Workcamp Teil 1
Typisch deutsch soll es sein, einfach und für 25 Leute reichen: Snoopy89 muss sich ganz schön ins Zeug legen, denn einen Abend war auch sie an der Reihe, die Gruppe zu bekochen...
Hey ho, länger nichts mehr von mir gehört, aber ich war die letzten zwei Wochen ziemlich beschäftigt, weil wir hier Wookcamp hatten.
Heißt, hier war mal Leben in der Bude, denn statt zwei Volounteers, befanden sich nun 24 mehr oder weniger engagierte junge Leute in Pousadinha.
Aber ich erzähl am besten chronologisch was wir hier so veranstaltet haben und mit Vorwarnung - !Achtung Überlänge! (Selbst wenn ich das hier splitte...)
Montag 17.8
Anreisetag, die einen kommen am Vormittag, die anderen am Nachmittag, wieder andere erst mitten in der Nacht. Die, die schon da sind, verbringen ihre Zeit sinnvoll am Fluss, sinnvoll deshalb, weil es hier heiß ist, sehr heiß! Selbst der Fluss erscheint (zumindest mir) sehr viel wärmer als sonst.
Abendessen gibt es in einem Restaurant, was aber sehr beliebt und mit unserer großen Gruppe - trotz Vorbestellung - etwas überfordert ist. Die Folge: zwei Stunden später Abendessen als geplant und Verschiebung jeglicher Kennlernspiele und organisatorischen Dinge auf den nächsten Morgen.
Dienstag 18.8
Der nächste Tag begann dann mehr oder weniger ausgeschlafen mit netten Namensspielchen, viel Organisatorischem und einer kleinen Tour durch Arcos, natürlich besonders spannend für die Leute, die schon länger als einen Tag da waren.
Nach dem Mittagessen ging es dann auch das erste Mal zum Arbeiten. "Cleaning the mountain tracks" stellte sich allerdings nicht wie von mir gedacht als Müllsammeln heraus, sondern als Kampf mit Brombeerranken, Eukalyptusbäumen und Wurzeln aller Art, während wir unser Bestes taten, den zugewucherten Pfad für zwei Personen zu verbreitern und das alles auch noch bei 30°C im Schatten. Irgendwann stellt man sich dann doch mal die Frage, warum man auf einem Wald (!)weg Blätter wegfegt…
Zurück in Pousadinha waren alle k.o., verschwitzt und so dreckig, dass selbst der Fluss, dem wir einen kurzen Besuch abstatteten, uns nicht säubern konnte.
Ach ja Hunger hatten wir natürlich auch, aber auf das Abendessen mussten wir wieder warten, was in den 15 Tagen zur fast täglichen Routine werden sollte. Zum Abendessen ist zu sagen, das wir in Gruppen eingeteilt waren und immer zwei Leute kochen mussten, möglichst was aus ihrem Herkunftsland. Nur wer hat schon mal für 25 Leute gekocht…? Zum Glück hat sich das Warten (fast) immer wirklich gelohnt.
Mittwoch 19.8
Der Mittwoch verlief für mich anders als für den Rest der Truppe, denn heute war ich mit kochen dran - nur was?
Ich einigte mich schnell mit meiner Partnerin (die genauso wenig Plan hatte wie ich) darauf, dass sie sich um den Naschtisch und ich mich um den Hauptgang kümmern würde - zum Glück, denn beim Nachtisch ist mir bis heute nichts eingefallen, was ich hätte machen können.
Stellte sich nun die Frage was ist "typisch" deutsch, in großen Mengen herzustellen und vor allem überfordert mich nicht? Letztlich fielen mir dann zwei Möglichkeiten ein, bei denen vor allem wohl die letzten zwei Fragen den Ausschlag gegeben hatten. 1. Pellkartoffeln oder 2. Nudelauflauf. Da wir den Tag vorher Kartoffeln hatten, wurde es dann letztlich der Nudelsalat.
Und während sich die anderen wieder in den Wald aufmachten, begaben wir uns in den Supermarkt, um Unmengen von Nudeln, Käse, Eiern, Schinken etc. zu kaufen. Diese mussten dann am Nachmittag auch noch alle geschnitten und gekocht werden…
Zum Glück ist Nudelauflauf nicht ganz so aufwendig wie andere Gerichte, dadurch hatten wir dann später auch noch Zeit, mit zum Fußball zu gehen. Nur statt danach zum schwimmen zu gehen, wurden wir wieder in die Küche abkommandiert, aber letztlich hat alles eigentlich ganz gut geklappt und auch geschmeckt - mir zu mindest.
