Athen: Arbeit und Vergnügen
Nach zwei Monaten Griechenland war es auch für sarahle soweit: sie nahm an einem On-Arrival-Seminar in Athen teil. Das bedeutete zwar fünf Tage frühes Aufstehen, aber auch viel Spaß mit Leuten aus vielen unterschiedlichen Ländern, Partys und Sightseeing – sogar bei Nacht.
Nachdem ich nun schon zwei Monate in Griechenland bin, hatte ich endlich mein On-Arrival-Seminar. Ich konnte es schon gar nicht mehr erwarten, all die anderen Europäischen Freiwilligen kennen zu lernen und kostenlos Athen zu besichtigen. :-)
Sonntag: Los geht’s
Sonntag ging es um 12.00 Uhr los. Fanny, Janina, Fabi und ich waren supermüde, da am Abend vorher eine Geburtstagsparty war und wir durchgemacht hatten. Naja... im Zug musste ich mich zum Glück nur einmal umhocken (wir hatten keine Platzreservierung), während die anderen Mädels durch den ganzen Zug gelaufen sind und schließlich bis nach Athen stehen mussten. Es gab kein Sitzplatz mehr. Und ich – glücklich, hähä – hab mich zurückgelehnt und geschlafen.
Nach sechs Stunden kamen wir in Athen an und haben dann noch mal eine Stunde gebraucht, um vom Bahnhof zum Hotel zu kommen, das leider, leider am anderen Ende der Stadt lag... Aber auch das haben wir schließlich gut gemeistert und sind total fertig in unsere Betten gefallen, nachdem wir noch das Abendessen genießen konnten...
Montag: Das große Kennenlernen und Brückenbauen
Montag: halb neun Aufstehen, Frühstück, Versammlung an der Rezeption und dann im Gänsemarsch hinter Elvira, von der National Agency, her. Durch unterirdische Gänge, über Treppen und durch endlos viele Türen. Nach etwa fünf Minuten waren wir dann im Seminarraum.
Dort stellte sich Luca vor, der uns durch das Programm schleifen sollte. Natürlich gab es erst mal Spiele zum Kennenlernen, wie ich es auch schon aus dem Seminar in Deutschland kannte. Ich mag das, da sitzt man wenigstens nicht die ganze Zeit herum. Janina war nicht so begeistert, Fabiana und ich waren aber mit Feuereifer dabei. :-)
Dann wurden Gruppen gebildet und jede Gruppe musste eine Brücke aus Papier, Pappe und ähnlichem bauen. Insgesamt waren es vier Gruppen, jeweils zwei gehörten zusammen, waren aber in anderen Räumen. Wir mussten uns zunächst überlegen, welche Art von Brücke wir bauen wollten, und hatten dann die Chance, uns mit der anderen Gruppe zu verständigen und unsere Ideen auszutauschen und zu vergleichen. Ziel des ganzen war es, dass beide Gruppen die selbe Brücke bauten, um sie dann am Ende zusammenbauen zu können. Das hat echt Spaß gemacht. Und es war verblüffend, wie ähnlich die andere Brückenhälfte aussah. Die Brücke der anderen Gruppe sah aus, wie aus einem Abenteuerfilm, mit Türmen und Seilen und Treppen.
Danach gab es dann eine Kaffeepause (wie jeden Tag mindestens zweimal). Und so ging der Tag weiter. Zwischendurch gab es dann auch noch Mittagessen und wieder eine Kaffeepause, bis wir endlich Freizeit hatten. Ich schloss mich einer Truppe an, die einen Spaziergang durch den Stadtteil machte. Endlich raus an die frische Luft! *juhu*!
