Willkommen im Jahr 2015 :)
Silvester in York und eine Pantomime, in der auch gesprochen wird…
Frohes neues Jahr euch allen! Ich melde mich nach meinen wunderschönen (wenn auch viel zu kurzen) Weihnachtsferien in Deutschland wieder zurück aus Marske. Danke allen, die ich getroffen habe, für die tolle Woche mit euch! Der Rückflug über ein vollständig mit einer Schneedecke bedecktes Deutschland war fantastisch und auch die restliche Reise ist gut verlaufen. Danach gab es für mich nur zwei Tage zu arbeiten, bevor schon die nächsten freien Tage über Neujahr anstanden. Montagabend nach meiner Rückkehr lud meine Mentorin Soraya, mich und einige Kollegen zu einer kleinen nachträglichen Weihnachtsfeier zu sich nach Hause ein. Leider konnte ich es nicht so richtig genießen, da ich von einer schweren Erkältung geplagt wurde (wahrscheinlich Nachwirkungen vom Schlittenfahren: ich bin einfach keine echte Kälte mehr gewohnt).
Bis zum Mittwoch ging es mir aber schon wieder etwas besser, was auch gut war, denn wir wollten den Silvesterabend gemeinsam mit zwei deutschen Mädchen, die wir auf unserem Arrival-Training kennengelernt hatten, in York verbringen. Die beiden wohnen ebenfalls in einem Wohnheim für Behinderte der gleichen Organisation wie unseres, allerdings irgendwo im Nirgendwo in der Umgebung von York. Das Vorhaben, nachts ein Taxi zu ihnen heim zu nehmen, stellte sich als gar nicht so einfach heraus, da die meisten bereits ausgebucht waren und die letzten Busse bereits um 4 nachmittags fuhren…die Engländer nehmen ihre Feiertage anscheinend sehr ernst, so fahren am 1.Januar zum Beispiel im ganzen Land weder Busse noch Züge, wie wir entsetzt feststellen mussten :D
Der Abend wurde dann aber doch sehr schön: ein Mitarbeiter von Karina und Inken nahm uns mit in die Innenstadt, wo wir erst einmal in einem italienischen Restaurant etwas aßen. Danach ging es weiter in eine Mischung aus Bar-Club, in der wir die Zeit bis Mitternacht verbrachten :) Die Tanzfläche war zum Großteil mit auf Highheels herumstöckelnden Engländerinnen im Minirock gefüllt (jetzt mal ehrlich: die englischen Mädchen haben eindeutig eine Schicht zu viel Make-up im Gesicht), aber die Musik war gut, es gab kostenlose Masken und wir hatten trotzdem unseren Spaß!! Um 12 nachts gingen wir dann hinaus vor das Yorkminster, wo wir gemeinsam mit hunderten von anderen auf die Glockenschläge, die das neue Jahr verkünden, warteten. Dabei erlernten wir gleich noch eine spanische Tradition: zu jeden Glockenschlag wird eine Traube gegessen und wenn man es schafft, alle 12 in der Zeit zu essen, bekommt man Glück im nächsten Jahr! Wenn es danach geht, steht uns vieren jedenfalls ein glückliches Jahr bevor ;) Danach haben wir den Abend in einem weiteren Club mit sich drehender Tanzfläche ausklingen lassen, bis wir uns schließlich von einem Taxi haben abholen lassen. Den nächsten Tag verbrachten wir dann sehr gemütlich mit Bleigießen (eine deutsche Tradition musste schließlich auch noch sein), Filme schauen und gaaaaaanz viel Schokolade :D
Naja, und jetzt hat mich der Alltag hier schon wieder: letzte Woche war ziemlich gut und abechslungsreich…wir haben gemeinsam mit den Service Usern Chocolate Cookies gebacken und eine „Sensory session“, eine Art Traumreise mit allen Sinnen zum Thema Winter, gemacht. Soraya und ich haben sie selbst geschrieben und mit der Musik von Vivaldis „Winter“ unterlegt. Dazu gab es winterliche Geräusche, wie Fußstapfen im Schnee, Wind und ein prasselndes Kaminfeuer, Dinge zum Fühlen, Riechen und Schmecken wie eine warme Teetasse und Cookies, sowie winterliche Bilder, die wir zuvor mit einigen Service Usern gebastelt hatten. Ich glaube, es hat allen recht gut gefallen ;)
Mittwochabend begleiteten wir außerdem eine kleine Gruppe von ihnen zu einer „Panto“ (kurz für Pantomime). Ich stellte mir darunter natürlich eine Art stummes Theater vor, aber eigentlich war es nichts anderes als ein normales Theaterstück, eher für Kinder, mit Tanz, Musik, 3D-Effekten und Comedy-Einlagen zwischen den einzelnen Szenen. Anscheinend ist diese Art des Theaters etwas typisch Britisches. Gespielt wurde der Zauberer von Oz, allerdings mit dem Unterschied, dass der eigentliche Zauberer schlussendlich durch zwei Komödianten ersetzt wurde, welche clownähnlich immer wieder auftauchten und durch allerlei Ungeschicklichkeiten und Späße das Publikum zum Lachen brachten. Zimperlich waren sie ganz und gar nicht und so bekam ein Zuschauer auch schon mal eine Torte ins Gesicht geklatscht und ganze Reihen wurden mit Wasserspritzpistolen nassgemacht und mit rohen Eiern beworfen…Glück für uns, dass wir ganz hinten saßen :D Insgesamt war es jedenfalls eine unterhaltsame, lustige Aufführung und ich war froh, dass ich mit kommen konnte :)
Das war´s, bis bald mal wieder!