2 1/2 Wochen Leben in Dublin
Wenn ich auf meine ersten zwei Wochen in Dublin zurückblicke, kann ich sagen: "Es waren zwei gute Wochen!"
Wenn ich auf meine ersten zwei Wochen in Dublin zurückblicke, kann ich sagen: „Es waren zwei gute Wochen!“
Erstens: Ich wurde von keinem der linksfahrenden Autos überfahren. Zweitens: Mir wurde nichts aus meinem Rucksack gestohlen. Drittens: Die Wohnungssuche ist beendet. Viertens: Das Guinness schmeckt und fünftens, ich habe mich erst einmal verlaufen. Das aber ordentlich.
Doch fangen wir vorne an. Am 13. September landete ich 17.15 Uhr Ortszeit in Dublin. Michelle, mein „Volunteer Support Worker“ und Estrella, meine EVS-Kollegin holten mich vom Flughafen ab. Wir fuhren sofort in das Hotel, in dem ich die nächsten Tage verbachte. Dort nahm sich Michelle bei Tee (mit Milch) und Apfelsaft Zeit für uns, um alle noch offenen Fragen zu beantworten.
Am nächsten Tag starteten wir die Wohnungssuche. Estrella entschied für sich alleine wohnen zu wollen. Kein Ding - somit machte ich mich auf die Suche nach WGs. In dieser Zeit fand ich heraus, dass sich die Iren nicht nur Wohnungen oder Häuser teilen. Sie teilen sich auch Zimmer oder Betten (in diesem Sinne Doppelbetten). Und wenn ich von Iren rede, meine ich nicht nur Studenten. Nein, auch ganz normale Arbeiter / Arbeitnehmer – ich lernte eine Krankenschwester kennen, eine Lehrerin, einen Verkäufer… . Es klingt verwunderlich. Aber das Leben in Irland ist teuer und in Dublin noch um einiges mehr. Für die Iren ist das ein Weg ihr Geld zu sparen oder über die Runden zu kommen.
Nach fünf Tagen habe ich eine Wohnung gefunden. Sie ist ganz in der Nähe des „City Center“. Bis ich das Zimmer am 09. Oktober beziehen kann, wohne ich mit in Estrella´s Wohnung. Regelmäßig kämpfen wir gegen nicht funktionierende Heizungen, müssen beim Kochen auf Zehenspitzen stehen und werfen Geld in einen Automaten damit das Wasser warm ist. Ich sehne mich nach meiner zukünftigen Wohnung. Dort gibt es sowas nicht und ich werde mit einem Paar aus Ungarn zusammen leben. Bory war letztes Jahr EVSlerin in Nähe von Dublin. Ihr Freund ist nach ihrem Jahr dazu gezogen. Sie sind beide sehr freundlich und aufgeschlossen.
Meine Arbeitsstelle befindet sich in einen der nördlichen Stadtviertel von Dublin – Ballymun. Es ist berühmtberüchtigt für riesen großen „Tower Blocks“ , welche die Armut, Drogenproblematik und Arbeitslosigkeit symbolisieren. Die „Tower Blocks“ haben den typischen DDR-Block-Stil, sind haben aber statt fünf 15 Stockwerke!
Ich arbeite im „Ballymun Regional Youth Resource“ (BRYR) oder auch Reco genannt, einem, in Deutschland würde man sagen, Kinder- und Jugendwerk, welches sich die Fürsorge und den Aufbau eines besseren Ballymun zu Herzen genommen hat. Sie möchten den Kindern und Jugendlichen eine Perspektive geben. Angesprochen sind Jugendlichen im Alter von 10- 21 Jahren.
Ich vergleiche es gerne mit „Die Arche“. Darunter können sich die meisten etwas vorstellen.
Ungefähr 120 Kinder- und Jugendliche besuchen täglich das Reco. Sie haben die Möglichkeit verschiedene Clubs zu besuchen (Kunst, Musik, Theater, Cadet), sie können für eine Stunde im Internet surfen, an Seminaren teilnehmen oder für echt wenig Geld gutes Essen bekommen. Und ich kann versichern, dass es keine Pommes gibt.
Was genau meine Aufgabe sein wird, steht noch nicht fest. Ich sollte die letzten beiden Wochen und die kommende in alle möglichen Clubs hinein schnuppern, Leute kennenlernen und mich wohlfühlen. Ich denke, dass habe ich gemacht. =)
Ich grüße euch alle aus einem schönen Dublin und freue mich bald meinen Christof wieder in die Arme nehmen zu dürfen!!! An dieser Stelle ein dickes Dankeschön an Herbert!
P.S. Wenn ihr wissen wollte, wie es in Dublin – Ballymun aussah / aussieht, dann schaut euch doch den Film „The Commitments“ an. Denn dieser wurde in den 90er Jahren in Ballymun gedreht. Und wundert euch nicht über die Ponys, die gibt es hier wirklich … und ja anscheinend wohnen sie wirklich in den „Tower Block“. Ich selber habe ihn letzte Woche in der „Dublin Culture Night“ nur ausschnittsweise gesehen – open air Kino bei 7°C war mir zu kalt! =)
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