Donnerstag 20.8
Der Donnerstag lief durchgängig anders ab als geplant. So sollten wir morgens eigentlich teils weiter im Wald arbeiten, teils bei den Vorbereitungen für das campen am Abend helfen.
Den zweiten Teil übernahmen aber die Betreuer doch eher selbst, der erste Teil fand auch nicht statt und somit hatten wir dann einen ganzen Vormittag zur freien Verfügung, um mal in die Stadt zu gehen und unsere persönlichen Sachen fürs campen zu packen.
Allerdings ging der Tag, wie schon erwähnt, unplanmäßig weiter, denn war das Wetter in den letzten Tagen einfach nur traumhaft gewesen, entschloss es sich ausgerechnet an diesem Tag, dunkle Wolken über den Bergen erscheinen zu lassen und als kleines Extra auch noch einen Schauer zu schicken.
Somit sagten wir das campen zumindest für die erste Nacht ab und haben am Nachmittag stattdessen Ponte de Lima besichtigt. Ponte de Lima ist ein sehr süßes, lebhaftes Städtchen ein paar Kilometer von Arcos entfernt.
Am Abend gab es dann noch die sogenannte "Show", wo jeder allein oder in einer Gruppe ein "Talent" vorführen musste. Es war sehr lustig, denn von (Opern)gesängen über Squardance und den Portugiesischen Ententanz bis zu Shakespearesonetten (zu irgendwas muss der Englisch LK ja gut sein ^^) war alles dabei.
Freitag 21.8
Der Freitag begann besonders früh morgens, denn wir wollten rasch los zum Campingplatz, um überhaupt noch was vom Tagesprogramm zu schaffen.
Also alle Mann in die Vans und ab in den National Park. Alle, die nicht fahren mussten, waren sehr froh, denn so konnte man die Zeit sinnvoll (mit schlafen) nutzen, auch wenn die tolle Aussicht eigentlich zu schade dafür war.
Aber diese tolle Aussicht konnten wir zum Glück bei unserer ersten Tagesaktivität noch ausreichend genießen. Diese hieß einen Passweg von Müll befreien, allerdings war kaum welcher da und somit verwandelt sich diese "Arbeit" in einen netten Spaziergang in äußerst beeindruckender Kulisse.
Nach einem ausgiebigen Picknick ging es dann weiter zu einer Staumauer, die wir nicht nur von außen angesehen haben sondern auch eine Führung durch das Kraftwerk im Inneren hatten. Schon ein komisches Gefühl, wenn man unter der Erde ist und sich vorstellt, wie viele Tonnen Wasser auf die Wand neben einen drücken…
Am Campingplatz mussten dann erstmal die Zelte aufgebaut werden, was durch die Tatsache, dass der Boden steinhart war und wir nur einen Hammer hatten, nicht gerade erleichtert wurde.
Danach konnten wir aber wie zur Belohnung in einer schönen Lagune in der Nähe "schwimmen" gehen. Leider war das Wasser schweinekalt und die Sonne schon auf dem Rückzug; keine gute Kombi. Dummerweise gingen unsere Betreuer auch alle mit schwimmen, wodurch sie an diesem Tag den Rekord in der Abendessenwartezeit aufstellten, tja grillen braucht Zeit.
Samstag 22.8
Der nächste Tag kam für einige definitiv viel zu früh, denn die Nacht unter einer klar zu sehenden Milchstraße war einfach zu schön, um frühzeitig beendet zu werden, und der Teil, in dem wir uns zu sechst ins Vierer-Zelt gequetscht haben, einfach zu kurz.
Trotzdem kam der Morgen, Zelte wurden abgebaut, Sachen gepackt, eingeladen und weiter ging es nach Soajo. Soajo ist ein kleines Örtchen im Nationalpark, das immer noch sehr traditionell ist und diese auch hoch hält. Ganz interessant, aber übermäßig viel gibt es da nun auch nicht zu sehen, auch war der Tag eindeutig zu warm und wir zu müde um groß umher zu laufen.
Somit verbrachten wir dann einen Großteil des Vormittags in einem netten Cafe im Schatten und ich wurde in die Welt des Pokerns eingeführt - erfolglos. Aus genannten Gründen wurde dann auch hier die Nachmittagsplanung umgestellt und statt mit irgendwelchen netten Spielchen verbrachten wir unseren Nachmittag an einer wunderschönen Lagune mit in der Sonne liegen, schwimmen und Klippenspringen.
Sooo das ist ersmal der erste Teil, reicht, oder? Am Rest schreib ich noch, aber ich hab ja jetzt wieder Wochenende und somit ganz viel Zeit. Werd mich wohl gleich raus in die Sonne legen und angfangen. Wünsch euch alles Gute, vermiss euch!
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