ApriLilly
Aprilblog. Wenn ich nun zusammenfasse, lest ihr nur die Zusammenfassung. Lest doch lieber den Blog! :)
Ja, ich weiß, es ist der 23. Mai und ich habe den Aprilblog immer noch nicht hochgeladen. Das werde ich aber nun mal tun. Ich habe mich dazu entschieden, den Aprilblog aufzuteilen, damit er nicht so ewig lang wird. In diesem Teil geht es um meine Zeit in Wien und Italien, im zweiten Teil wird es dann um meine Spanienreise gehen.
Ende März hatte es endlich mal geklappt mit der Europeers-Schulung. Für alle meine werten LeserInnen, die nicht wissen, was das ist- hört mir entweder besser zu (sollte ich euch irgendwann mal was davon erzählt haben) oder googlet es. Jedenfalls traf ich mich zuerst mit Paula, der anderen angehenden Europeer aus Koblenz und wir erkundeten ein bisschen das Zentrum Wiens. Nachdem meine Couchsurfingversuche gescheitert waren, weil alle potentiellen Hosts selber auf Reisen waren (am Dienstag nach Ostermontag), verbrachten Paula und ich die Nacht in einem Hostel namens Prime Rooms, was einfach genial war! Das Hostel ist ein bisschen außerhalb von Wien, sieht ein bisschen aus wie meine WG in Koblenz, ist aber natürlich von deutlich größer und cooler dekoriert! Die Angestellten dort wollen alle Gäste kennen lernen, essen mit ihnen zusammen und es ist fast wie eine kleine Familie. Wir lernten einen Argentinier namens Felix kennen, der zur Zeit in Torino Erasmus macht. Am nächsten Tag ging es dann ausgeschlafen und ausgehungert zum Europhaus Wien, wo wir uns mit 24 anderen Jugendlichen aus England, Deutschland, Finnland, Serbien, Polen, Albanien, Georgien, Estland, Bulgarien, der Ukraine und dem Kosovo trafen. Zusammen verbrachten wir unvergessliche fünf Tage mit dem Austausch untereinander, Planen von Europeers-Aktionen, Spielen und vor allem Essen! Das beste Kennenlernspiel, was ich je gespielt habe, lernte ich dort kennen. Achtung: Wortwitz! Es geht so: Man bildet zwei Kreise, einen Innen und einen Außenkreis und der Innenkreis hält ein Papier hin und die Leute im Außenkreis müssen anfangen, darauf ein Portrait der ihnen jeweils gegenüberstehenden Person im Innenkreis zu machen. Nach ein paar Sekunden wurde gewechselt. Die Portraits waren von halbwegs getroffen bis extrem gruselig allesamt sehr lustig. Das Wetter war immer super, leider genau an dem Tag, an dem wir die Straßenaktion und Stadtführung in Wien machten, wurde es ziemlich kalt. Die Straßenaktion gefiel mir nicht so gut, da wir auf dem Unigelände waren, was an sich eine gute Idee ist, aber leider waren Semesterferien. Viele Leute, die wir (also zumindest meine Zimmermitbewohnerin und ich) ansprachen, waren in Eile und wollten nicht mit uns reden. Später gingen wir noch in den Innenhof des Hauptgebäudes, da waren die Leute interessierter bzw. taten so, als ob. Abends gingen wir noch nach Wien, mit dem Plan, die Stadt unsicher zu machen, was mit zehn Leuten und lauter überfüllten Bars und der Kälte leider so endete, dass wir uns im Supermarkt Getränke kauften und uns in den McDonald’s setzten, wo es den Leuten lustigerweise ziemlich egal war, dass nur eine Person unserer Gruppe etwas bei Mc Donald’s gekauft hatte. Unterwegs trafen wir zwei Studenten, die ihr Erasmus-Jahr in Brüssel gemacht hatten sowie einen Serben, der laut der Serbin in unserer Gruppe sagte: „Diese Fanta ist wie Medizin!“. Am besten gefiel mir der letzte Abend, als wir lauter Spiele spielten wie Reise nach Jerusalem ohne Ausscheiden, Kotzendes Känguru, Mörder in Palermo und ein ziemlich witziges Spiel nur mit Gesten. Ich lernte auch zwei ehemalige Belgien-Freiwillige kennen, was mir mein Herz natürlich immer wieder erblühen lässt *seufz* *kitsch*. Erwähnenswert wäre auch noch unser Lachflash darüber, dass eine Bulgarin erzählte, dass sie nach ihrem Erasmus in Holland mehrere Kilo zugenommen hatte und ihre Mutter deshalb dachte, sie wäre schwanger! Ein weiterer Auslöser waren die Karten, die eigentlich Erasmus+ bewerben sollten, worauf aber Jugendliche mit Gasmasken (ja okay, sie machten Graffitis) zu sehen waren. Nach sechs wunderschönen Tagen in Wien ging es wieder nach Brixen. Aber auch dort werde ich dank der Kontakte, die ich während der Schulung bekam, drei Europeers-Aktionen machen, lustigerweise alle im Juni, also werdet ihr davon auch noch lesen können!
Nach der Schulung bekam ich Besuch von Eileen. Es war echt superschön, auch wenn das Wetter nicht immer mitspielte. Wir waren in Bozen auf Schloss Runkelstein, wo Ei auf mysteriöse Weise vergrößert und ich geschrumpft wurde, in Oberbozen und besuchten den Ötzi, der, wie wir erfuhren, auch Frozen Fritz genannt wurde. Die Abende verbrachten wir mit labern, Pizza essen, Tee trinken und Niffel und Uno spielen. Ich hoffe, du bist nicht zu sehr erfroren ;) Als Ei dann weggefahren war, schien ironischerweise am nächsten Tag die Sonne und es war wirklich heiß. Zusammen mit Sarka, der tschechischen Austauschstudentin in Brixen bewunderten wir Brixen mit Menschen, es war nämlich der Tag der Kassiansprozession, in der alle (religiösen) Vereine in und um Brixen mitliefen. Danach chillten wir noch am Brixener See und aßen in einem thailändischen Restaurant. Am nächsten Tag gingen wir in die Aquarena, ein ziemlich cooles Schwimmbad und zwar wo? In Brixen! Brixen kann cool sein, wenn es will! Wir rutschten ziemlich viel und versuchten gegen den Strudel zu schwimmen- mehr oder weniger mit Erfolg. Danach gerieten wir in einen Hagel- Aprilwetter eben. Das dritte Aprilwochenende verbrachte ich mit Unikram und einem kurzen Spaziergang in Brixen. Als ich von der Uni wieder nach Haus ging, geriet ich jedoch in ein kleines Outdoor-Rockkonzert, bei dem gecoverte Rocksongs, aber auch Schlager gespielt wurden. Brixen überrascht mich immer wieder. Erwähnenswert ist auch noch, dass ich mit Sarka nach Bozen fuhr, um ihr für ihre Doktorarbeit bei der Übersetzung eines Interviews mit einer Genossenschaft zu helfen. Die Frau war Italienerin und sprach ein bisschen Deutsch und mit einem Mischmasch aus Deutsch, Italienisch und Englisch schafften wir es, uns mehr oder weniger zu verständigen. Danach rauchte uns erst mal der Kopf, zu viele Sprachen!
Na ja, und dann ging es auch schon nach Spanien…