Alles passt
Ich habe es überlebt! Ich bin nicht vor Nervosität gestorben! Wenn ich zu dem gestrigen und heutigen Tag ein Motto finden sollte, dann wäre das: Ungeplant passt es am Besten.
Denn nur durch mehr oder weniger Zufall konnte ich diesen Workshop leiten, ein paar Freiwillige vom On-Arrival Training wiedersehen, am Rückkehr-Event von ungarischen Freiwilligen teilnehmen, mich mit Ungarn auf deutsch unterhalten, die ganz begeistert waren, ihre Deutschkenntnisse an mir auszuprobieren und eine Nacht in Budapest zu schlafen.
Der Workshop
Ohne Probleme habe ich zur Andrássy Universität gefunden, die gleich hinter dem Nationalmuseum liegt. Da ich noch ein wenig Zeit hatte, bin ich noch durch das Viertel spaziert, das wirklich sehr schick ist mit vielen Universitäten und Gymnasien. Um 12:00 Uhr habe ich mich dann schließlich in der Universität angemeldet und mir noch den Rest einer Podiumsdiskussion zum Thema Digitalisierung angehört. Danach gab es Mittagessen, an dem ich auch teilnehmen durfte.
Die Andrássy Universität bzw. das Gebäude ist wirklich schick und edel. Die Decken und Wände sind aufwändig verziert, die Möbel sehen aus wie aus einer Museumsaustellung über das englische Königshaus und überall hängen Kronleuchter. Auch das Deutsch-Ungarische Forum ist eine sehr formelle Veranstaltung und ich war vielleicht ein wenig underdressed, aber ich habe schnell gemerkt, dass es nur formell von außen ist. Denn obwohl alle edel gekleidet sind wie ein Buch sprechen, wenn sie vor dem Mikrofon stehen, sind sie im persönlichen Gespräch doch ganz normal. Als wir zum Beispiel Mittag gegessen haben, habe ich mich sehr nett mit einem Mann, zwei Studentinnen aus Ungarn und zwei aus Deutschland unterhalten und zwar genau über dieses Thema, dass es oft nervt, wenn Leute, sobald sie vor Publikum reden, sehr kompliziert und umständlich sprechen. Später habe ich dann erfahren, dass der Mann der deutsche Botschafter in Ungarn ist…
Was mich außerdem angesichts der formellen Form überrascht hat, war die Tatsache, dass die Hälfte der Teilnehmer zu den Workshops nicht erschienen ist. Das war auch der Grund, warum in meinem Workshop anstatt den angekündigten 15-20 Teilnehmer nur 5 Teilnehmerinnen waren, von denen zwei eine Viertelstunde zu spät waren.
Trotzdem ist der Workshop in meinen gut gelungen und ich habe alles so gemacht, wie ich es geplant habe. Es war eine interessante Erfahrung, über Freiwilligendienste und besonders über meine Arbeit zu präsentieren, denn viele wussten gar nicht, dass es den EVS bzw. den ESC gibt. Leider konnte ich mir die anschließende Präsentation der einzelnen Workshops nicht mehr anhören, da die nächste Veranstaltung, zu der ich wollte kurz danach begonnen hat.
Also bin ich zum Museum Hotel Budapest gegangen, dass nur 3 Minuten von der Universität entfernt ist, und in dem ich ein Zimmer für die Nacht hatte, um kurz meine Sachen dort zu deponieren. Denn um 17:00 Uhr war ich mit anderen Freiwilligen aus Budapest bei einer Veranstaltung der unarischen Nationalagentur mit dem Namen „Solidarity: ON“ verabredet.
Von dieser Veranstaltung habe ich ebenfalls nur zufällig erfahren. Und zwar wurde sie in unsere Gruppe der Freiwilligen vom On-Arrival Training gepostet und gefragt, wer denn kommen würde (@Swenja). Kurzerhand habe ich mich dafür registriert, nur für alle Fälle. Es stellte sich heraus, dass es das Come-Back-Event der ehemaligen ungarischen Freiwilligen, die im Ausland waren, gewesen ist. Deswegen war natürlich alles auf ungarisch. Jedoch hatte ich Glück, denn Noémi vom On-Arrival-Training kommt aus Transilvanien, kann deswegen ungarisch und hat netterweise für mich übersetzt.
Zuerst gab es ein paar Reden u.a. von dem ehemaligen Freiwilligen von Fekete Sereg, der eigentlich den Workshop in der Universität halten sollte. Danach ist eine Impro-Theatergruppe aufgetreten, die echt gut waren. Als der offiziele Teil danach um ca. 19:30 Uhr beendet war, gab es Snacks und Getränke und ein Gitarren Duo ist aufgetreten. Plötzlich sind auch andere Freiwillige vom On-Arrival Training aufgetaucht und wir haben uns zusammen mit ungarischen Freiwilligen unterhalten. Einige von ihnen konnten auch ein wenig Deutsch sprechen und waren ganz begeistert, ihre Deutschkenntnisse an mir auszuprobieren, sodass ich mit einem Mädchen auch gleich verabredet habe, dass sie mir auf deutsch schreibt, während ich auf ungarisch antworte.
Die Veranstaltung hat mir sehr viel Spaß gemacht. Es war eine dieser Art, wo man die unterschiedlichsten Menschen trifft, von denen alle spannende Geschichten und Erfahrungen zu erzählen haben. Allerdings konnte ich nicht allzu lange bleiben, da am nächsten Tag mein Bus um 6:30 Uhr abgefahren ist.
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