Advent, Advent ... ein Lichtlein brennt.
Wie es weitergeht ... Auf in die Adventszeit *-*
Das letzte Wochenende war ruhig. Alle Magen-Darm-Viren wurden freundlich durch die Tür nach draußen geleitet und erholt die neue Woche begonnen.
Am Montag waren wir zur Abwechslung mal wieder in Stelpe im NVO-Center, was einige Mädels sichtlich gefreut hat. Wir haben dann am Nachmittag fleißig und obwohl wir nicht so viele waren, wie sonst oft zur NVO kamen, sah der Tisch am Ende natürlich trotzdem aus, als hätte es bunt geschneit. ^^
Dienstag waren wir wie immer in Stelpe in der Schule. Lettischunterricht fand an diesem Tag leider keiner statt, aber dafür bekam ich eine andere schöne Überraschung. Nach einem kleinen Kampf, wie denn gewisse Dinge mit der Paketzustellung funktionieren, konnte ich endlich mein Paket aus Vecumnieki abholen. <3 Was lange währt, wird schließlich gut. Für alle, die solche unwichtigen Dinge interessieren, die damit auch Probleme haben oder mich schlicht und einfach auslachen wollen, eine kleine Einführung in das lettische Paketsystem:
- in Deutschland mit Hermes geschickt --> in Lettland mit DPD
- in Deutschland mit DHL geschickt --> in Lettland mit DHL Latvija, nicht mit der Post
Zu genaueren Details kann man sich bei Interesse gern an mich wenden. Ich weiß jetzt zu allem genau Bescheid, kenne alle Telefonnummern und so weiter ...
Weiter ging es in der Deutschstunde am Mittwoch mit Liedern. Auf Wunsch meiner lieben Schüler wurde kurzerhand vom (nun mittlerweile doch etwas unpassenden) Herbstlied "Bunt sind schon die Wälder" auf deutsche Weihnachtslieder umgeschwenkt. "Stille Nacht" war wohl die effektivste Wahl, denn das ist ja in nahezu jedem Land bekannt. So haben wir dann auch mal kurz auf lettisch gesungen, um danach auch ein wenig mit "Tausend Sterne sind ein Dom" zu träumen. Ich habe große Lust, zusammen mit meiner Klasse Weihnachtslieder zu singen und werde das demnächst in die Tat umsetzen :) . In der Kochstunde gleich danach gab's Lasagne. LASAGNE (Neid streuen - Check). Den Kids und Teens hat das natürlich sehr gefallen und Sandra, unserer Chefin, die mal kurz reinschaute, offenbar auch.
Am Donnerstag Abend nach dem Sprachkurs gehen Anna und ich das erste Mal zum Volleyball.
ENDLICH! JAAAAAAAAAAA! <3
Ja, ich habe ewig und ständig danach gefragt und mich danach gesehnt und an diesem Tag war es so weit. Zuerst waren wir natürlich an der falschen Turnhalle, weil wir nicht davon ausgegangen sind, dass in diesem kleinen Örtchen Vecumnieki zwei Sporthallen existieren. Aber man lernt ja bekanntlich nie aus ... In der Halle neben der Schule hatten allerdings kleine niedliche Kinder Sport und die Trainerin spielt zufällig Volleyball, zufällig mit der Gruppe, zu der wir uns gesellen wollten. Wie praktisch :D . Sie hat uns dann auch gleich zum richtigen Ort gelotst und dann ging es los. Das Erste, was wir bemerkt haben: Oh, da ist ja Janis von der örtlichen Verwaltung. (Die Welt ist ein Dorf). Das Zweite, was wir bemerkten. Meine Herren, die werten Herren schlagen sehr hart. Aber wenigstens entschuldigen sie sich immer lieb, wenn sie einen fast in den Boden genagelt haben und auch sonst ist die Gruppe einfach toll. Es spielen sowohl Frauen als auch Männer, Ältere als auch Jüngere. Alle verstehen sich gut, sind locker und ungezwungen bei der Sache. Anna und ich sind nach monatelanger Volleyballabstinenz erst noch etwas eingerostet, aber auch das gibt sich mit der Zeit. Am Ende des Abends bin ich im siebsten Himmel und völlig zufrieden. Wir haben natürlich den Vorsatz, mindestens immer donnerstags zum Training zu kommen. *-*
Nach NVO in Misa (mit jeder Menge Tischtennis) und einer Englischstunde für die interessierten Erwachsenen hier im Ort ist das Wochenende auch schon wieder da und mit ihm der heißersehnte 1. Advent. Doch bevor ich den Abend gemütlich bei Kerzenschein und Räucherkerzchen verbringe, bin ich in Bauska bei der Organisation von Renars zu Gast. Wir haben ihn bei den Vorbereitungen zum Connect-Festival kennengelernt und auch bei einem anderen Event in Stelpe gesehen. Er hat uns danach angeboten, dass wir gern mal in Bauska vorbeischauen können und so habe ich mich heute zum Kinder- und Jugendhaus aufgemacht. Die Einrichtung ist echt toll und hier haben die "Youngsters" viele tolle Möglichkeiten - von Handarbeit bis Multimediastudio. Nebenbei erfahre ich, dass die Organisation auch Freiwillige aufnimmt und entsendet. Sie ist noch sehr jung, aber läuft schon echt gut. Heute präsentieren einige Jugendlichen das Projekt, dass sie in den letzten 24h vorbereitet haben und das ist sehr interessant. Es geht um Aktivität für Jugendliche in und um Bauska, Vernetzung von Schulen und ein Multimedia-Projekt. Ich kann nicht alles in Worte fassen, aber ich habe eine große Menge neuer Erfahrungen gemacht und nehme mir vieles mit. Ich habe tolle Leute kennengelernt und interessante Gespräche geführt.
(gefühlte 5 Mal fand folgende Mini-Konversation statt:
Ich: "Oh, Sie sprechen also Deutsch?"
Gegenüber: "Ein bisschen."
Generell sprechen alle Letten, die Deutsch können "ein bisschen" ;) )
Eine wichtige Erkenntnis war aber auch: Was ich bisher für Lettisch mache, ist zu wenig. Das wusste ich schon vorher, aber heute habe ich mich mal ernsthaft damit auseinandergesetzt. Das Problem ist eben: Ich komme gut mit Englisch oder zur Not mit ein paar Brocken Russisch klar (was ich ab und an spreche, aber es bedarf auch noch Verbesserung :D). Unterricht einmal die Woche ist gut, aber nicht allein ausreichend. Die Frage ist nur: Wie kann man sich motivieren, aus der Komfortzone auszubrechen? Ich meine, wenn man kann, wann verlässt man dann schon eigenständig diesen kuscheligen flauschigen Bereich? Seien wir doch mal ehrlich ... Aber ich will Lettisch lernen, das weiß ich ganz genau. Deshalb nehme ich mir auf dem Rückweg im Bus vor, ab jetzt nicht mehr zu jammern, dass ich es nicht hinkriege, mein Lettisch zu verbessern und plane den großen Coup für das Improvement. Ich bin höchst gespannt, wie das funktioniert - denn ich kenne mich und meine Selbstdisziplin. Aber wenn ich mich die ganze Zeit über mich selbst aufrege, wird es ja trotzdem nicht besser. Da kann ich es auch immer wieder und wieder probieren - die Chance ist schließlich da, dass es irgendwann klappt ^^.
In diesem Sinne: Es esmu Lena un es gribu runāt latviešu valodu! (Wer einen Fehler findet, darf ihn behalten. ;) )
Čau!