Um 20.00 Uhr hieß es, dann zurück sein zum Abendessen. Zusammenfassend kann man eigentlich sagen: wir haben nur gegessen! Frühstück, Mittagessen, Abendessen und zwischendurch noch zwei bis drei Kaffeepausen. Puh! In der Nacht dann haben wir uns alle im Zimmer von Markus (Schweden) getroffen und auf seinen Geburtstag angestoßen. Es war furchtbar eng und furchtbar laut, aber auch furchtbar lustig. Und ich war eine er letzten, die gegangen ist.
Dienstag: Tag zwei des Arbeiten und Feierns
Dienstag: halb neun Aufstehen, Frühstück, im Gänsemarsch, aber ohne Elvira, in den Seminarraum gefunden, wo wir wieder von Luca empfangen wurden. Diesmal mussten wir uns in drei Gruppen aufteilen: eine für jene, die zufrieden mit dem Projekt und allem ist, eine für alle, die sich 50-50 wohl fühlen und eine für diejenigen, die richtige Probleme haben mit ihrem Projekt. Ich gesellte mich zu der unzufriedenen Gruppe. Warum, werde ich in meinem nächsten Artikel über meine Arbeit schreiben. Dann wurde aufgeschrieben, was uns nicht gefällt etcetera und das ganze wurde dann später präsentiert. Während der Projektarbeit kam Elvira und hat sich unsere Probleme angehört. Und sie versprach, sich darum zu kümmern. Was sie dann auch tat. *Danke schön*
Nach der obligatorischen Kaffeepause und dem Mittagessen mussten wir uns noch anderthalb Stunden mit Theorie über den Europäischen Freiwilligendienst rumquälen, bevor wir entlassen wurden. Fabiana, Vera und Ivan (Russland), Alice (Italien) und ich sind dann die Hauptstraße erkunden gegangen und in einem Supermarkt hängen geblieben. Dort haben wir erst mal Shampoo gekauft, dass Fabi und ich zu Hause vergessen hatten...
Nach dem Abendessen sind wir dann mit zwanzig anderen in einen Pub gegangen. Ich muss dazu sagen, wir waren auf dem Seminar nicht nur Freiwillige, die ihren Europäischen Freiwilligendienst in Griechenland machen, es waren auch Griechen dabei, die ihren EFD in anderen Ländern machen werden. Insgesamt waren wir also etwa 50 Leute beim Seminar. Nachdem wir und etwas zu trinken gegönnt hatten – wirklich gegönnt, denn es war sch***teuer da – sind wir zurück ins Hotel und dort auf die nächste Party. Diesmal im Zimmer von Ivan, der davon aber nix wusste. Na ja, nicht so schlimm.
Oh, ich hatte ganz vergessen zu erwähnen, dass heute auch die EFDler vom Mid-Term-Seminar angekommen waren und wir also jetzt insgesamt rund 70 bis 80l Leute im Hotel waren. Das Hotel ist so ein Viersternehotel nur für Bänker und so. Deswegen waren die da auch alle verdammt steif und riefen auch glatt im Zimmer an und baten um Ruhe. Es war aber auch verdammt laut im Zimmer. Jeder hat geredet und versucht, den anderen zu übertönen. Und dann noch die vielen Flaschen, die mit jeder anderen Flasche andauernd anstoßen wollten. Nun ja, auch diese Party ging irgendwann vorbei und der arme Ivan konnte endlich in sein Bett fallen. :-)
Mittwoch: Griechisch tanzen und sprechen und die große Party
Mittwoch: halb neun Aufstehen – *gähn* –, Frühstück – *gähn* –, im Gänsemarsch hinter Elvira her, da wir in einen anderen Raum mussten. Dort wurden wir getrennt: eine Gruppe bekam Griechischunterricht, die andere Tanzunterricht. Anderthhalb Stunden Griechisch, dann Kaffeepause, was sonst, dann anderthalb Stunden griechischer Tanz und dann Mittagsessen. Und dann ging es wieder von vorne los: Griechischunterricht und anschließend Tanz. Zwischendurch – natürlich – eine Kaffeepause. Jetzt weiß ich auch, warum alle Griechen andauernd im Café sitzen und Kaffee trinken. Sie machen Pause. ;-)
Nach der letzten Tanzstunde bin ich ab unter die Dusche und dann ins Bett. Denn ich wollte fit sein für die "große" Party am Abend. Diesmal in einem großen Raum, mit Musik und Erlaubnis des Hotels. Die Party war dann noch mal richtig super. Es waren eigentlich fast alle da. Die meisten saßen aber nur rum und haben geredet. Etwa 20 haben bei den Spielen, die sich Luca ausgedacht hatte, mitgemacht und später dann auch getanzt. Was richtig schön war: endlich Musik! Auf den "Partys" vorher wurde nur geredet und keine Musik gespielt. Um halb drei war die Party dann vorbei und wir haben schnell, schnell alles aufgeräumt und die Tische und Stühle wieder in die richtige Position gebracht. Es sollte ja schließlich keine Beschwerden geben...
