Bin ich Durchschnitt?
Krokodilprinzessin ist nicht normal. Zumindest nicht als Europäische Freiwillige, denn irgendwie ist bei ihr alles anders als bei anderen Freiwilligen...
Nee!
Immer mehr und mehr bekomme ich den Eindruck, dass ich einfach nicht der typische Durchschnitts- Normalo-Europäische Freiwillige bin!
Der Durchschnitts-EFDler hat sich (nachdem ich ja nun einige kennen gelernt habe auf dem Vorbereitsungsseminar) wie folgt in meinem Kopf manifestiert:
1. Er/Sie hat gerade die Schule beendet und will nun den ersten Schritt in die Selbstständigkeit machen.
2. Er/Sie geht in ein Land deren Sprache er wenig bis gar nicht spricht
3. Und auch in einen Ort, den er nicht kennt!
4. Er/Sie hat mehr oder mindere Angst vor Heimweh!
Ich hingegen:
1. Bin schon lange mit der Schule fertig und bin auch schon fast am Ende meines Studiums. Alle Seminare sind schon besucht und ich stecke gerade mitten in meinen Abschlussprüfungen. Wenn ich dann aus Dublin zurückkomme, erwartet mich meine Diplomarbeit… Na, da freut man sich ja auf die Rückkehr. ;-) Ach ja, und Selbstständig bin ich auch schon!
2./3. Das habe ich auch schon hinter mir gelassen! Ich war 2005 als Erasmus-/Sokrates-Studentin für ein Semester in Dublin… und, ja, ich konnte damals wirklich schlecht Englisch. Aber mittlerweile geht das ganz gut! Und ich kann sagen, dass ich Dublin und Umgebung wirklich gut kenne und mich schon wieder auf meine Lieblingsplätze freue! Nach dem Motto: Good to be back home
4. Da kann ich auch nur sagen: Nö, Angst vor Heimweh habe ich nicht! Ich kann ja relativ gut abschätzen, was mich so erwartet! Und es ist mehr ein erneutes Nachhausekommen, wobei das natürlich mit einem Weggehen von Zuhause verbunden ist! Ist schon echt komisch, da ich nun erst wieder ein Jahr wirklich in Berlin bin – was auch echt lange gedauert hat, sich hier wieder einzuleben. Das werden wohl auch alle Ex-Freiwilligen bestätigen können! Aber, mmh… jetzt bin ich wirklich wieder in Berlin angekommen und nun breche ich wieder auf! Ich kann es einfach nicht lassen: ABENTEUER!
Und was mich bestimmt auch noch vom Durchschnitt abhebt: Ich werde meine Koordinatorin aus dem Projekt treffen! Und zwar hier in Berlin, heute oder morgen! Sie macht hier für ein verlängertes Wochenende Urlaub und wir haben beschlossen, dass wir uns auf einen Kaffee treffen wollen! Ich habe schon seit Mitte April ständigen Mailkontakt, der manchmal in uferlose, seitenlange Mails in richtige Arbeit ausartet beim Lesen und beantworten! Bin sehr gespannt auf Jessica, sie ist Kanadierin und selber erst vor zwei Jahren nach Irland eingewandert! Ich schätze sie so auf Anfang/Mitte 30, aber sie könnte auch schon 50 sein! Uaaah – bin ich gespannt!
Also ich berichte wieder, wenn ich neues weiß!
Momentan probiere ich mich erstmal von meiner erste Prüfung kurz zu regenerieren und auszuspannen, um dann an das Lernen für die nächste Prüfung zu gehen!
Ausspannen, dass sieht bei mir so aus: Mich endlich genüsslich meinen EFD-Vorbereitungen widmen! Das Allerwichtigste: meine Musik aus dem letzten Jahr auf meinen geliebten Lap-Top spielen. Der ist sowieso eher Juke-Box denn Arbeitsgerät!
Dann noch: Sachen besorgen, die man mitnehmen will, Papierkram erledigen, um mich bei den Unibehörden an- und abzumelden (so ’ne scheiß Ämterrennerei) und auch meine alte Packliste suchen, denn die war echt optimal und die muss irgendwo zwischen meinem Kram sein! Hatte damals nur 16 Kilo und war auch alles mit, was ich brauchte! Voll gut! Allerdings muss man sagen, dass mein Rucksack auch schon damit gut ausgelastet war und ich weiß nicht, wie ich auf meinem Rückflug 19 Kilo reingequetscht hatte – der platzte aus allen Nähten! Mein Rucksack ist also eine gute Overweight-Kontrolle, was nicht rein passt, ist einfach zu viel!
Wobei es diesmal beim Packen noch andere Sachen dazu kommen werden, denn ich fahre ja nicht zum Studieren hin und kriege alles geliefert – nein, ich soll ja Arbeiten und da mache ich mir schon Sorgen, wie denn meine ganzen Spiel- und Methodenbücher sich mit den anderen Sachen in meinem Rücksack arrangieren werden!
So… dann einen Gruß an alle Normalo-Durchschnitts-EFDler! Respekt sage ich! Das erste Mal ist immer das schwerste Mal!
Lena