Zu Besuch im neuen Leben
Wochenlang macht man sich Gedanken, und auf einmal ist man da: im fremden Land, in Griechenland. Misspusteblume kann es noch gar nicht fassen, aber sie freut sich sehr auf die kommende Zeit.
Man fiebert wochenlang drauf zu, macht sich Vorstellungen und Gedanken, hat Angst und kann es gleichzeitig kaum abwarten und plötzlich geht alles ganz schnell, man blickt erstaunt zurück und merkt man, dass man schon seit drei Tagen in seinem Zielland angekommen ist.
Durchatmen, die Eindrücke auf sich wirken lassen, alles ganz wunderbar finden.
Den Geruch von Pinienkernbäumen beim ersten Gang durch das Dorf, der warme Frühlingswind mitten im Februar, die vielen traditionellen und urigen Läden, die man in Deutschland schon lange nicht mehr sieht.
Das ist Xylokastro, ein 12.000 Seelen Städtchen an der Küste am Golf von Korinth in Griechenland. Hier werde ich die nächsten sechs Monate meines Lebens verbringen. Füllen werde ich sie mit kreativer Arbeit in einem griechischen Kindergarten in Velo (einem Nachbarsdorf), etwaigen Projekten im Jugendzentrum, Reisen, Party und hoffentlich vielen neuen Freunden.
Ein paar davon bin ich schon über den Weg gelaufen, und zwar in meinem neuen Heim, einer zehner Multi-Culti-WG, im Ortskern von Xxlokastro.
Von ihnen bin ich herzlich und mit viel Charme aufgenommen worden und fühle mich mit ihnen und den Freiwilligen aus der zweiten und dritten EVS-WG in Xylokastro, durch die vorherrschende Offenheit und dem unüberwindbaren Hang zum Spaß, schon wie in einem fest eingesessenen Freundeskreis.
Alle meine Mitbewohner und Mitbewohnerinnen, von Ungarn über Finnland bis Portugal, leisten hier in Griechenland ihren europäischen Freiwilligendienst ab und arbeiten in verschiedensten sozialen Einrichtungen.
Die Wohnung ist recht bequem zu bewohnen und besticht durch die ausschließliche Ikea Einrichtung. Ich schlafe in einem Zimmer mit Balkon und teile mir das Zimmer mit zwei anderen Mädchen. Und ich schlafe gut in meinem Bett in diesem Zimmer.
Mein erstes griechisches Wort "Efcharisto" (Danke) habe ich schon im Flugzeug gesprochen und ich hoffe das ist nur der Anfang für eine zweite Nicht-mehr-Fremd-Fremdsprache, die durch einen wöchentlichen und spaßigen Sprachkurs, viel Willen und hoffentlich offene Kindergartenkinder gefördert wird.
Auch die griechische Kultur wurde mir heute wunderbar durch eine Spanakópita, eine griechische Spezialität mit Spinat und Blätterteig, näher gebracht.
Die für mich neue und eindrucksvolle Landschaft mit Meer und Bergen und der hiesige Pinienwald sind das I-Tüpfelchen auf dem Wort "iperochos" (herrlich)!
Für die nächsten Wochen haben sich schon viele Pläne ergeben:
Wir wollen zu einer EVS-Party in Athen gehen, den Berg hoch nach Nees Vryssoules besteigen, in Patras Karneval feiern und den Strand von Xylokastro vom im Winter angeschwemmten Müll säubern.
Dabei wird das Lernen über verschiedene und vor allem die griechische Kultur nicht zu kurz kommen und meinen Eindruck von hilfsbereiten, lauten und freimütigen Menschen hoffentlich bestätigen.
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