Donnerstag: Akropolis bei Tag und Nacht
Donnerstag: halb neun Aufstehen – *schnarch* –, Frühstück – *gähn* – und ab in den Bus, der uns alle nach Athen kutschierte. Erst einmal hieß es, hinauf zur Akropolis, wo ein Englisch sprechender Guide auf uns wartete, um mit uns eine Führung zu machen. Es ist echt Atem beraubend. Diese uralten Bauten, diese Bauart, haben mich schon immer fasziniert. Ich konnte mich richtig in diese Zeit hineindenken. Mit all den Göttern und Göttinnen. :-) Leider war es ein wunderschöner Tag und es drängten Massen, wirklich Massen von Touris auf den Berg. Das war echt nicht mehr schön. Wir haben uns dann noch das Museum angeschaut, in dem man ganz viele in Stein gehauene Bilder und Gestalten sehen konnte. Auch das sehr beeindruckend.
Später haben wir uns dann alle wieder getroffen und sind in den Stadtteil Plaka gegangen, genau unterhalb der Akropolis, mit ganz vielen Bars und Kneipen und Souvenirläden. Dort haben wir dann alle gegessen in einer alten Taverna. Jeder konnte essen und trinken, was er wollte, die National Agency hat gezahlt. :-)
Nach dem Essen konnten wir machen, was wir wollten. Treffpunkt um 17.00 Uhr am Parlament. Wir haben uns ein paar Läden angeschaut, bevor wir beschlossen, ein paar Kirchen zu besichtigen und danach in den Nationalpark zu gehen. Ein sehr schöner Park, mit Palmen und Blumen und Wasser und Schildkröten, Enten und Gänsen. Fanny hat dann auch gleich einen Goldfisch gerettet, der nur noch in einer Pfütze lag und hilflos gezappelt hat.
Dann hieß es, ab zum Parlament wo zehn Minuten vor fünf die Wachablösung stattfand. Ist so ähnlich wie die in London am Buckingham Palace, natürlich nicht so pompös und mit viel weniger Touris. Trotzdem war es sehr interessant anzuschauen. nachdem die neuen Wachen an ihrem Platz standen kam ein "Offizier" und kontrollierte, ob sie auch gerade standen und das Gewehr im richtigen Winkel zur Mütze stand.
Der Bus kam und – oh welch Überraschung – keiner wollte in Athen bleiben. Alle wollten zurück ins Hotel, um zu schlafen, damit sie fit für die Party am Abend waren. So blieben nur Fabiana, Fanny, Janina, Cristine (Frankreich)und ich in Athen. Komisch, komisch, nur die Leute aus Litochoro… *gg* Wir haben uns dann in aller Ruhe Plaka angeschaut und dann beschlossen, das Meer zu sehen.
