Bál, bál, maszkabál...
Naaaa, mir gehts wieder besser! War keine unaufregende Woche!
Ich hab den ganzen Sonntag im Bett verbracht. Und Spaghetti mit Shrimps und Pesto gekocht. Und Pokemon gespielt. Und den Kater ausgeschlafen. Mir gehts wieder ein bisschen besser.
Und den Sonntag habe ich mir so auch verdient, es war eine wirklich anstrengende Woche. Zweimal habe ich sogar freiwillig lange Schichten genommen, um ein paar Überstunden anzusammeln. Dann hieß es arbeiten von acht bis achtzehn Uhr, ohne Pause. Das deckelt… es ist immer noch eine ziemlich harte Arbeit, aber langsam komme ich wieder rein. Und Tassi und Dóra haben mir Bilder gemalt. Dafür lohnt es sich doch… Doras Bild war fertig, als ihre Mutter kam. Die kniete sich nieder, “Ohhh, un desen pentru mami?” Dora überlegte ein paar Sekunden und antwortete “Nu! Pentru Lena!” Ach. Wie soll ich sie nur je gehen lassen können?
Um wen ich mir immer noch Sorgen mache, ist Floris. Er zieht sich immer mehr in sich selbst zurück - oder, wie es unser nursery teacher beschrieb, “he looks dead inside”. Nun riecht er nicht mehr nur intensiv nach Zigarettenrauch, man hört es auch an seiner Stimme, die plötzlich ganz kratzig und schmerzhaft klingt. Ich bin ein bisschen überfordert. Was kann ich tun, um ihm zu helfen?
Maszkabál!
Donnerstag hatten wir eine Karnevalfeier, mal wieder isoliert vom Rest des Kindergartens. Das ärgert mich immer noch. Aber Juliana und ich haben unsere eigene Feier aufgestellt und allen Kindern Hüte zum Thema “Reisen und Tourismus” gemacht. Es gab Kapitäne, Piloten, Taxifahrer, Schwimmer, Zugführer, Cowgirls… entweder die Kinder liebten oder hassten ihre Kostüme, nichts dazwischen. Bogdan, Tassi und die Drillinge waren begeistert, aber Dora wehrte sich mit Händen und Füßen gegen ihren Hut, selbst als wir ihn auf ihre Anweisung hin pink einfärbten. Tudor wehrte sich genau so heftig, allerdings mit komplett neutralem Gesichtsausdruck, das war fast schon witzig anzusehen. :D Natürlich scheiterte das Gruppenfoto daran, dass die Kinder rumwuselten und ständig wegrannten, aber ich habe süße Portraits von allen!
Freitag war eine Puppenshow, und die Hälfte unserer Kinder durfte hingehen. Die andere Hälfte wurde als zu unreif abgestempelt. Juliana und ich waren ordentlich sauer! Was ist das denn bitte? Haben wir Kinder erster und zweiter Klasse? Und die Kinder, die dableiben musste - Bogdan, einer der cleversten der Gruppe, Floris und Petru, die das mit Abstand beste Benehmen haben, Alex, der nichts mehr liebt als Musik und Vorführungen, Tudor, der so leicht zu begeistern ist… wir haben sie alle mit nach draußen genommen, weil wir der Meinung waren, dass sie auch etwas Schönes verdient haben.
Wer ist Tudor?
Nun, der Tag hat mich sauer gemacht, aber im Allgemeinen meistere ich die Arbeit langsam wieder ein bisschen besser. Und nach Zehn-Stunden-Schichten fühlen sich sechs Stunden an wie purer Luxus. Montag trafen Johanna und ich uns nach der Arbeit mit unserer Koordinatorin Tekla, JUCHHU! Sie war mal wieder für die Uni in der Stadt… und wir fanden sie im Bulgakov, “wo sie immer ist”. Ach, sie ist einfach super, ich hätte es gar nicht besser treffen können (naja, wenn sie und die Organisation jetzt noch in Westdeutschland wären… aber abgesehen davon!). Sie schrieb meinen ungarischen Freunden für mich (und machte sich über sie lustig), zeigte uns irgendeinen eher semi-attraktiven Sänger namens Tudor den sie bald in Cluj sieht und war so süß wie immer!
Dienstag war ein nationaler Feiertag, den wir nutzten, um mit AIVI nach Alba Iulia zu fahren. GOTT, war es kalt dort. Minus 15… es fühlte sich nichtmal mehr kalt an, sondern nur noch schmerzhaft. Trotzdem war es ein lustiger Trip. Johanna und ich, faul wie wir sind, standen so spät auf dass wir erst gegen 13 Uhr ankamen und die Gruppe im teuersten Touristen-Restaurant der Stadt fanden, mh. So schön war die Stadt jetzt nicht, aber der Csemete Squad macht immer das beste draus, und mit Kürtöskalács und dämlichen Fotos wurde es doch prima!
Wo ist mein Bizeps?
Mittwoch sollte eigentlich unsere letzte Ungarischstunde stattfinden, aber die wurde spontan abgesagt, Aber was andere passierte, die erste Workshopstunde! Ein Gender-Theater-Workshop, das kann was werden. Die nächsten vier Wochen mach ich da mit und werde dann was aufführen, und da stelle ich mich wirklich einer großen Angst. Schätze, es ist gut für mich, aus meiner Komfortzone rauszukommen… zum Glück habe ich auf dem Weg dahin Lara getroffen, denn ohne sie hätte ich den Treffpunkt nie im Leben gefunden. :D Das Büro ist tief in Marasti versteckt. Wir sind nur sechs Leute, das ist schade, aber interessant war es trotzdem.
Samstag ging ich mit Dora und Freunden von ihr zum Indoor-Klettern. Daraus konnte ich zwei Erkenntnisse ziehen: 1.) Dora hat wirklich liebenswerte Freunde, die mir Magnesiumpuder abgaben und mich die ganze Zeit ermutigten, und 2.) ich habe keinerlei Muskeln in meinen Armen. Was ist das denn?! Den ganzen Tag schleppe ich Kleinkinder und Betten durch die Gegend, und trotzdem ist da nichts! War das demütigend! :D Die Wände waren nicht höher als vier Meter und sehen beim Anschauen total einfach aus, aber meine Güte, ist das hart! Letztendlich konnte ich nur zweieinhalb Wände bezwingen… ach mensch! Spaß hat es trotzdem gemacht.
Auflauf!
Als ich nach Hause kam, fing ich gerade an zu kochen, als Marleen mich zum Abendessen einlud. Ist das nicht lieb? ♥ Ich stand da noch in Jogginghose vom Klettern, und doch konnte ich nicht nein sagen. Besonders, weil sie Brokkoliauflauf gemacht hat. Ich. Vermisse. Auflauf. So. Sehr. Ich vermisse einen Ofen so sehr! Und sie kann so gut kochen! Es war echt schön, mal wieder mit anderen zu essen. Ich blieb noch ein paar Stunden und ging schließlich mit Lara feiern. Eigentlich wollten wir noch mehr Leute dabei haben, doch die entschieden in letzter Sekunde, lieber zu Hause Party zu machen - ha! Macht doch was ihr wollt! Wir gingen ins Delirio, und auch wenn es unangenehm voll mit Heten und Pärchen war, hab ich es doch total vermisst. Ich merke selbst, dass ich dort ganz anders tanze als in anderen Clubs, viel offener und echter, weil es einfach anders ist.
So, und dann kam der Sonntag mit Spaghetti und meiner Bettdecke und nicht viel anderem. Ich genieße es… nächste Woche habe ich schon Ferien! Ihr hört wieder von mir, bis dann!