die Stadt besichtigen und bekamen eine Führung durch die Kathedrale. Darüber hinaus gab es typisch französische Verpflegung mit viel Champagner und Käse. Der Rückweg von Frankreich bot dann noch ein weiteres Highlight, als uns ein junger Luxembourger die Vorfahrt nahm und beide Autos mit Totalschaden zum Stehen kamen. Glücklicherweise ist niemandem etwas passiert, aber der Schreck saß mir noch den ganzen Abend in den Knochen.
Innerhalb des letzten Monats ist meine Arbeit für den Weltjugendtag richtig ins Rollen gekommen. Ich habe unter anderem eine Arbeitshilfe für die Pfarrverbände fertiggestellt und auf der Studieninformationsmesse „Minuit“ und in einer Schule Werbung für den JMJ gemacht.
Bei den Pfadfindern fand vom 20. bis 21. November ein AvEx-Wochenende statt. Hierbei wurden Ateliers und ein Nachtspiel mit den Jungs gemacht. Nebenbei hatte ich die Gelegenheit die anderen Cheffen näher kennenzulernen – insbesondere bei einem mitternächtlichen Chickennuggetsfressgelage und viel Beaujolais Nouveau. Den „neuen Wein 2010“ gab es auch eine Woche später bei einer nationalen AvEx-Versammlung, wo ein Workshop zum Thema „Erlebnispädagogik“ von der Organisation „FREAC“ gemacht wurde.
Neben der Arbeit gibt es natürlich auch viel von meiner Freizeitbeschäftigung hier zu berichten. Der Winter hat auch in Luxmbourg Einzug gehalten und mit ihm die Vorweihnachtsstimmung mit seinen zahlreichen Weihnachtsmärkten. Die Weihnachtsmärkte in Esch und in Luxembourg können jedoch nicht wirklich mit dem Weihnachtsmarkt in Strasbourg mithalten, den ich am 27. November besucht habe. Über das Projekt von den Transfair-Mädels hatten ein paar andere Freiwillige und ich die Möglichkeit für einen Tag nach Strasbourg zu fahren, eine Führung in einer Chocolaterie zu bekommen und durch die Stadt und den Weihnachtsmarkt zu schlendern. Abends wurde dann auch feierlich der Weihnachtsbaum erleuchtet, was ein riesen Spektakel war.
Auch diesen Monat war ich mal wieder auf einem Konzert. Diesmal bei Gentleman. Es war mein erstes Reggeakonzert aber dafür wirklich genial!
Mir gefällt das Freiwilligenleben hier immer mehr. Besonders die Ungezwungenheit und Spontanität mit der die meisten Freiwilligen hier ihr Leben bestreiten beeindruckt mich immer wieder, weil sie einem einfach so viele Möglichkeiten gibt, Neues auszuprobieren, neue Leute und Orte kennenzulernen. Bei mir musste schon eine Haarsträhne dran glauben und zahlreiche schlaflose Nächte forderten auch schon des Öfteren ihren Tribut an den Folgetagen.
Ich bin sehr zuversichtlich, dass auch die folgenden Monate noch einige Überraschungen zu bieten haben und freue mich auf das, was da wohl noch auf mich zukommt.
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