"Alles tut man irgendwann zum ersten mal!" - Dendemann
Erste komplette Arbeitswoche. Erstes mal als erster beim Poker rausgeflogen. Erste mal Spannungen in der WG gespürt. Erste mal eine Stabsäge genutzt. Erste mal für das Kloster fotografiert. Erste mal.....
Die Überschrift ist aus einem Stück von dem Deutsch-Rapper Dendemann. Dieses Chanson handelt, davon Dinge das erste mal zu tun. Zwar tue ich hier sehr oft Dinge zum ersten Mal, aber ich wollte das nochmal hier betonen.
An diesem Montag habe ich das erste Mal in der Werkstatt vom Kloster gearbeitet und habe ebenfalls das erste Mal bei einer neuen Stelle vergessen, um wie viel Uhr ich dasein muss. Deswegen ging ich einfach zu dem früheren Zeitpunkt hin. Das war zwar, wie ich später herausfand, eigentlich eine Stunde zu früh, aber das hat Eindruck gemacht. In der Werkstatt hat mir Jeron dann erzählt, was ich tun werde und mit wem ich zusammenarbeiten werde. Mein Arbeitspartner an diesem Tag war Michil(l) (?- niederländische Namen kann ich mir noch nicht erschließen). Michill ist einer der jüngeren Arbeiter in dem der Werkstatt ("nur" mitte 30) und großer PEC Zwolle Fan. Das ist relativ passend, denn von diesem erst Liga Fußballverein habe ich mir im Kringloop (second-Hand Laden), einen Trainingspullover geholt. Den benutze ich zwar nur zum arbeiten auf der Farm und der Werkstatt, aber es hat ihn gefreut und eine gute Arbeitsbasis geschaffen. Er war zwar ein wenig enttäuscht, dass ich das gute Stück für nur 3 € gebraucht gekauft habe, aber das tut ja nichts zur Sache.
Wir haben als erstes aus dem gesamten Kloster den Papiermüll geholt. Danach haben wir im Garten versucht den zu tief hängenden Ästen, mit einer vier Meter langen Stabsäge, Herr zu werden. Den Stab musste ich aber erstmal bauen. Man hat mir also eine vier Meter lange Holzlatte gegeben und ich habe daraufhin das Sägeblatt angebracht und mit Hilfe eines Hobels die Latte "Handzahm" gemacht.
Nachdem wir die Äste besiegt haben, erledigten wir noch andere kleinere Sachen. Zum Beispiel, haben wir für die Brüder vom Kloster Äpfel gepflückt und ihnen gebracht.
Am Montag Nachmittag war noch Unterricht und da haben wir passender Weise, alle Vokabeln rund um das Thema Geburtstag gelernt.
Abends kamen die Studenten rum, so wie jeden dritten Montag im Monat. Es gab Wraps und Pelgrini (?). ich habe sie einfach Russische Tortellini genannt. Danach haben wir noch Poker gespielt, alle zwölf auf einmal. Wir waren in Teams eingeteilt. Immer einer der das Spiel kennt und einer der es nicht kennt. Mir hat aber mein Kennen nichts gebracht, denn Mara und ich sind als erstes Team rausgeflogen.
Nach einem Ereignis reichen Montag kommt ein noch viel besserer Dienstag!!! Der fing spektakulär mit der Morgenandacht im Kloster an. Vom heiligen Geist erfüllt und fit wie ein Oster-Lamm gingen wir dann zum Wasdom (Hauptquartier(Jugendcentrum)). Da sollte der Spotterdag anfangen. Und eigentlich sollte er anfangen in dem eine Person etwas vorstellt, was sie bewegt und/oder berührt hat. Leider hat die Person in dieser Woche vergessen was vorzubereiten. Es war aber auch die allererste Woche, in der was vorgestellt werden sollte. Und die Improvisation war verhältnismäßig gut. Und außerdem war ich der einzige, der schon seriös arbeiten war. Deswegen hat man mir verziehn. Kurzerhand habe ich Photographien von David Johnson gezeigt (http://www.daveyjphoto.com). Danach haben wir geredet und das Wasdom geputzt. Am Nachmittag, haben wir eine Organisation besucht, welche junge Freiwillige an Projekte vermittelt oder ihnen hilft ein Projekt aufzubauen. Wir sollen alle zwei Wochen als Team dort an Projekten teilnehmen.
Am Dienstag Abend brauchte Bastiaan zwei von uns als Hilfe, für eine Veranstaltung im Kloster. Eigentlich waren Hannela und Kris die Auserwählten. Doch irgendetwas ist vorgefallen und deswegen weigerte sich Hannela mit Kris zu gehen. Deshalb bin ich eingesprungen und habe auch gleich für die Öffentlichkeitsarbeit im Kloster Fotos geschossen. Es war ein Abend über Meditation und eigentlich hatten wir nichts zu tun. Und somit war Dienstag auch schon wieder vorbei.
Der 23. September war dieses Jahr ein Mittwoch. Das heißt das Kublai Khan (mongolischer Herrscher vor 800 Jahren), Ray Charles (wäre 85 Jahre geworden), ein Freund Felix Gerstlauer und ich (beide 19 Jahre) den Tag zusammen hätten verbringen und celebrieren können. Wären wir nicht alle an verschiedenen Orten auf der Erde gewesen und wäre die eine Hälfte von uns nicht schon Tod. Dumm gelaufen... Deshalb habe ich meinen ersten Geburtstag außerhalb von Deutschland und dem Kreis meiner Familie anders gestaltet. Nämlich mit arbeiten in der Kloster Küche. Das ist okay, nichts aufregendes. Das Beste war, dass ich anderthalb Stunden früher gehen konnte weil alles an Arbeit schon erledigt war.
Zurück zu Hause habe ich das Packet aufgemacht (8,2 kg!!!), welches mir meine Familie geschickt hat. Da drin war ein neuer Pullover (Super Flauschig), zweimal Clubmate, ein super fancy Portemonnaie gemacht aus einem altem Comic (von Toni) und das Buch 1984 von George Orwell auf englisch (von Sophia und Robert). Alles super Sachen und ich habe nur die herausstechensten Gegenstände genannt. Danach war Unterricht und ich habe von Joke (unsere Lehrerin) zum Geburtstag ein Tasse bekommen und einen Käse (Klischée). Das war richtig nett und auch überraschend.
Am Abend hat Mara etwas gekocht. Ich dachte zuerst es sei Ananas, aber es waren Kartoffeln (sind ja beides Pflanzen und sehen, wenn man sie mit Käse überbäckt, auch gleich gelb aus). Dann gab es noch Kuchen. Der war AWESOME(phantastisch)!!! Nicht nur weil er schmeckte, sondern auch weil dort Awesome Konner draufstand.
Später am Abend (gegen 20 Uhr) sind wir dann zur besten Eisdiele der Stadt gegangen. Die wurde uns eine Woche zuvor von Einheimischen empfohlen. Das war auch hervorragend! Ich bin danach wieder nach Hause gegangen um zu entspannen und "früh" schlafen zu gehen, weil ich morgen früh zum Bauernhof muss.
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