Eigentlich wollten wir ja an einen Strand, aber da war keiner. Überall lag Müll und noch mehr Müll und das Meer war auch nicht gerade schön. Wir – mega enttäuscht –wieder auf den Rückweg zur Akropolis. Dafür wir sind mit der neuren Bahn gefahren, die extra für die Olympischen Spiele gebaut wurde. Nach circa drei Kilometern sahen wir einen wunderschönen Strand, mit kleinen Cafés und Restaurants, mit Brunnen und Bänken. Mist!
Es war aber schon spät und wir wollten die Akropolis unbedingt bei Nacht sehen. Daher haben wir uns auf einen der Berge gegenüber begeben,von wo man einen wunderbaren Blick auf ganz Athen und die Akropolis hat. Ein unbeschreiblicher Augenblick: die tausend Lichter und die nächtlichen Geräusche... Ich liebe Großstädte bei Nacht, ganz egal welche. Und dann auch noch dieses geheimnisvolle Flair von der Akropolis, einfach nur schön.
Irgendwann hieß es aber Abschied nehmen. Wir mussten zurück ins Hotel, wollten aber alle kein Taxi zahlen. Das hätten wir aber gemusst, wenn wir nach 22.30 Uhr heimgekommen wären. Dann fuhr nämlich der letzte Bus. Wir trafen die anderen im Esszimmer, wo sie uns direkt mit auf die Party schleppen wollten. Aber wir haben uns geweigert, wir waren echt mega-mäßig müde...
Freitag: Die ersten Abschiede
Freitag: letzter Tag, halb neun Aufstehen – *nein, will nicht* –, Frühstück, mit Schlafwandlerschritten in den Seminarraum, wo wir uns zweieinhalb Stunden, inklusive Kaffeepause, die griechische Geschichte anhörten. Eigentlich sehr interessant, aber die Lehrerin leierte alles runter, und unsere Augen wurden immer schwerer und schwerer...
Dann die Erlösung: Mittagessen! Danach hieß es, Fragebogen ausfüllen, was wir an dem Seminar gemocht haben, was es zu verbessern gibt, et cetera. Und danach waren wir entlassen. Da das Wetter super war, haben wir uns auf die Wiese vorm Hotel gelegt und geschlafen, gelesen oder gesonnt.
Schließlich hieß es, von den Ersten Abschied nehmen. Die spanische Gemeinschaft verließ Athen in Richtung ihrer Projekte. Nach dem Abendessen war dann die große "Goodbye-Party". Allerdings ohne Musik, die hatte Luca in seinem Laptop, und der war, genauso wie Luca, unauffindbar.
So machten wir aus der Situation das Beste und holten die Gitarre von Baris (Türkei). Ameli spielte dann auch gleich das Lied, das sie damals schon in der Taverna in Litochoro gespielt hatte. Wunderschön! Ein anderes Mädchen konnte auch Gitarre spielen, und wir sangen dazu „Yesterday“ und andere Hits. Dann spielte Baris auch noch ein paar Stücke. Da er aber nicht singen wollte, übernahmen wir das.
Es war auch ohne Musik aus der Kiste ein sehr schöner Abend und ein sehr schöner Abschluss von einem tollen Seminar. Dieses Seminar hat uns die Chance gegeben, die anderen Freiwilligen kennen zu lernen, etwas über ihre Projekte zu erfahren und einiges mehr. Jetzt kennt jeder jeden und wir können uns gegenseitig besuchen. Da freue ich mich schon sehr drauf.
Samstag: Ab nach Hause
Samstag: Fabi und ich beschlossen, nicht zum Frühstück zu gehen und lieber etwas länger zu schlafen. Ein Abschied folgte dann auch dem nächsten und auch wir (die Gruppe aus Litochoro) machten uns auf den Heimweg. Wieder sechs Stunden Zugfahrt! Doch diesmal musste sich keiner von uns umhocken, der Zug war verhältnismäßig leer. Um 22.00 Uhr kamen wir dann total fertig zu hause an und fielen in unsere Betten...
Ich freu mich schon auf das Mid-Term-Seminar!