21. Tag…wohl langsam Zeit für den ersten Bericht?!
Heute vor genau 3 Wochen begann also meine Reise ins 917 km entfernte Krakau! Und in diesen drei Wochen ist einiges passiert.
Heute vor genau 3 Wochen begann also meine Reise ins 917 km entfernte Krakau! Bevor es jedoch richtig losgehen konnte, musste noch Einiges erledigt werden. Kofferpacken für 8 Monate gehörte dabei zu den kleineren Hürden. Am Flughafen stellte sich auch heraus, dass ich die 23 kg bis auf´s letzte Gramm ausgenutzt hatte (23,00 kg!). Ich bin schon gespannt, wie das auf dem Rückflug wird! Bisher liegen nämlich schon 3 T-Shirts mehr in meinem Schrank!
Trotz großer Vorfreude auf das kommende Abenteuer fiel mir der Abschied ziemlich schwer. Ich wollte mich von allen verabschieden. Deshalb hieß es kurz vorher: Cocktails trinken mit den Mädels, Grillen mit den Omas, noch ein Kurztrip an die Nordsee und auch eine wunderschöne Überraschungsparty. Mir kam es vor, als würde die Zeit nur so davonrennen.
Andererseits war ich froh, als das Abschied nehmen endlich ein Ende nahm und das Abenteuer nun losgehen konnte.
Großen Respekt hatte ich von Anfang an vor der Polnischen Sprache. Nicht ohne Grund zählt sie zu den schwersten Sprachen der Welt. Obwohl ich zuhause schon einige Male ins Lehrbuch geguckt hatte, kam ich mir am ersten Arbeitstag in Siemacha Spot ziemlich unbeholfen vor. Die meisten Kinder können kein Englisch sprechen und ich natürlich noch kein Polnisch, sodass die Kommunikation anfangs nur auf Zeichensprache basierte! Ich merke aber immer noch, wie die Situation sich von Tag zu Tag verbessert, weil ich nun weiß, wie ich mich mit wem unterhalten kann und wer des Englischen mächtig ist. Zusammen mit meiner deutschen WG-Mitbewohnerin habe ich außerdem zwei Mal die Woche Polnisch-Unterricht. Ich bin gespannt, wie sich das entwickelt!
Zurzeit ist meine Arbeit in Siemacha ziemlich locker, weil in Polen die Schule erst Anfang September wieder beginnt. Vielleicht werde ich dann auch etwas Deutschnachhilfe geben.
Während meine Mitbewohner (Maria aus der Ukraine, Olda aus Tschechien und Ella aus Deutschland) alle mit Kindern im Grundschulalter den Tag verbringen, sind die „Kinder“ im Bonarka City-Center schon viel älter. Teilweise bin ich mit 19 Jahren nur ein Jahr älter…aber immerhin.
Vor einer Woche bin ich mit ihnen an einem ziemlich steilen Felsen direkt am See Zakrzówek klettern gewesen. Ich hätte nicht gedacht, dass man so einen schönen See mitten in einer Großstadt findet!
Ansonsten kochen wir zusammen, proben Musikstücke ein, tanzen oder schauen einen Film.
In der letzten Woche habe ich außerdem mit anderen Freiwilligen aus Italien, Malta, Kolumbien, Taiwan, Portugal und der Türkei einen Kulturellen Tag geplant. Wir wollten den Kindern aus allen Siemacha-Zentren unser jeweiliges Heimatland durch Musik, Tanz, Kochen und Kunst etwas näherbringen.
Aber was ist nun typisch deutsch? Die Auswahl dabei ist mir ganz schön schwer gefallen, weil gerade wir als Nachbarland viele Ähnlichkeiten haben. Beim Thema Kochen habe ich mich (als Westfälin) statt für Grünkohl mit frischer Bregenwurst (als Westfälin) für bayrische Brezel entscheiden.
Zum Abschluss haben alle 80 Teilnehmer zu dem Sommerhit (?) „Balada“ einen einstudierten Tanz vorgeführt! Zusammen mit meinen Arbeitskollegen, meinen Mitbewohnern und den anderen Freiwilligen von AIESEC haben wir uns im Bonarka City-Center auf ein, zwei Bierchen getroffen (die gibt’s hier in 1,5l Kannen!). Als es schließlich dunkel war, haben wir an der Weichsel eine chinesische Wunschlaterne in die Luft aufsteigen lassen und voher unsere Wünsche in allen Sprachen darauf geschrieben…ein sehr gelungener Tag!
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